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Re: Email / Geschichte des Internets



From:          Thomas Hilberer <hilberer _at__ cdmail.ub.uni-duesseldorf.de>
To:            Internet in Bibliotheken <INETBIB _at__ ub.uni-dortmund.de>

In einem Schloss, nahe bei Weimar, - den Namen will ich 
noch nicht nennen - habe ich in einer schlichten Vitrine 
ausgestellt gesehen: eine "Email-Schreibgarnitur" aus dem 
18. Jahrhundert!!!!!

Weiss jemand Naeheres darueber? Gibt es bei Goethe 
irgendeinen Hinweis? Hat dieser selbst gar damit 
geschrieben? Sind Dateien ueberliefert? Wer weiss mehr oder 
wem faellt etwas Hilfreiches dazu ein?

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Lieber Herr Hilberer,

wir sehen wieder einmal: Unsere Klassiker werden zitiert, aber nicht 
gelesen. Eckermann hilft weiter:

"Er [Goethe] stand bey mir und bot mir ein Kaestgen, welches, ob es 
gleych vom Ebenholze gemacht schien, von einem unerwarteten Gewichte 
war. "Sie werden sich fragen, mein Freund", sagte er mit bedeutendem 
Ausdrucke, "zu welcher Function dieses Geraeth tauglich sey. Indessen 
moegen Sie meiner Betheurung glauben, dasz Menschen-Geist kein 
nuetzlicheres je erfunden. Denn was taeglich von mir zu Papiere 
gebracht ward, damit es mit rechtem Aufwande von den 
Thurn-und-Taxi'schen distribuirt werde, laesset jetzt auf die 
allerheiterste Weyse den energischen Kraeften des Aethers sich 
anvertrauen....."
(J.P. Eckermann: Gespraeche mit Goethe. Bd 4. 1849, S. 243f)

Wenn dies kein literarischer Beleg fuer Ihre Email-Trouvaille 
ist...!

Bitte sehr, gern geschehen.

Gruesse aus Dortmund;

K. Doehmer


 


Listeninformationen unter http://www.inetbib.de.