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Re: (E) D B I



Liebe Kolleginnen und Kollegen,
die von SILVERWINGS charakterisierten Leitungsverantwortlichen waren die Mitglieder des
KURATORIUMS, das bis heute weder auf das Gutachten noch auf seine Abwicklung reagiert hat
(Prof. Beiersdorf hat protestiert und ist zurückgetreten, da er den drahtziehenden Senator
kannte. Dieser Senator war zugleich Ländervertreter beim Wissenschaftsrat, bei dem das
sog. Gutachten zustandekam, ahistorisch, fehlerhaft und "bestellt" wirkend, was dann die
Schlußfolgerungen betrifft.) Die Abwicklung des DBI an sich und die Verfahrensweise dabei
waren leider nicht Lehrstunden der Demokratie, sondern der Macht und der Schaden für das
deutsche Bibliothekswesen ist enorm. MfG Dietmar Kummer

Silverwings _at__ gmx.de schrieb:

> Lieber Herr Thun,
>
> danke für die mail. Im Grunde genommen sollten wir uns alle in Grund und
> Boden schämen, die wir früher über das DBI gemeckert haben. Gut, es war nicht
> alles Super und über die Qualifikation der Leitungspersonen grassierten nicht
> immer zu Unrecht unglaublich böse Witze im Berufsstand. Aber: das DBI fehlt
> uns in der täglichen Arbeit, und ich finde es absolut mies, daß dieses Institut
> durch dumme, faule, korrupte Politiker abgewickelt wurde! Die
> Ersatzleistungen etwa durch die Berliner Landesbibliothek sind ein dummer Witz,
> Stellenanzeigen werden erst veröffentlicht, wenn der Bewerbungsschluß seit Wochen
> überschritten ist, auf telefonische Anfragen wird man zu frechen PraktikantInnen
> durchgeschaltet - Tenor der Antworten: "da kann ich Ihnen auch nicht helfen."
> Kurz und klein: das DBI war an sich gut, die Leitenden hätte man besser ein
> paar Jahre früher in den Vorruhestand schicken sollen. Der Steuerzahler hat
> schon Schlimmere Nieten durchfüttern müssen. Aber: die praktische Hilfe vor Ort
> fehlt uns Bibliothekaren, uns fehlt sogar der süffisante Witz von Evelyn
> Morgenstern, der aus ihrem Hochmut der höheren Tochter ohne wirklichen
> Bildungshintergrund gespeist wurde. Wenn es irgendwo in Deutschland bibliothekarische
> Auslandsarbeit gegeben hat, dann wurde sie von Elisabeth Simon betrieben. Das
> war im Grunde die einzige deutsche Bibliothekarin, die das Ausland überhaupt
> wahrgenommen hat, weil sie unbestreitbare Fachkompetenz hat, Fremdsprachen
> spricht wie niemand sonst im deutschen Bibliothekswesen und die von der ALA
> geehrt und verehrt wurde, wie kein deutscher Bibliotheksdirektor, der mit
> dumpfer Miene und schlechtem Englisch aus reiner Höflichkeit unserer ausländischen
> Kollegen herumgereicht wurde.
>
> Also, am DBI gab es viel zu kritisieren, vor allem die Dummheit der
> Führungskader und ihre Neigung, niedrig bezahlte und kompetente Kollegen zu
> schikanieren. Aber das war keine besondere Eigenschaft des DBI, die Führungskader sind
> auch in anderen Organisationen dumm und autoritär. Machismo läßt grüßen!
> Sicherlich haben sich im DBI eine Reihe charakterlicher Fehlentwicklungen in
> einer unheilvollen Allianz auf Führungsebene zusammengefunden; aber die gibt es
> anderswo auch, und nicht viel weniger aufdringlich. Aber das DBI war nicht
> komplett schlecht, es ist ein Opfer dummer Politiker geworden, die wir künftig
> abwählen sollten. Es gibt Parteien, die sich für Bibliotheken interessieren!
> Wählen wir sie!
>
> Mit kollegialen Grüßen von Silverwing
>
> --
> GMX - Die Kommunikationsplattform im Internet.
> http://www.gmx.net

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