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Re: Praesenzbenutzer ausgeschlossen?



Hallo Herr Schanbacher, hallo Liste
diese Kontrolle via protokollierte IP-Adresse ist absolut sinnvoll, deswegen
bleibe ich auch bei meiner Meinung, dass ein IP-Check voellig ausreicht.
Wem das nicht genuegt, der sollte dann PCs mit Internetzugang in einem
geschlossenen Bereich aufstellen, der nur mit elektronischem Leserausweis
zugaenglich ist. 
Den Missbrauch der Geraete fuer Chat kann man z.B. durch eine geeignete
Firewall unterbinden, an den Internet-Stationen in unserem  Institut ist das
realisiert. Das Verfassen und Empfangen von privaten E-mails wird sich niemals zu
100 Prozent verhindern lassen, so etwas tun naemlich auch die registrierten
Nutzer, es sei denn Sie stellen hinter jeden einen Waechter.

Durch die Diskussion zu diesem Thema bin ich zu dem Schluss gekommen, dass
in vielen Bibliotheken elektronische Medien wohl immer noch als etwas
Besonderes angesehen und der Umgang mit ihnen nicht von der gleichen
Selbstverstaendlichkeit gepraegt ist wie der mit Printmedien. Der Zugang zu gedruckten
Nachschlagewerken wird auch der "Laufkundschaft" gestattet. Diese sind jedoch auch
nicht gerade zum Schnaeppchenpreis zu haben, und der "Laufkunde" kann diese
z.B. durch das Herausreissen von Seiten nicht nur missbrauchen, sondern
voellig wertlos machen. 

Ausserdem klingt der verwendete Ausdruck "Laufkundschaft" fuer meinen
Geschmack zu herablassend! Wie waere es denn, wenn Bibliotheken sich verstaerkt
darum bemuehten, aus diesen "Laufkunden" "Stammkunden" (mit Leserausweis) zu
machen? Und das erreicht man sicher eher durch ein angemessenes Mass an Kulanz
als durch Restriktivitaet, die doch eher abschreckend wirkt.

Viele Gruesse und ein schoenes Wochenende fuer alle.

Romana Blechschmidt



> Eine Anmerkung aus der Praxis muß hier erlaubt sein :
> 
> wir haben einen Campus-Vertrag für eine Datenbank, die Lizenzgebühr pro
>  Jahr
> liegt bei 1500.- Euro + MWSt., die Datenbank ist über IP-Kontrolle und
>  damit
> leicht nutzbar, aber eben ohne das hier ständig diskutierte Thema Passwort
>  ;
> eines Tages wurden wir vom Host angerufen weil eine Recherche mit einem
> riesigen  Download-Volumen von rund 20.000 Euro gelaufen war ; 
> das verstößt gegen die vereinbarte Nutzung, ist aber nicht von vorne
>  herein
> technisch zu unterbinden ;
> hier war es sinnvoll und nützlich, daß wir über die protokollierte
>  IP-Nummer
> rückverfolgen konnten, von welchem PC aus (und damit indirekt von wem)
>  diese
> vertragswidrige Nutzung stattgefunden hatte ;
> im schlimmsten Fall hätte uns wegen dieser Fehl-Nutzung der Vertrag
> gekündigt oder nicht verlängert werden können - daher ist es schon
>  sinnvoll,
> daß man Überwachungsmöglichkeiten hat (man muß sie ja nicht ständi
> g nutzen)
> 
> mfg ,michael schanbacher
> 
> 
> 
> >
> >> Aus der Sicht einer Bibliothek lassen sich die
> >> Authentifizierungsprozeduren
> >> verstehen ? man moechte wissen, wer an den PCs arbeitet
> >> oder evtl.Missbrauch
> >> betreibt. Was passiert denn eigentlich mit den
> >> Protokollen? Darf man sie
> >> speichern, auswerten oder gar gegen einen Benutzer
> >> verwenden? 
> >
> >Da kann ich nur mit dem Kopf schuetteln.
> >
> >Hier ist offensichtlich an eine Bespitzelung des Benutzers
> >gedacht. Eine anonymisierte Auswertung ist sicher
> >unproblematisch, aber es kann nicht Aufgabe einer
> >Bibliothek sein, sich inhaltlich mit den Praeferenzen von
> >Bibliotheksbenutzern, die sich auf das Grundrecht der
> >Informationsfreiheit berufen koennen, auseinanderzusetzen.
> >Entweder man setzt einen Filter ein (was bekanntlich
> >mitunter mit guten Gruenden als Zensur betrachtet wird)
> >oder man laesst eine Einzelkontrolle ganz. Aus Gruenden des
> >Datenschutzes duerfen ja auch Ausleihdaten nicht zur
> >Erstellung von Benutzerprofilen verwendet werden.
> >
> >Im Zweifel ist der behoerdliche Datenschutzbeauftragte zu
> >konsultieren!
> >
> >Klaus Graf
> >http://www.uni-freiburg.de/histsem/mertens/graf/museumr.htm
> >Datenschutzlinks
> >
> Mit freundlichen Gruessen
> 
> Michael Schanbacher                             
> Bibliotheksleiter
> Hochschulbibliothek Heilbronn, Max-Planck-Str. 39, 74081 Heilbronn 
> Sigel: 840
> im Internet : http://www.fh-heilbronn.de/bibliothek
> 
> Tel. 07131 - 504 301, Fax 07131 - 504 14 3011
> mail : bibliothek _at__ fh-heilbronn.de
> 


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