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Re: Rezensionen im Bibliothekskatalog
On 28 Aug 03, at 14:26, Delin, Peter wrote:
> man sollte meiner Meinung nach nicht nur nicht filtern, sondern
> möglichst zu formalisierten Verfahren kommen, damit Titelaufnahmen von
> Monographien massenhaft mit "content" angereichert werden können.
Dazu hat es schon diverse Vorschlaege und Projekte gegeben, bis hin zu
linguistischen Verfahren. Es war auch oefter schon gesagt worden, dass solche
Aktivitaeten Prioritaet haben sollten vor (und aus Nutzersicht weitaus mehr
bringen wuerden als) Regelwerksumstellungen.
Schlagwortartig gab es in Augsburg eine Zusammenfassung unter:
http://www.biblio.tu-bs.de/allegro/formate/gz7.htm
Wenn solche Dinge noch nicht besser in Schwung gekommen sind, liegt das also
wohl
auch an den anfangs unterschaetzten Problemen und dem Aufwand.
>
> Die Bedeutung dieses Themas für Bibliotheken und ihr Publikum wird
> allgemein unterschätzt. Die Webkataloge, also die "außer Haus", werden
> zukünftig die wichtigsten Bibliothekskataloge sein.
Das sind sie wohl schon jetzt, jedenfalls in den Hochschulen!
> Hier wird sich das
> Publikum aber nicht mehr nur mit den wenigen, meist formalen Daten
> zufrieden geben, die früher auf eine Katalogkarte passen mussten
Nicht nur mit dem begrenzten Raum hatte das zu tun, sondern auch mit den
Zielsetzungen des Katalogs, die zuallererst formale waren und sind und nicht
inhaltliche. Das Publikum nimmt das natuerlich nicht wahr, erwartet aber
diese
formalen Funktionen ganz selbstverstaendlich (z.B. Auffindung aller Ausgaben
eines Werkes...). Gesucht wird aber vornehmlich sachlich, also nach Themen,
und
da geben natuerlich die Titel zu wenig her, das ist lange bekannt.
> Ein Weg wäre auch die zentrale (d.h. nationale) und
> massenhafte Erstellung von TOCs, wie sie z.B. von der British Library für
> die Zeitschriftenerschließung praktiziert wird.
>
Richtig. Wir haben aber noch nicht einmal ein Datenmodell dafuer, in MAB2
oder
was immer. In MARC21 ist so etwas auch noch unvollkommen ausgepraegt,
weswegen
OhioNet da vor langer Zeit mit einem proprietaeren, aber recht simplen
Entwurf
vorgeprescht war, der sich nicht weiter durchsetzte.
Man muss ja sehen, dass Inhaltsverzeichnisse sehr verschieden aussehen
koennen.
Zumindest die oft vorhandene hierarchische Struktur sollte irgendwie in den
Daten
sich wiederfinden, nicht allein das Wortmaterial - wie saehe das sonst aus?
> Die Öffentlichen Bibliotheken können hier durchaus als Vorreiter gelten,
> wie die EKZ mit den Annotionen der Lektoratskooperation zeigt. Nur sind
> sie in den wenigsten Bibliothekskatalogen enthalten.
Wohl weil die verwendeten internen Datenformate dafuer keinen Platz bieten
und
keine Funktionalitaet. Man muesste sich das von den Firmen fuer teures Geld
machen lassen...
Aber auch wenn solche Dinge auf breiter Front anlaufen wuerden, haetten wir
noch
auf sehr lange Zeit heterogene Daten, weil eine retrospektive Erfassung von
Inhaltsverzeichnissen nicht zu leisten sein wird. Es waere daher immer schwer
zu
sagen, was man von einem Katalog eigentlich erwarten kann. Bislang sind
unsere
Daten, so mager sie sind, auf Prinzipien aufgebaut, die eine Aussage
erlauben,
was man erwarten kann und was nicht. Das sollte auch so bleiben, auch wenn
neue
Datenelemente hinzukommen - sonst werden Kataloge zu besseren
Zufallsgeneratoren.
MfG B.E.
Bernhard Eversberg
Universitaetsbibliothek, Postf. 3329,
D-38023 Braunschweig, Germany
Tel. +49 531 391-5026 , -5011 , FAX -5836
e-mail B.Eversberg _at__ tu-bs.de
Listeninformationen unter http://www.inetbib.de.