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AW: Aussonderungquote FH Bibliothek - noch mehr Aussonderung
- Date: Mon, 11 Mar 2002 16:58:46 +0100
- From: thun <thun _at__ dbi-berlin.de>
- Subject: AW: Aussonderungquote FH Bibliothek - noch mehr Aussonderung
Hallo, Frau Herres,
darf ich meiner Mail hinsichtlich Aussonderungsquote noch einen Nachtrag
anhaengen ? Sie kommen aus dem Bereich der Oeffentlichen Bibliotheken und
wissen, daß dort die Aussonderung wesentlich grosszuegiger gehandhabt wird
(werden kann) als in einer Fachhochschulbibliothek. Das inhaltliche
Veralten ist bei den Oeffentlichen Bibliotheken in eine pauschalisierende
Prozentzahl gepackt, denn dort wird selten gesammelt und archiviert.
In der wissenschaftlichen Bibliothek haengt dagegen vieles von
Determinanten ab, die sich schlecht dazu eignen, in eine Prozentzahl
gefasst zu werden. Aussonderung ist hier staerker abhaengig von Pflichten
(Sammelaufgaben) oder Zwaengen (Raumnot), oder qualitativen Veraenderungen
im Bestand und wird letztlich auch beeinflusst von der Moeglichkeit,
Bestaende an Speicherbibliotheken abgeben zu koennen (oder qua Richtlinie
zu sollen). Und wenn Sie denn seit Jahren nicht mehr ausgesondert haben
bzw. je nach Personalkapazitaet unterschiedlich, dann sind solche
Standardwerte ohnehin wertlos.
Amerikanische Hochschulbibliotheken legen daher dem Aussondern
differenzierte "weeding policies" zu Grunde und verwenden eher selten feste
Zahlenwerte (dann aber meist deutlich niedriger (5% des Bestandes p.a.) als
die in meiner ersten Mail erwaehnten Zahlenwerte.
Ihrer Formulierung ist zu entnehmen, dass Sie eigentlich sogar nur einen
Teilwert suchen, naemlich den, der "budgetrelevant" ist. D.h. sie brauchen
den Wert jener Bestaende, die wieder ersetzt werden muessen, der sich also
im Haushaltsplan niederschlaegt. Das waeren dann aber Medien, die
inhaltlich nicht entbehrlich sind, sondern nur irreparabel abgenutzt. Ein
solcher Wert duerfte aber wiedrum kaum noch durch allgemeine Prozentzahlen
festzulegen sein, denn er ist in starkem Masse von der Benutzung der
Medien in der jeweiligen Bibliothek abhaengig.
mfg
Thun
_______________________________________
EHEMALIGES DEUTSCHES BIBLIOTHEKSINSTITUT
- EDBI -
Hans-Peter Thun
Kurt-Schumacher-Damm 12-16
10559 Berlin
Tel.: +49 (0)30 4 10 34 - 421
Fax -100
_______________________________________
-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: Hedwig Herres [SMTP:hedwig.herres _at__ ntb.ch]
Gesendet am: Montag, 11. März 2002 15:09
An: Internet in Bibliotheken
Betreff: Aussonderungquote FH Bibliothek
Listeninformationen unter http://www.inetbib.de.