Re: Internetplätze im Netz betreiben?

["Klaus Lehmann" <klehmann _at__ arco-online.de>]

On Fri, 11 Aug 2000 17:09:49 +0200, Stadtbuecherei Luedenscheid wrote:


Hallo herr Henrichs und liebe Ratinger,
kl>wer bietet Internetarbeitsplätze in einem seperaten Netz an?


wir: d.i. Stadtbibliothek Kreuzberg (zu Berlin) (tel 030-25886214)
z.Zt. sind 3 DFÜ-Server (auch proxyserver genannt) installiert.

der ERSTE (=in der Hauptstelle) kümmert sich um z.Zt 5 Endgeräte
    ZWEITE(=  ... Zweigstelle D)                     3 Endgeräte
    DRITTE(=  ... Zweigstelle O)                     2 Endgeräte
technische einzelheiten später. ;-)




kl>1. Ab welcher Netzgröße empfiehlt sich ein Server?
hmmm. wenn sie telkosten sparen wollen, dann ab 2 (incl.) geräte; weil
bei unserem kontrukt nutzen bereits 2 geräte EINE telleitung. ;-)

und bei dem hauptstellen-konstrukt nutzen potentiell 6 nutzer
GLEICHZEITIG EINE telleitung. 64kbit stehen zur verfügung. es kommt
SEHR selten vor, daß mehrere user gleichzeitig fette downloads machen.
meistens ziehe ich mir irgendwelche sinnvollen(losen?) servicepacks zu
NT runter: 65MB...... ;-)

wir nehmen übriegens dm 5,- pro stunde. da sind 15 pfennich gewinn drin
pro stunde.
WENN zeitgleich ZWEI user die telleitung nutzen, machen wir eben 5,15
DM gewinn.
wir denken darüber nach, die kosten evtl zu senken. oder die
entstehenden gewinne in die verbrauchsmaterialen-kosten zu stecken.
auch mit dem angebot von anderen telanbietern (seit kurzem sind wir
nicht mehr bei der telekom, sondern bei der bärlikomm, die stündlichen
kosten gehen gen NULL.
noch kennen wir nicht die genauen kosten/gewinne.



kl>2. Welche Art von Netzwerk ist empfehlenswert für eine Bibliothek,
die bis zu 14 Internetplätze in unterschiedlichen Etagen gleichzeitig
betreiben möchte?
s.u. wegen kabellänge!
s.u. wegen betriebssystem!



kl>3. Welches Betriebssystem ist empfehlenswert?
alle.
ok. nich' alle. lassen wir mal dos6.x und novelldos7(opendos7) weg!
(win3x ist auch etwas problematisch....)

win95, win98, winNT4, OS/2, Linux, usw usw. sind OK.
UND einige wichtige dos-tools, sonst läuft unsere konstruktion NICHT!
(bei nachfrage mehr infos)


was haben WIR eingesetzt?
auf ALLEN sog. DFÜ-Servern läuft win95.
alle win95-DFÜ-Server bestehen aus (je) einem 486'er PC mit 16 Mb RAM,
Floppy und CDROM, sowie Netzwerkkarte. UND einen ISDN-Adapter (da nehme
ich gerne EINE FRitz!-Karte, ISA reicht auch hier völlig!
(Der 486'er ist KEIN WITZ!!!!!!)


Überlegen wir doch gemeinsam: WAS ist die Aufgabe des DFÜ-Servers?
er wählt sich in die telleitung, hält sie bei bedarf offen. 'routet'
die tcpip-pakete an die angeschlossenen Internet-PC's. MEHR nicht!
diese aufgabe erledigt überigens SAMBAR. =ein samba(?)-Server von Todd
Sambar(sic), ist freeware oder Public Domain. wer will bekommt für
60Dollar eine erweiterte fassung, die kann noch ein paar schmakazien
MEHR. ausserdem kann sambar einige filterfunktionen (werbung off) usw
usw.

es ist wenig interessant, ob der bootvorgang dieses servers 3 minuten
dauert oder nur 30 sek. er braucht auch keine 21zoll-monitor.
14zoll+farbe ist ok. sw geht auch!

warum win95? weil bei win95 WENIGER ram benötigt, als wenn er mit win98
ausgestattet wäre. übrigens: ist unser win95-dfü-server seit 355 tagen
kein einziges mal abgestürzt. entgegen aller vorhersagen unseres
abm-kollegen. ;-)

die internet-pc's haben win95 oder win98. die MÜSSEN mindestens aus
einem pentium133mhz bestehen, sonst ist es eine qual.!!!!
meine kollegen IM internen bibl.bereich sitzen an einem 486'er mit
100mhz,
sie müssen das ertragen. und haben auch zum glück nicht viel gemeckert.
das dfü-interent-netz haben wir FÜR die leser gebaut, nicht für die
kollegen ;-)
nebenbei: alle internet-pc (ausser der für die kollegen im internen
bereich, denn sie sind ja erwachsen, oder?) haben cybersitter (NICHT
caiberpatrol!) drauf.


es gibt noch weitere feinheiten bei den internet-pc's:
-alle haben ein boot-auswahlmenü. man kann automatisch seine
startpartition reparieren, wenn mal welche unegale user versucht haben,
die kiste abzumurksen. alles mit pwd abgesichert.

-im dfü-netzwerk wird NUR an EINEN drucker gedruckt. der hängt an EINEM
internet-pc, bekommt alle druckaufträge. dieser ist übrigens ein
billig-drucker: ein gdi-drucker von OKI. das ganze arrangement spart
nerven und kosten.



kl>4. Worauf ist bei der Verkabelung zu achten?
es reichen 10mbit-karten mit bnc-steckern/verbindungen. der
datenverkehr nutzt sowieso nicht mal die 10mbit aus. also wenn man
bündelweise ALTE (isa)-10Mbit-netzwerkkarten hat (wie wir), und diese
ZUM LAUFEN bekommt, ist das prima. WOZU 100MBIT-PCI-Karten kaufen, und
dannoch über Twisted Pair?. es geht alles.
also: bei uns ist eine 'freie' verkabelung: EIN strang mit 2
endwiederständen, bnc, über ISA-irgendwelche-Karten. (hauptsache: das
betriebssystem, in unserem fall win95, spielt mit: bedeutet: die karten
lassen sich sauber installieren & ansprechen. ;-)

zu achten1? die verkabelung sollte 'sicher' sein. z.b. netzwerkkabel
gehören nicht in die nähe von kinderhänden. ;-)  da ist natürlich eine
sternverkabelung MIT twistedpair schon WENIGER störanfällich.

zu achten2? denken sie bei BNC UND Ethernet (so heisst doch die
'topologie'?): bei 180m Kabellänge ist schluss! (ist das korrekt????
ich weiss NICHT den genauen wert. irgendwo mal nachschlagen!)
die 180m beziehen sich auf die entfernung ZWISCHEN den beiden
ENDwiderständen!!!! sauber rechnen!!!
WEM 180m nicht reichen, der nimmt sich (doofe) REPEATER. die geben
nochmal eine maximallänge von 180m hinzu. BIS zu 4 (oder warens es NUR
3) repeatern kann man schalten.

preislich: bnc-kabel ist billich! 1m=1 demm.
twistedpair-kabel sind (sau)TEUER! 5m=18demm(?)
hinzu kommt bei TP-verkabelung noch ein HUB (oder switch, wenn man
will) HUB = 5ports (also für max.5 abgänge) kostet ca demm max 100,-




hmmm. das da oben klingt alles nett und spannend.
fragen SIE nicht, WER soetwas auf die beine stellen kann?!
(ich z.B. NICHT!)

wir hatten das glück, einen abm-kollegen zu bekommen, den ich daraufhin
ausgesucht hatte: er muss folgendes können: tiefergehende
tcpip-kenntnisse. sollte relativ gut über win95/98 bescheid wissen.
muss vor allen dingen eine DOKU schreiben können. WARUM? jeder
abm-vertrag geht mal zu ende. hoffentlich ist die DOKU gelungen.
WIR stehen JETZT vor DIESEM Problem. unser abm-kollege verlässt UNS.
WER kümmert sich um ca 8 internet-pcs? freiwillige vor!

SIE merken: einen solchen job sollte man NICHT externen zeitkollegen
übertragen?!? ist das die moral von der g'schicht?

man kann es auch andersrum sehen:
 keine abm-kollege = keine 8 internetpc's = keine sorgen
 1x abm-kollege    =       8 internetpc's = nach ablauf ne menge sorgen
          ?                     ?                 ?



noch'n ratschlag: gestalten Sie ihr Netz NICHT im offziellen hausnetz.
es sollte ein eigenes physikalisches netz bekomen. da haben sie am
wenigsten sikprobleme. natürlich kann man auch internet-pc's in GUT
konfigurierte NTServer- oder NovellServer-Netze reinstellen. aber da
sollte man erstmal bei seiner übergeordneten IT-behörde nachfragen, die
müssen solche MIXes gestatten. z.b. in Bärlin ist soetwas nicht
gestattet (das thema ist ein weiters feld...)


viele grüße
ihr
k.l.



ps: natürlich haben wir auch unsere internet-pcs aus altem
schrottmaterial gebaut. wozu neue kaufen? viel zu teuer!
wir haben schliesslich KEIN geld.
nagutt: die monitore sind neu.
internetpcs müssen keine athlon800mhz-pcs sein.
sie müssen doch nur internet machen...


-

 Klaus Lehmann                              Adresse:
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