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Re: Bibliothekssponsor Bill Gates



Hallo Stefan Muellenbruck, sehr geehrte liebe Listenleser!

Stefan Muellenbruck am 14.07.03 / 19:13 (Montag):

> Was soll der Mann denn machen: Spendet er nichts, würde man
> ihn als den grössten Geizhals seit Dagobert Duck
> bezeichnen. ;-)

> Mittlerweile reicht aber anscheinend schon die Nennung des
> Namens "Gates", um reflexhaftes Gebell auszulösen ...

Dem stimme ich zu.

Obwohl ich kartellrechtliche Bedenken akzeptiere, möchte ich zu
folgendem Gedankenspiel einladen:

 Man stelle sich also vor, VW entschlösse sich, für den
 fahrbaren Mittagstisch in Hamburg 5 VW-Transporter zu spenden.

 Würde jeder, der Microsofts Bibliotheksunterstützung kritisiert,
 fordern, daß VW nicht nur VW-Transporter, sondern auch Fahrzeuge
 anderer Automobilmarken spende?

Mir erscheint solche Kritik zumindest von Nicht-Juristen ansatzweise
philisterhaft. Wenn ich eine bestimmte Art Ware verkaufe und diese als
Spende nützlich ist, dann werde ich doch nicht Produkte meiner
Konkurrenz spenden, damit diese die gleichen Chancen hat. Das zu fordern  
erscheint mir lebensfremd und fast kleinkariert.

Mit anderen Worten, das Ergebnis ist meines Erachtens nicht auf einen  
einzigen Faktor zurückzuführen und daher ein moralisches Urteil nicht  
einfach und eindeutig abzuleiten.


Bernd Storck
-- 
"Wir sind nicht auf der Welt, um unseren moralischen Vorurteilen
Ausdruck zu geben."
                                                     Oscar Wilde


Listeninformationen unter http://www.inetbib.de.