Re: 24-Stunden-Bibliothek in Konstanz

[Oliver Kohl <okohl _at__ zb.unizh.ch>]

Sehr geehrter Herr Ceynowa,
liebe Kolleginnen und Kollegen,

>Bleibt noch der Hinweis Hätschers auf die
>Nichtnutzer, die möglicherweise diejenigen sein könnten, die auf
>die 24-Stunden-Bibliothek händeringend warten. Das verstehe ich nun
>gar nicht mehr: Es ist doch gerade der grosse Vorzug der Konstanzer
>Benutzerumfrage gewesen, dass nicht die in die Bibliothek kommenden Nutzer
>befragt wurden (also vor Ort), sondern Fragebögen an eine Stichprobe
>aus dem Datenbestand des Studentenwerkes verschickt wurde. Also sind die
>Nichtnutzer in die Stichprobe einbezogen, die damit doch gerade
>repräsentativ für die gesamte primäre Nutzergruppe der
>Bibliothek ist.

Diesem Einwand kann ich nicht zustimmen: Zwar wurden bei der Befragung der
Lehrenden  a l l e  Wissenschafter/innen der Universität und bei der
Befragung der Studierenden eine "repräsentative" Stichprobe befragt.
Gleichzeitig liegt bei der Lehrendenbefragung die Rücklaufquote bei etwas
über 60 %, bei der Studierendenbefragung noch darüber. An die
Studierendenbefragung wurde eine zusätzliche Befragung derer, die nicht
geantwortet hatten (Non-response-Studie), angeschlossen. Diese wiederum
erbrachte allerdings nur einen sehr geringen Rücklauf und nur wenig
abgesicherte Ergebnisse,  w a r u m  jemand nicht an der Befragung
teilgenommen hatte. 

Das heisst: (1) Auch bei den Konstanzer Befragungen hat man kaum
Erkenntnisse über die Non-Respondenten gewinnen können. Das  k ö n n t e n
(zugegeben, das ist eine Hypothese) nämlich genau die sein, die die
Bibliothek nach 23 Uhr nutzen würden. (2) Nutzer/innen von ausserhalb der
Universität Konstanz wurden zudem gar nicht befragt - also auch über diese
gibt es (noch) keinerlei gesicherte Information, auch nicht darüber, ob und
wann sie die Bibliothek ausserhalb der bisherigen Öffnungszeiten nutzen
würden. Genau darüber kann nun aber der Konstanzer "Feldversuch"
Erkenntnisse bringen.

>ist dem Konstanzer Versuch selbstverständlich ein gutes Gelingen zu
wünschen! 

Dem hingegen kann ich nur voll zustimmen.

Einen schönen Tag wünscht
Oliver Kohl

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Oliver Kohl M.A.
Zentralbibliothek Zuerich
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