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Re: Content Management System
- Date: Mon, 2 Apr 2001 18:13:18 +0200 (MEST)
- From: daniel _at__ roedding.de (Daniel Roedding)
- Subject: Re: Content Management System
Hallo Herr Rethmann,
> zum einsteigen ist ZOPE aber nicht schlecht. Es stellt sich doch immer die Frage, was mit dem jeweiligen CMS erreicht werden soll.
Das ist vollkommen klar. Man sollte erst seine Anforderungen kennen und
dann das für diesen Anwendungsfall geeignete System aussuchen.
> Zudem dürfte es wohl kaum ein Produkt ohne Sicherheitsmängel am Markt geben. Oder können Sie mir eins nennen?
Wer sich traut, auf eine solche Frage ein Produkt zu nennen, dürfte wohl
schwerlich noch als seriös durchgehen... :)
Alle Produkte haben ihre - mehr oder weniger verborgenen - Sicherheitsmängel.
Speziell im Linux-Bereich fällt allerdings in letzter Zeit auf, daß bei
vielen neuen Open-Source-Entwicklungen zwar tolle Konzepte zum Einsatz kommen,
an die "alten Tugenden" der Software-Entwicklung in Mehrplatzumgebungen
schlicht und ergreifend nicht mehr gedacht wird.
Für ein CMS-anwendendes Unternehmen steht aber normalerweise im Vordergrund,
eine stabile, verläßliche Betriebsumgebung zu definierten Kosten zu haben,
und bei Problemen ggfs. den Hersteller zugreifen zu können. Sei es in Support-
fragen oder auch haftungsmäßig im "Störfall". Das ist bei Open-Source-Systemen
nicht möglich.
Ganz davon ab: In Unternehmen der Wirtschaft kommen Content-Management-Systeme
normalerweise dort zum Einsatz, wo ein Webauftritt ohne "Fachkenntnisse"
wie z. B. HTML gepflegt werden soll. Ferner wird häufig gefordert, daß eine
strikte Trennung von Layout und Inhalten realisiert wird - das Layout wird
im Rahmen einer Unternehmens-CI fest vorgegeben, Redakteure dürfen nur ihre
Inhalte einspielen, am Screendesign zumeist aber keine Veränderungen mehr
vornehmen.
Für diesen Anwendungsfall ist Zope denkbar schlecht geeignet. Denn zum einen
erfordert es doch eine gewisse Einarbeitung in das Objektmodell, was den
Zope-Seiten zugrunde liegt, zum anderen ist häufig dann eine Texteingabe
auch nur in HTML und nicht als Fließtext möglich. Was die Trennung zwischen
Layout und Inhalten angeht, ist es dementsprechend auch nur schwerlich
möglich, einen sauberen Schnitt zu ziehen.
Damit ist Zope aus meiner Sicht nur für diejenigen interessant, die ein
CMS mit maximalen Freiheitsgraden auf der Ebene der inhaltlichen Gestaltung
wünschen, die aber im Gegenzug auch gewillt sind, sich tiefergehend in die
Umgebung einzuarbeiten und insbesondere auch HTML zu lernen.
Viele Grüße,
Daniel Rödding
--
Daniel Roedding phone: +49 5252 9838 0
daniel _at__ roedding.de fax: +49 5252 9838 20
Listeninformationen unter http://www.inetbib.de.