Re: off topic: Relevanz der Bibliothekswissenschaft? (2. Versuch)

[Heidrun Wiesenmueller <wiesenmueller _at__ wlb-stuttgart.de>]

Lieber Herr Hilbererer,

>lassen Sie sich von Ihren Lehrern doch keinen Baeren aufbinden - 
>es gibt keine Bibliothekswissenschaft!!!

Damit sprechen Sie mir (und sicher auch vielen anderen) aus dem Herzen! 

Unbestritten: Das, was wir in unserer Bibliothekspraxis tun, ist
(ueberwiegend) gut und wichtig, und natuerlich gibt es dabei methodische
Fragen und Erkenntnisse, die lehrens- und diskutierenswert sind. Ich will
auch gar nicht abstreiten, dass ich im theoretischen Jahr meines
Referendariats manches Sinnvolle gelernt habe. Aber von 'Wissenschaft', wie
man sie im Erststudium erlebt hat, ist das doch nun wirklich meilenwert
entfernt.

>Das ist nur eine Erfindung der Bibliotheksschulen, die sich aufwerten 
>wollen (Bezahlung wie Hochschulprofessoren, Promotionsrecht etc.).

Ts, ts, sowas darf man doch eigentlich nur denken, nicht etwa laut sagen ;-) 

Bemerkenswert finde ich, wie wichtig die Aeusserlichkeiten geworden sind -
insbesondere die Bezeichnungen von Studiengaengen und Abschluessen. Das
waren noch Zeiten, als man sich z.B. in Erlangen bescheiden (aber treffend)
mit "Buch- und Bibliothekskunde" beschaeftigen konnte oder es gar ein
"Bibliothekarisches Lehrinstitut" gab! Heute geht nichts mehr ohne die
Begriffe "Information" und "Wissenschaft", dagegen kann das Wort
"Bibliothek" schon mal entfallen... 

Herbstlich-windige Gruesse vom Neckar
Heidrun Wiesenmueller

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Heidrun Wiesenmueller M.A.
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