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Auffindung von E-Diss. per Suchmaschinen
Auffindung von E-Dissertationen ueber Suchmaschinen
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Im Vormonat war ueber eine Auswertung der Anfragen berichtet worden,
die per Suchmaschinen hier eingelaufen waren, insbes. im Hinblick
auf E-Dissertationen.
Dieses Verfahren wurde nun wiederholt und auf den ganzen Monat April
angewendet. Die Liste mit einfuehrendem Kommentar steht in
http://www.biblio.tu-bs.de/CoOL/list/sub/anfragen.htm
Zahlenmaessig kam folgendes heraus: (Maerz in Klammern)
(G) Google : 7.116 (4.665)
(V) Altavista : 795 (976)
(L) Lycos : 718 (156)
(F) Fireball : 435 (509)
(Y) Yahoo : 206 (188)
(W) Web.de : 101 (im Maerz nicht ausgewertet)
(E) Excite : 63 (116)
(A) Alltheweb : 28 (58)
(N) Northernlight : 8 (im Maerz nicht ausgewertet)
wobei der Monat Maerz nicht ganz vollstaendig ausgewertet worden war.
Wieder sind alle Anfragen ausgewertet, nicht nur solche, die zu E-
Dissen fuehrten. Diese machten jetzt jedoch knapp die Haelfte aus,
waehrend es im Maerz erst ein gutes Viertel war!
Die enorme Zunahme bei Google und die hohe Gesamtquote dieser
Suchmaschine ist natuerlich auffaellig und ganz offenbar auf die
Volltext-Indexierung der PDF-Dateien zurueckzufuehren, die wohl
mittlerweile weiter vorangeschritten ist.
Eine ins Detail gehende Stichproben-Untersuchung steht noch aus. Es
zeichnet sich ab, ganz vorsichtig geschaetzt, dass die E-Diss-
Zugriffe zu mindestens 20% wirkliche Treffer waren, d.h.
tatsaechlich relevant fuer den Nutzer, wobei das in vielen Faellen
aber nicht entschieden werden kann. In etlichen Faellen spricht aber
vieles dafuer.
Umgekehrt: es koennte sein, dass ca. 80% der "Treffer" fuer den
Nutzer unbrauchbar sind. Ob das als viel oder wenig empfunden wird,
sei dahingestellt - aendern koennten wir daran nichts!
Als Fazit ist in den Raum zu stellen:
Es gibt eine betraechtliche Zahl von erfolgreichen Zugriffen
auf E-Dissertationen, die ohne irgendeine bibliothekarische Zusatz-
Leistung zustandekommen. Insbes. Metadaten sind dabei nicht im
Spiel. Die Dateien haetten sonstwo liegen koennen, fuer den Endnutzer
waere das Verfahren und das Resultat dasselbe.
Zu konstatieren ist auch, wenn man sich die Suchfragen und die
Resultate genauer anschaut:
Fast KEINE der Fragen haette ueber einen OPAC beantwortet werden
koennen, denn meistens stehen die gesuchten Woerter irgendwo im Text.
Daraus ergibt sich wohl ein gewisser Diskussionsbedarf, z.B. in
Verbindung mit den Neubauer-Thesen, insbes. der These 4.
Aber Vorsicht:
Wir wissen natuerlich nicht, ob vielleicht viel mehr Fragen, die zu
einer Dissertation fuehren (auch Papier!) positiv ueber OPACs
erledigt werden! Wir haben keine Statistik der Diss-Ausleihen. Gibt
es sowas anderswo?
Nebenbei:
Dieselben E-Diss-Dateien werden ja bei der DDB archiviert. Offenbar
werden sie dort nicht fuer den Roboterzugriff freigegeben, denn
zu finden, wenn man es nachvollzieht, sind nur unsere Dateien.
MfG B.E.
Anmerkung:
Die geaenderte URL wurde deshalb gewaehlt, weil sie auf einem
Verzeichnis liegt, das per "robots.txt" NICHT von Suchmaschinen
ausgewertet wird. Es gaebe sonst hinterher jede Menge unsinnige
"Treffer" mit den vielen Woertern, die darin vorkommen ...
(Ein Beispiel, nebenbei, wie irrefuehrend die Metapher "Treffer" ist,
die wir immer so gelaeufig verwenden.)
Bernhard Eversberg
Universitaetsbibliothek, Postf. 3329,
D-38023 Braunschweig, Germany
Tel. +49 531 391-5026 , -5011 , FAX -5836
e-mail B.Eversberg _at__ tu-bs.de
Listeninformationen unter http://www.inetbib.de.