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AW: Bildungsstandards - mit Bibliotheken nichts zu tun?
- Date: Fri, 11 Jul 2003 09:09:56 +0200
- From: "Rohde Bernd" <Bernd.Rohde _at__ stub.unibe.ch>
- Subject: AW: Bildungsstandards - mit Bibliotheken nichts zu tun?
Liebe Liste,
> Koennte mit "Medien" nicht einfach nur das allgegenwaertige Fernsehen gemeint sein?
Nach meiner Erfahrung versteht die Allgemeinheit (wenn man hier mal pauschal verallgemeinern darf) tatsaechlich unter Medien TV, Radio, Internet dazu bei Printmedien Zeitungen und Zeitschriften. Hier wird Medien eher mit der Stillung des tagesaktuellen bis maximal monatsaktuellen Informationsbedarfs gesehen. Sozusagen eine kurzlebige Sichtweise. Waehrend die langlebigen Informationen, die eben nicht maximal ein paar Tage in den Fernsehnachrichten erscheinen, der allgemeinen Bevoelkerung im Alltag gar nicht so bewusst sind. Und die Aufgabe von Bibliothekaren/innen und Kollegen/innen in verwandten Berufen ist nun mal eher die Bereitstellung von langfristigen/langlebigen Informationen. Hinzu kommt: Ein Roman, den man sich in einer Stadtbibliothek ausleiht, wird als Unterhaltung angesehen, nicht als Information und wird in dieser Studie sicherlich nicht bei der Frage der Lernkompetenz beruecksichtigt. Wobei, wenn man sich die Worte der SMS-Sprache anschaut, dann foerdert dies meineserachtens nicht die Sprach- und Schreibkultur und damit die Lern- und Lesekompetenz. Es muss ja nicht Goethe sein, aber es gibt auch unter den modernen Schriftstellern welche, deren Lektuere zur Ausdrucksbildung von Sprache hilfreich ist und das foerdert auch Lese- und Lernkompetenz.
> Jedenfalls scheint dieses Thema das Medium "INETBIB" nicht zu interessieren.
Vielleicht ist man aber auch nur frustriert ueber die Situation, nicht entsprechend seiner hoehen bildungstechnischen Qualifikation als Bibliothekseinrichtung oder -personal von der Allgemeinheit wahrgenommen zu werden.
> Alle die beruflich mit Bibliotheken zu tun haben, sehen sich sicher als Teil des "sauberen Wassers"
Nun, manchmal taeten meineserachtens da aber auch entsprechende "Gewaesser-Umweltschutz-Richtlinien" gut, damit andere wissen, wie wertvoll dieses Wasser ist. Wasser verschmutzt sich ja nicht selbst.
> die anderen lesen diese Liste nicht, werden es evtl. auch garnicht merken wenn es keine Bibliotheken mehr gibt.
Es gibt genuegend andere Listen in anderen Berufen, die uns so fern liegen, dass wir das Verschwinden dieser Berufe auch nicht bemerken wuerden.
> Martin Bucher, Braunschweig, Germany, Earth
Da fehlen doch noch zumindest "Lower Saxony" und "Europe"? ;-)
(http://webapps.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=braunschweig&place=&nation=&prev_page=1&english=Y&subjectid=7004434)
Schoene Gruesse aus Bern im Kanton Bern
Bernd Martin Rohde
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