[Date Prev][Date Next][Thread Prev][Thread Next][Date Index][Thread Index]
Re: Digitisation - strategy
Norbert Lossau wrote:
>
> Liebe Kolleginnen und Kollegen,
>
> folgenden Artikel von David Pearson, Librarian of the
> Wellcome Library in London, moechte ich denjenigen
> unter Ihnen empfehlen, die sich entweder bereits mit der
> Digitalisierung beschaeftigen oder mit dem Gedanken
> spielen, dies noch zu tun:
>
> Digitisation: do we have a strategy?
> http://www.ariadne.ac.uk/issue30/digilib/
>
> in: Ariadne Issue 30, December 2001
Vielen Dank fuer diesen Hinweis. Die Beobachtung "The consequence is a
chaotic mass of digital content with few guiding principles and not a
little duplication." trifft sicher zu. Was deutsches Digitalisieren
angeht, so habe ich auch den Eindruck, dass hier absolut willkuerlich
und beliebig Prioritaeten gesetzt wurden und dass viel Geld in Projekte
geflossen ist, bei denen nie etwas heraus kam.
Im Ausland siehts nicht besser aus. Ich frage mich, was z.B. die mit
Luecken digitalisierten Jahrgaenge der Zeitschrift fuer deutsches
Altertum in Gallica sollen, nach welchen unerfindlichen Kriterien
Gallica die anderen Texte ausgewaehlt hat. Wer in RLIN mal nach
Electronic Access recherchiert hat, wird u.a. feststellen koennen, dass
in Harvard zur exklusiven Campusnutzung aeltere Baende des Freiburger
Dioezesanarchivs und der Basler Zs. bereitstehen (wieso sollen
amerikanische Professoren ausgerechnet aus diesen peridika Honig
saugen???) - kann man dort nicht mal anfragen, ob man diese nicht der
Allgemeinheit oeffnen koennte?
DigiZeitschriften zeigt aber, dass man in Deutschland in den
Hinterzimmern der Verbaende nicht in Richtung freien Zugang denkt, dass
man nach Kraeften mauschelt und geheimhaelt, dass jede Bibliothek oder
ein einflussreiches Konsortium ohne Diskussion Projekte - mit Hilfe
willfaehriger DFG-Gutachter - durchsetzen kann, ohne sich um die
wissenschaftliche oder fachliche Oeffentlichkeit auch nur im geringsten
zu kuemmern. Wir braeuchten einen Runden Tisch Digitalisierung und eine
andere Forschungspolitik!
Klaus Graf
Listeninformationen unter http://www.inetbib.de.