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Re: Bibliothekar im Jahr 2000_ Ordentliche Unterrichtung bevor man wirbt



Lieber Herr Schultheis,
da gibt es im November 2000 die Frage, wie man 2000 Bibliothekar werden kann - jeder
weiß: in 2 Monaten gar nicht. Die Bibliotheksmitarbeiterin, die sich da für ihre fleißige
Praktikantin erkundigt, erhält von uns die Homepage des FH-Fachbereichs.
Natürlich führen von dort zu allen bibliothekarischen Ausbildungsstätten Links - man kann
sie nutzen oder sich bei der Ausbildungsstätte seiner Wahl erkundigen.
Wir in Leipzig haben im September 2000 mit dem reformierten Studiengang "Bibliotheks- und
Informationswissenschaft" begonnen, mit dem Studienziel eines "Diplom-Bibliothekars", der
sich innerhalb dieser Ausbildung etwas spezialisieren kann in den Arbeitsfeldern
"Informationsvermittlung", "Literatur- und Medienvermittlung",
"Informationserschließung", "Mediotheksarbeit", "Kinder- und Jugendbibliotheksarbeit",
"Management". Also: weder B.A noch M.A - Abschluß sondern auf dem Zeugnis steht die
Berufsbezeichnung, die im Tarifvertrag abgefordert wird. Ob das in 5 - 10 Jahren anders
sein wird, erscheint uns heute aus Leipziger Sicht eher unwahrscheinlich, also im
Mittelpunkt der Ausbildung und auf dem Zeugnis steht bei aller Modernisierung der
Diplombibliothekar/ die Diplombibliothekarin.
Die Direktoren der großen Bibliotheken in Sachsen haben dem Fachbereich Buch und Museum
der HTWK in Leipzig den Auftrag gegeben, zu überlegen, wie man für künftige
Fachreferenten in diesen Bibliotheken in Leipzig ausbilden kann. Dabei gilt als
Grundprämisse, dass es in den neuen Bundesländern (fast) keine Beamtenstellen in den
großen Bibliotheken gibt und keine geben wird. Damit entfallen auch die Grundlagen für
eine interne Beamtenausbildung. Der jetzt vorliegende Rohentwurf für einen Studienplan
sieht ein freies postgraduales Studium für Hochschulabsolventen  aller Fachrichtungen
vor, soll also Interessenten die Möglichkeit bieten, sich auf die Tätigkeit im
Bibliothekswesen vorzubereiten. Es könnte auch sein, daß bereits in  Bibliotheken tätige
Spezialisten für die Teilnahme an dieser Ausbildung freigestellt werden.
Man wird sehen, was während der Diskussion an diesem Entwurf verändert wird und ob eine
solche Studienmöglichkeit Aufnahme in das Angebot der HTWK Leipzig findet. Es ist aber zu
erwarten, daß das Sächsische Ministerium für Wissenschaft und Kunst  einen solchen
Studiengang begrüßt. Die Dinge sind also im Fluß. Mit freundlichen Grüßen! Prof. Dietmar
Kummer

"Alexander H.T. Schultheis" wrote:

> Sehr geehrte Damen und Herren,
> liebe Kollgen und Kolleginnen:
>
> Ich finde es ja ganz gut, dass die FH´s
> nun im Internet quasi die neuen Studentinnen werben.
> Komkurrenz belebt das Geschaeft.
>
> Bevor man aber die Studierenden zu sich holt, sollte man Sie
> ganz genau davon unterrichten, was Sie mit dem FH-Studiengang machen
> können und was nicht.
>
> Gerade im Bibliothekswesen kommen immer neue Abschluesse dazu, doch
> mit der Anerkennung ist das dann immer so eine Sache.
> Gescheigen dazu, wie in Zukunft der Hoehere Dienst moderner ausgebildet
> wird?
> Nur um ein Problematik anzusprechen.
>
> Ich habe an der FH-Hannover studiert und nun studiere ich an der
> Uni in Erlangen. Geschichte, Buchwissenschaft und Wirtschaftswissenschaften.
>
> Natuerlich war ich von meinen FH-Studium überzeugt, aber dennoch muss auch
> gesagt werden, dass die Studiengaenge nicht sehr durchlassig sind und schon
> gar nicht hinter her, wenn man in die verschiedenen Beamtenstufen gehen
> moechte.
> Beamtenbesoldung bzw. die Anerkennung steht nicht im Einklang zu den
> heutigen ueblichen modernen Abschluessen wie B.A oder M.A.
> Auf diese Probelematik müssen die Studierenden in der Einfuehrungspahse und
> bei Bewerbungsgesprächen aufmerksam geamcht werden.
>
> Das Buch von Gaus gibt eine  guten Ueberblick, wer aber die
> Ausbildung in den letzten Jahren im Bibliotheksbereich verfolgt, der wird
> erkennen das viele neue Abschlusse dazugekommen sind.
>
> Mochte daher bitten, dass die zukünftigen Studenten bei dieser
> komplexen Lage ordentlich unterrichetet werden, bevor man um
> Studenten wirbt.
>
> Bitte dies bei diesem Thema zu beruecksichtigen, bevor eine schalcht um den
> Studenten gefuerht wird.
>
> Viele Gruesse aus Erlangen.
>
> Alexander H. T. Schultheis
>
> Studium:
> Dipl. Bibl. (FH)
> Alexander Hans Theodor Schultheis
> Henkestr. 41 03/01
> D - 91054 Erlangen
> Telefon 09131/976637
> Fax 09131/976165
>
> Privat:
> Alexander H. T. Schultheis
> Hansjakobstr. 121a
> D - 81825 München
> Telefon 089/6882683
> Fax 089/42723838
>
> Mobil 0170/3809334
>
> E-Mail: ahtschultheis _at__ hotmail.com
> Homepage: http://home.t-online.de/home/dietrich.schultheis
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