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Re: Was Nutzer alles suchen



Liebe Liste,

ich halte beide hier vorgenommenen Verengungen der Sicht auf einen
Aspekt, nämlich den der Hamburger Studie auf die "einfache Handhabe"
(Search Engine Usability) und den von Umstätter auf die schiere Menge an
erfassten Dokumenten für gleichermaßen abwegig. Mich wundert, daß
demgegenüber der Aspekt, der m.E. nach den entscheidenden
Entwicklungssprung in Bezug auf die Effizienz von webbasierten "General
Purpose" Search Engines bedeutete, von beiden nicht erwähnt wird,
nämlich das Relevance Ranking von Google, das wesentlich darauf basiert,
wie oft eine Seite von anderen Seiten verlinkt ("zitiert") wird und
damit erstmals so etwas wie die kollektive Intelligenz des Netzes
einfließen läßt. Daß wir bei dieser Entwicklung erst noch ganz am Anfang
stehen (Stichwort "Semantic Web", etc.) ist mir bewußt. 

Mit freundlichen Grüßen,
Bernd-Christoph Kämper, UB Stuttgart

Walther Umstaetter wrote:
> 
> > Liebe Liste,
> >
> > eine noch unveröffentlichte Studie am FB Bibliothek und Information der
> > FH Hamburg erwies, dass Google in punkto Search Engine Usability mit
> > Abstand am besten abschneidet (im Vergleich zu drei weiteren
> > Suchmaschinen). Unsere Studie legt die Vermutung nahe, dass die einfache
> > Handhabe als ausschlaggebender Aspekt des Google-Konzepts für den Erfolg
> > verantwortlich ist.
> 
> > Mit freundlichen Grüßen
> >
> > von Ursula Schulz
> 
> Ich habe große Zweifel daran, "dass die einfache Handhabe als
> ausschlaggebender Aspekt des Google-Konzepts für den Erfolg verantwortlich
> ist."
> 
> Mir scheint die Tatsache, dass Google die meisten Treffer erbringt weitaus
> wichtiger,
> weil es die meisten Dokumente erfasst.
> 
> Im Widerspruch zu der Hypothese, dass die einfache Handhabung entscheidend
> sei,
> steht die Tatsache, dass das Potential an Suchmöglichkeiten nicht weniger
> wichtig ist.
> Bei Google ist nun interessant, dass trotz schlechterer Suchmöglichkeiten
> gegenüber AltaVista, das davor die Nutzungssatatistik anführte, die
> Angebotsmenge
> so viel höher ist, dass diese Dinge kaum eine Rolle spielen.
> 
> Wenn man die hervorragende Rangordnung von Googel, gegenüber Altavista und
> den anderen
> Suchmaschinen, durch die jeweils erfasste Dokumentmenge dividieren würde,
> erhielte man einen angenäherten Wert für die Usability, weil man damit die
> Dokumentmenge
> sozusagen auf Eins setzte. Eine solche Usability-Rangordnung berücksichtigte
> dann nicht nur die Einfachheit
> der Handhabung, sondern auch das Potential an genutzten Suchmöglichkeiten.
> 
> Dabei spielt allerdings der Bekanntheitsgrad (wie rasch spricht sich die
> Qualität einer Suchmaschine herum)
> eine ebenso wichtige Rolle, weil sich mit ihm auch die wichtigsten
> Möglichkeiten der Nutzung herumsprechen.
> Diesen Bekanntheitsgrad könnte man allerdings durch eine Zeitreihe
> ermitteln,
> aus dem dann deutlich würde, dass das Bessere der Feind des Guten ist,
> und dass den Nutzern heute vieles selbstverständlich ist,
> was vor einem Jahr noch als unzumutbar erschien.
> 
> Der Hinweis von Herrn Eversberg scheint mir in erster Linie ein Zeichen für
> diesen Bekanntheitsgrad zu sein.
> Auch bei AltaVista hat es einige Zeit gebraucht, bis sich dieses System
> durchsetzte.
> 
> MfG
> 
> Umstätter


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