Re: Bill Gates

["Christian Heinisch, IB" <heinisch _at__ informationsbewaeltigung.de>]

Liebe Liste,

zum abzockenden Monopolisten Bill Gates ein paar Gedanken, die das bisher
gezeichnete Bild abrunden sollen:

Bill Gates hat ein x-Vielfaches von dem, was er privat besitzt und jetzt
spenden kann, schon vorher für das Gemeinwohl getan - quasi zwangsweise: Er
konnte ja nur Multimilliardär werden, indem er x-zehntausenden Mitarbeitern
eine Existenzgrundlage geschaffen und x-tausende davon selbst zu Millionären
gemacht hat. Die Lohnsteuern, die alle MS-Mitarbeiter weltweit ihren
Ländern, Städten und Gemeinden zahlen, entspricht dem x-tausendfachen von
dem, was Bill Gates verdient. Die weltweit den Finanzministern zukommende
MwSt. durch den Verkauf und die mit MS-Produkten entstehende Dienstleistung
ist gigantisch. Der verdiente Lohn wird konsumiert. Hunderttausende
Unternehmen wurden auf der Basis von MS-Produkten gegründet, usw. usw

Der größte Teil seines Vermögens entstand auch nicht durch den Verkauf von
überteuerten MS-Produkten, sondern durch die Wertsteigerung seiner
MS-Aktien. Im Gegensatz zu vielen rührigen, sympathischen, träumenden
Unternehmen der New Economy hat Bill Gates das Geld seiner Aktionäre aber
nicht vernichtet, sondern pragmatisch, knallhart und konstant vermehrt, und
auch dadurch weitere x-Milliarden in den Wirtschaftskreislauf und die
öffentlichen Finanzen gespült.

Dabei geht er konsequent kapitalistisch vor, also absolut systemkonform. Der
Kapitalismus sagt doch ganz grob: Der Mensch ist ein Schwein, das nach
Profit, Macht und Erfolg giert - und das ist eben so (im Gegensatz zum
Kommunismus, der an das Gute im Menschen glaubt). Der Kapitalismus
kanalisiert diese starke Kraft der Gier nun, indem er ein Regelwerk um die
Gier schafft, das den Unternehmer zwingt, möglichst viel auf seinem "bösen"
Weg nach oben für das Gemeinwohl abzuwerfen: Steuern, Arbeitsplätze,
Investitionen, Wiederverkäufer, ......, allgemeinen Wohlstand - und das hat
mit Bill Gates doch wirklich super funktioniert!

Im Übrigen trifft "P.S. für Christologen: Die Gnade Gottes kann ich erst
erfahren, wenn ich gesündigt habe! - Roger, Bill?" hier vielleicht nicht zu.
Das amerikanische Wirtschaftsdenken ist calvinistisch geprägt, und das
bedeutet, dass sich Gottes Gnade durch (wirtschaftlichen) Erfolg schon im
Hier und Jetzt zeigt. Entsprechend hoch ist die Würdigung, die Bill Gates in
der amerikanischen Öffentlichkeit erfährt.

Dies als ein paar Pfunde auf die andere Seite der Waagschale ;-)

Viele Grüße
Christian Heinisch

Heinisch Informationsbewältigung e.Kfm.
http://www.informationsbewaeltigung.de