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Empfehlungen fuer Stellen (war: AW: Grüße au s dem MPG-Archiv)



Lieber Herr Latka,

Marukus Latka schrieb:
> der Beitrag von Frau Hauke ist sicherlich unbeabsichtigt an
> die Liste gegangen, bietet jedoch einen Anstoß zur
> Diskussion. Ist es im Bibliotheksdienst tatsächlich so, daß
> man sich über Dritte für eine ausgeschriebene Stelle bekannt
> machen muß? Eigentlich sollte doch die Qualität der Bewerbung
> für (oder auch gegen) einen Bewerber bzw. eine Bewerberin sprechen.
Die Bibliothekswelt ist nach meiner Erfahrung eine relativ kleine Welt
(besonders in der Schweiz, in Deutschland weniger stark ausgepraegt) in der
zumindest jeder jemanden kennt, der jemanden kennt. Also ueber drei Ecken
herum kennt praktisch jede(r) jede(n) und kann etwas ueber die Person aussagen
(ob's inhaltlich immer stimmt mag dahingestellt sein). Allein durch Ihre
Praktika und Ihre Professoren an der FH gibt es genuegend Personen, die Sie
als Absolventen kennen. Wieviel mal geringer ist die Zahl der Studierenden im
Bereich Bibliothekswesen, als die der Juristen, Mediziner oder BWLer! Diese
vergleichsweise geringe Zahl wirkt sich hier aus. Was wir mit der Mail von
Frau Hauke erlebt haben, ist wirklich nur ein Irrlauefer, eine E-mail von
vielen aehnlichen Inhalts, die sich durchs Netz bewegen. Katastrophal waere
die Sache mit dem Irrlaeufer gewesen, wenn es sich hierbei um eine
Negativ-Empfehlung gehandelt haette. Nein, Sie können nicht aussschliessen,
dass bei einer Bewerbung die zustaendige Person ausser Ihren
Bewerbungsunterlagen noch weitere Informationsquellen heranzieht (z.B. auf
privaten oder Vereins-Homepages, die sehr einfach ueber Google etc. ausfindig
gemacht werden, immerhin sind Bibliothekare ja Recherche-Spezialisten, die
Sachen finden, die andere nicht so schnell aufspueren), auch wenn dies selten
zugegeben wird.

Bettina Bruehl schrieb:
> Frau Hauke hat es ja nur gut gemeint, vielleicht meint es ja mit uns
> auch jemand gut und empfiehlt uns, ohne das wir es wissen.
Das ist sehr gut moeglich! Die Gefahr ist in diesem Fall eher, dass die
Empfehlung von Frau Hauke sich negativ auf die Bewerbung auswirkt, gerade weil
sie zufaelligerweise an die Oeffentlichkeit gelangt ist. In der Regel legen
doch Arbeitgeber Wert darauf, dass nach aussen tatsaechlich alleine die
Bewerbung eine Rolle gespielt hat und eine oeffentlich publizierte Empfehlung
von privater Seite das Ergebnis des Auswahlverfahrens der Bewerber nicht
beeinflusst hat. Diese E-mail ist also rein rational kein Grund, neidisch zu
werden, auch wenn ich verstehe, dass Sie und andere Stellensuchende das anders
empfinden.

Ein schoenes Wochenende wuenscht
Bernd Martin Rohde

P.S. Versuchen sie doch mal Ihr Glueck im Ausland, hat bei mir auch gewirkt!
Mit entsprechenden Sprachkenntnissen bzw. der Bereitschaft Sprachen neu zu
erlernen oder zu vertiefen, steigern Sie Ihre Chancen. Und ueber das Internet
bieten sich heutzutage sehr gute Moeglichkeiten fuer die Suche nach
Stellenanzeigen, weltweit!
__________

Bernd Martin Rohde, Dipl.-Bibl. (FH)
Sportweg 15, CH 3097 Liebefeld
Tel.: (+41) (0)31 9719674, mailto:b.m.rohde _at__ gmx.net
dienstl.: StUB Bern, AK, mailto:bernd.rohde _at__ stub.unibe.ch

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