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Re: Böhse Onkelz etc.



Hallo alle zusammen,

> Das ist insofern problematisch, als daß diese Distanzierungen der Band
> windelweich formuliert sind und stets auf "Wir sind ja nur mißverstanden
> worden und wurden vereinnahmt" hinauslaufen.

Das ist zu pauschal: manches mag uns "windelweich" erscheinen, aber insgesamt
scheint die Band doch rezozialisiert zu sein. Wie sonst liesse sich erklaeren,
dass man sich z.B. bereit erklaerte, unter der Schirmherrschaft der 
Auslaenderbeauftragten der Stadt Bremen, Frau Dagmar Lill, an einem Benefikonzert
zugunsten der Opfer rechter Gewalt teilzunehmen? 

Es gibt weitere Beispiele, wo vermeintlich "windelweichen" Worten Taten folgten,
um die Distanzierung zur Vergangenheit aufzuzeigen. Man mag von der Musik, die
IMO langweilig und bieder ist und mancher derben Formulierung der "Jetztzeit" 
halten was man will, dem braunen Spektrum kann man diese Band seit Jahren nicht 
mehr zuordnen. 

Ich sehe in konvertierten einstigen Ikonen der rechten Szene die Chance, den
braunen Sumpf auszutrocknen. Behoerden, Eltern und Lehrer haben hier weniger
Chancen. Einen 14jaehrigen pubertierenden Jugendlichen interessiert i.d.R. mehr 
- das betrifft sogar spaetere Bibliothekare - was die vermeintlichen Idole 
sagen ;-)

Ansonsten schlage ich vor, das Themas im Usenet weiterzufuehren bzw. zu 
verfolgen ;-)

Und hier zum Abschluss die Lyrics von "Deutschland im Herbst" aus dem Jahre 1993:


 Deutschland im Herbst

 Ich sehe alle gegen alle 
 jeder gegen jeden 
 keine Achtung vor sich selbst 
 keine Achtung vor dem Leben 
 ich sehe blinden Hass,blinde Wut 
 feige Morde,Kinderblut 
 ich sehe braune Scheiße töten 
 ich sehe Dich 
  
 Refrain (4x): 
 Deutschland im Herbst 
  
 Ich höre weiße Geräusche 
 rassenreine Lieder 
 ich höre hirnlose Parolen 
 von Idioten und Verlierern 
 ich höre die Lügen der Regierung 
 die Lüge Eures Lebens 
 die Lügen über uns 
 ich höre Dich 


MfG,

Matz


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