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"Die Maschine findet irgendwie das Richtige"
On 4 Nov 01, at 17:18, Ursula Schulz wrote:
>
> ... Das eigentlich Bestechende ist eine Kombination
> zweier google-typischer Anwendererlebnisse: Der Anwender sieht sich
> einer Eingabemaske gegenüber, die ihm ungewohnt wenig kognitiven Aufwand
> abverlangt und gleichzeitig wird er durch Ergebnislisten mit ungewohnt
> hoher Relevanz belohnt. Somit nähert sich Google dem internen
> Suchmaschinenmodell nicht-professioneller Nutzer an: 'Die Maschine
> findet irgendwie das Richtige, wenn ich die Wörter eingebe, die mir
> gerade in den Kopf kommen'.
>
Die Frage ist dann, ob wir Nutzer in dieser Einschaetzung bestaerken sollten.
Meine Auffassung ist immer noch, dass solche Haltungen dem Nutzer selbst mehr
schaden als nuetzen. Nicht ganz so schaedlich freilich wie die analoge Haltung
gegenueber der Gesundheit: "es muss doch die richtigen Pillen geben, die ich nur
einwerfen brauche, dann verschwinden irgendwie meine Beschwerden".
Aber es ist dieselbe Richtung. Ich meine, wir sollten uns nicht als einen Teil
einer Industrie begreifen, die dem Nutzer aus naheliegenden Gruenden suggerieren
zu muessen glaubt, es sei alles ganz einfach, auch wenn es das in Wahrheit gar
nicht ist.
Aber da gehen die Meinungen wohl auseinander...
Nicht falsch verstehen bitte! Wie MUESSEN alles dazu tun, dass die Dinge so
einfach werden wie nur moeglich. Das hat aber Grenzen, die schon Einstein
erkannte: "Man muss eine Theorie so einfach machen wie moeglich, aber nicht noch
einfacher." Diese Grenzen muessen wir kennen und zu vermitteln versuchen.
Innerhalb unserer Profession verlaeuft, vermute ich, ein Graben zwischen denen,
die meinen, man muesse Probleme deutlich machen und vermitteln, und denen, die
anscheinend denken, das brauche man gar nicht erst zu versuchen, es haette eh
keinen Zweck und man wuerde Nutzer nur irritieren und vergraetzen.
MfG B.E.
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