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Antwort: Re: Antwort: online-banking
Ja, Herr Plate, ich gebe Ihnen recht, hier zeigt sich wieder einmal mehr
der
Unterschied zwischen WB's und ÖB's.
Sie würden sich wundern, wieviel Nutzer zunächst nur wegen des Internets zu
uns
in die Bibliothek gekommen
sind, weil sie zu Hause keinen Rechner stehen haben, bzw. über einen
Rechner
aber keine Internetanbindung
verfügen. Und ich denke, das wird zunächst auch noch so bleiben.
Die einzige Einschränkung an den Internetrechnern bestehen bei uns in Bezug
auf
die Nutzungsdauer. Maximal kann man sich für 2 Stunden am Stück einen
Termin
buchen. Wer länger sitzen möchte, kann nur länger bleiben, wenn der Rechner
auch
weiter frei sein würde und das kommt selten vor.
Und Office in den Bibliotheken:
Ich wäre froh, wenn wir Office auf allen Rechnern hätten. Ich war kürzlich
in
einer Öffentlichen Bibliothek in England. Dort wird grundsätzlich das
Office-Paket auf jeden Rechner gespielt.
Wir stellen unserem Publikum verschiedene Schreibprogramme zur Verfügung.
Der
Rechner wird durchschnittlich 70 % am Tag genutzt. Und es sind definitiv
KEINE
Frimen, die ihre Korrespondenz erledigen, das kann ich mit gutem Gewissen
versichern. Sondern vielmehr Einwanderer, Asylanten, Schüler, Arbeitslose,
die
durch uns die Möglichkeit erhalten, ihren Schriftverkehr in vernünftiger
Form zu
führen.
mfg
Silvia Nötzel
Stadtbibliothek Leipzig
Maiser _at__ ZB2.UB.Uni-Dortmund.DE on 10.05.2001 11:29:14
Bitte antworten an Internet in Bibliotheken <INETBIB _at__ ub.uni-dortmund.de>
An: Internet in Bibliotheken <INETBIB _at__ ub.uni-dortmund.de>
Kopie: (Blindkopie: Silvia Nötzel/Stadtbibliothek/Städtische
Bibliotheken/Stadt Leipzig/DE)
Thema: Re: Antwort: online-banking
snoetzel _at__ leipzig.de wrote:
>
> Liebe Kolleginnen und Kollegen,
>
> wo steht geschrieben, dass online-banking in einer Bibliothek nicht
> durchgeführt
> werden darf? Dann muss man sich auch Gedanken über das Online-shopping
> machen
> oder die "Surf-and-Rail-Anwendung" der DB und und und....
[...]
Letzlich kommt es auf die Bibliothek, das Personal und die PCs an.
Abhängig von der Einsehbarkeit, den Öffnungszeiten und der Hauptklientel
ist es sinnvoll, best. Dinge zu verbieten.
Bei uns (UB und Landesbibliothek) ist der Zugang sehr restriktiv. Wir
haben ca. 400 Domains freigeschaltet, die unsere El. Zeitschriften,
Bibliotheken und Hochschulen im DFN sowie einige zusätzliche Domains
betreffen.
Beschwerden gibt es keine, ausser, wenn jemand an einigen "freien" PC
nach einer Stunde die intensive Verfolgung seiner Börsenkurse aufgeben
muss, weil mal jemand anderes den Rechner nutzen will.
Wir haben auch Nutzer gehabt, die renitent darauf bestanden haben, sich
Pornos anzusehen, obwohl sich andere dadurch belästigt fühlten. Würden
wir den komplett freien Zugriff erlauben, wäre innerhalb einer Woche die
Hölle los.
Das versenden von E-Mails ist besonders problematisch, wenn z.B.
Morddrohungen (ist schon passiert) versandt werden. Bei uns gibt es z.Z.
nur eine anonyme Anmeldung (Nutzerverwaltung auf LDAP ist in Arbeit),
d.h. ich weiß nicht, wer zwischen 8.00 und 21.00 h an den ca. 70
Rechnern (NT, Linux) arbeitet. Ich sehe nur an Hand des Proxy-Logs, was
sich tut; und ich tue gut daran, zu filtern.
Bieten sie auch Office an ? Wohlan - Kleinstunternehmer werden einfallen
und ihre komplette Korrespondenz in der Bibliothek erledigen...
[...]
>Wir wollen uns doch als Bibliothek auch nach außen hin öffnen und vom
Image
>des "Bücherumschlagplatzes" fortkommen.
>Also - öffnen wir uns!!
Eine Stadtbibliothek hat zwangsläufig andere Aufgaben und eine andere
Klientel als ein UB. Mittelfristig wird aber niemand wegen des Internets
in Bibliotheken oder Internetcafes gehen - Internet wird wie Strom, Gas,
Wasser etc. verfügbar sein.
Wie definieren sie sich dann ?
MfG
Michael Plate
| | |~~\ plate _at__ hrz.uni-kassel.de
| | |__/ M.Plate * University Library of Kassel
| | | \ Diagonale 10 * D-34111 Kassel
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