AW: 24-Stunden-Bibliothek in Konstanz

[Seeger-Siemers Gabriele <seeger-siemers _at__ goethe.de>]

Liebe Kolleginnen und Kollegen,
 
die Öffnungszeiten von Konstanz sind sehr zu begrüßen!
 
Auch als BibliothekarIn kommt man in die Situation, selbst "Kunde" einer
Bibliothek sein zu wollen. In München gelingt das nur sehr schwer, wenn man
vollzeit arbeitet  (Staatsbibliothek: Schließungszeiten zwischen 16:30 und
19:30, Stadtbibliothek: montags 20:00 (das ist ganz toll), an den anderen
Tagen 19:00).
 
Aber jetzt kommt die Lösung:
 
Nach Feierabend verläßt man die bibliothekarische Servicewüste München,
steigt in den Zug nach Konstanz, schläft vier Stunden, kommt gegen 22 Uhr an
und kann dann die ganze Nacht ungestört in einer Riesenbibliothek arbeiten!
Mit Pizza!
 
Im Ernst: die Behördenöffnungszeiten vieler Bibliotheken sind für die
moderne Welt eine Katastrophe! Die arbeitende Bevölkerung wird praktisch von
der persönlichen Weiterbildung und von der Pflege anspruchsvoller geistiger
Hobbys wie Lesen und Forschen ausgeschlossen. Selbst die Ausleihe nach Hause
ist bei diesen Schließungszeiten kaum zu schaffen. Auch eine
wissenschaftliche Universitätsbibliothek hat einen nicht geringen
Kundenkreis, der tagsüber sein Geld verdienen muss. Natürlich ist es
aufgrund mangelnder Personalkapazität oft äußerst schwierig, die
Öffnungszeiten auszudehnen. 
 
Aber ist der Wille für notwendige kreative Lösungen denn überhaupt da?
Tu felix Konstantia!
 
Mit neidvollen Grüßen an die andere Ecke des Alpenrandes!
 
Gabriele Seeger-Siemers
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