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"Hinter dem breiten Ruecken der BDB" Teil 1 (Anmerkungen folgen a
- Date: Wed, 22 Mar 2000 01:40:39 +0100
- From: Hans Wagner <hans.wagner _at__ teleweb.at>
- Subject: "Hinter dem breiten Ruecken der BDB" Teil 1 (Anmerkungen folgen a
Liebe Kolleginnen und Kollegen!
Zu Herrn Hilgemanns Mail vom 17.03.2000 (Anm. 1), URL:
<http://www.unibw-hamburg.de/cgi-bin/bin/wa?A2=ind0003&L=vdb-list&F=lf&S=&P=842>
in der er sich gegen einen angeblichen Vorwurf an die Verbaende
des Inhalts "Ihr habt ja nichts zum Erhalt des DBI getan!"
verwahrt, darf ich als einer derer, die sich seit laengerer Zeit
in den Mails zur Problematik geaeussert haben, sehr deutlich
darauf hinweisen, dass jedenfalls mir keine einzige Mail (oder
zitierbare Stelle aus Fachzeitschriften) bekannt ist, in der ein
solcher Vorwurf erhoben wird. Das muss hier an erster Stelle stehen,
um einer moeglichen Taktik des Vernebelns zu begegnen. Der Verdacht
liegt nahe, dass hier versucht wird, durch eine solche ihnen frei
erfunden in den Mund gelegte Falschdarstellung diejenigen
Kolleginnen und Kollegen, die sich kritisch gegenueber den
Verbaenden aeussern, zugleich mit ihren berechtigten Anliegen
zu diskreditieren.
_Was_ den leitenden Funktionaeren der Verbaende und Vereine von
mehrerer Seite zum Vorwurf gemacht wurde und wird und was auch
meinem Eindruck voll entspricht, ist, dass nicht mit dem noetigen
Nachdruck, nicht professionell, an die Sache herangegangen wurde.
Bei kritischer Betrachtung muss man den Eindruck gewinnen, dass
man sich bei den, wie es immer so schwuelstig wie unklar hiess,
"unzaehligen" diversen einzelnen Aktionen viel zu sehr verzettelt
hatte. Eine blosse _Unzahl_ von Aktionen, das muss ganz deutlich
gesagt werden, hat noch _keine_ Aussicht auf Erfolg, wenn sie nicht
sinnvoll geplant und als _konzertierte_ Aktionen durchgefuehrt
werden, etwas, was von jedem PR-Berater leicht zu erfahren gewesen
waere. Wann aber hatte es _solche_ Aktionen, vor allem bundesweit
durchgefuehrt gegeben? Ueberhaupt nie!
Es waere doch etwas vom Selbstverstaendlichsten gewesen, dass der
DBV in einer Grossaktion allen seinen Mitgliedsbibliotheken
gut gemachte Plakate zugeschickt haette, die dann gleichzeitig
im ganzen Bundesgebiet haetten affichiert werden koennen, unterstuetzt
z. B. durch eine Protestaktion, wie sie in anderen gesellschaftlichen
Bereichen (als Beispiel: Gewerkschaften) durchgefuehrt werden,
also etwa eine eintaegige Schliessung der Bibliotheken, aber bei
Anwesenheit jeweils einiger Mitarbeiter zur Aufklaerung nachfragender
Benutzer. Herr Nowak, Kollege aus dem vba, hatte Aehnliches in seinem
Leserbrief in BuB angesprochen (Anm. 2), etwa Grossanzeigen in
ueberregionalen Zeitungen zur Situation des DBI, Protestmaersche etc.
_Nichts_ dergleichen aber hat stattgefunden, es war die Aussage
der Frau Sprecherin der BDB im Schlusswort ihres Statements
"Bibliotheksmanagement im Dritten Jahrtausend" (Anm. 3)
"Nur politisch agierende Bibliothekarinnen und
Bibliothekare werden ihre Antworten mitgestalten"
demnach die blosse rhetorische Phrase geblieben, als die man sie
angesichts der Entwicklung in Sachen DBI und DBI-Nachfolge ohnehin
hatte sehen muessen. Denn wenn auch Herr Hilgemann am 07.12.1999
(s. Anm. 4) im Zusammenhang mit den "unzaehligen" Gespraechen
zur Taktik der Verhandlung vermerkt:
> Häufig sind auch keine Informationen weitergegeben worden, weil
> das (erhoffte) Ergebnis eines Gesprächs, einer Entscheidung nicht
> unnötig im Vorfeld gefährdet werden sollte.
sind vielmehr gute eineinhalb Jahre hindurch ja schon ueberhaupt
keine Informationen mehr weitergegeben worden und hat man also nur
im Nachhinein das erbaermliche Versagen der Beauftragten erkennen
koennen, denen die Vereine (im "gemeinsamen Schulterschluss", wie
die vielbemuehte Floskel lautet) uebertragen hatten,
"in aller Namen um das DBI zu kaempfen"
(Hilgemann in Anm. 4), dann naemlich, als der Beschluss des
Berliner Abgeordnetenhauses zum Gesetz ueber die Aufloesung des
DBI per 01.01.2000 auf dem Tisch lag.
Noch viel erbaermlicher aber war und ist das bisherige Versagen
in Sachen einer _effizienten_ DBI-Nachfolgeinstitution.
Voellig sinnlos naemlich sind die bloss rueckwaertsgewandten
larmoyanten Klagen ueber die "tragische" Schliessung des DBI,
es ist ein Beklagen ueber "spilled milk" (um den von Herrn Pfeil
in seiner so lesenswerten Mail vom 19.01.2000 gebrachten
Ausspruch des zustaendigen Abteilungsleiters in der Berliner
Senatsverwaltung fuer Wissenschaft, Forschung und Kultur zu
verwenden, s. Anm. 5). Das DBI ist tot, das wusste man im Herbst
des Vorjahres, alles hatte/haette sich laengst um eben die
effiziente Nachfolgeinstitution zu drehen gehabt. _Was_ sich
dabei aber wirklich getan hat, zeigt sich jetzt auch fuer die
Ahnungslosen, denen nicht schon frueher aufgegangen war, was
- mit, wie es nun wohl jeder empfinden wird, gezinkten Karten -
hinter den Kulissen gespielt worden ist.
Die Unverfrorenheit, mit der in der Mitteilung vom 14.01.2000
(Anm. 6) der Verbaende von den begonnenen Verhandlungen ueber
ein "An-Institut" bei der Stiftung Preussischer Kulturbesitz
berichtet und dies als "Erfolg" gewertet wird, verschlaegt
einem den Atem. Zur beleidigend-primitiven _Diktion_ der
Mitteilung, aus der hervorgeht, auf welchem intellektuellen
Niveau stehend die Funktionaere die Mitglieder ihrer Verbaende
einschaetzen, haben Kollege Pfeil (s. Anm. 5) und ich (Anm. 7)
deutliche Worte gesagt. Zur Sache selbst, der als gefallene
Entscheidung bezeichneten Errichtung eines An-Instituts an die
SPK, sind aber noch viel deutlichere Worte notwendig. Diese
koennen passend schon am folgenden Text anknuepfen, der als
juengste Nachricht zeigt, wie stark die Verbaende sich schon
bedenkenlos in dieses An-Institut einbringen.
Dem Beitrag Herrn Flemmings, des Vorsitzenden des DBV, im
neuesten Heft von BuB (H. 3, Maerz 2000) auf S. 164 unter dem
Titel "DBV-Aktivitaeten im Veraenderungsprozess der zentralen
Bibliotheksdienstleistungen" muss schaerfstens entgegnet
werden. Herr Flemming geht, wie es ja auch der vorerwaehnten
Mitteilung in den Listen ("BDB und DBI ; Stellungnahme der
BDB-Mitgliedsverbaende) zu entnehmen war, ganz offenbar von
einer gelaufenen Sache aus. Alles paletti also, bis auf ein
paar Punkte, deren wichtigsten er auch gleich anspricht:
" Die Hauptschwierigkeit besteht zurzeit in der
Absicherung der Auslandsarbeit ..."
Man meint, nicht recht zu sehen. Die _Hauptschwierigkeit_ soll
die Absicherung der _Auslandsarbeit_ sein?? Wenn im letzten
Satz seines Beitrags das Mandat angesprochen wird, aufgrund
dessen der DBV handelt, das Mandat seiner Mitgliedsbibliotheken,
muss es sich dabei wohl um einen Blankoscheck gehandelt haben.
Dass ein solcher aber eine desto hoehere Verantwortung bedeutet,
duerfte, so will es scheinen, dem Herrn Vorsitzenden im Taumel
eines IMHO sehr wenig begruendeten Erfolgsgefuehls nicht so
recht bewusst geworden sein!
Die _Auslandsarbeit_ als vordringlichstes Problem des DBV, von
dessen Mitgliedern der allerueberwiegendste Teil kleinere
Bibliotheken sind, Stadtbibliotheken/buechereien wie etwa die
von Frau Brenner in Ratingen oder die von Herrn Nowak in
Roedermark (dessen Buecherei noch nicht einmal Anschluss ans
Internet hat und ueberhaupt nur dadurch erfahren kann, was sich
in der grossen Welt tut, weil Kollege Nowak privat einen Zugang
zum W3 hat). Dazu die wissenschaftlichen Spezialbibliotheken,
auf jeden Fall schon einmal deren jene, die OPLs sind, aber wohl
auch insgesamt die meisten, wie aus der engagierten Mail Frau
Schapers, fuer den Vorstand der AKMB am 07.02.2000 in INETBIB
gebracht (Anm. 8), geschlossen werden kann, aus deren Text ich
im uebrigen den Betreff meiner heutigen Mail entlehnt habe:
> In Sachen DBI verschwand die ASpB hinter dem breiten - in dieser
> Sache allerdings wirkungslosen Ruecken des BDB.
(Vielen Dank nach Frankfurt am Main!)
Dass hier zurueckgegangen und neu angefangen werden muss, ist wohl
evident. Es liegt ein Konzept fuer eine rechtlich selbstaendige
"Informations- und Serviceagentur fuer das deutsche Bibliothekswesen"
vor, die, mit einem Personalstand von 40 - 60 Personen ausgestattet,
nach Aufloesung des EDBI den groessten Teil der zuvor vom DBI
gebotenen "unverzichtbaren ueberregionalen bibliothekarischen
Dienstleistungen" zu erbringen haette; wobei schon eingerechnet war,
dass eine Reihe der seinerzeitigen Aufgaben des DBI von anderen
Institutionen uebernommen zu werden haette. Von der "Staendigen
Konferenz der Kultusminister in der Bundesrepublik Deutschland" war
angesichts der zu erwartenden Schliessung des DBI eine "Ad-hoc-AG
'Zukunft des Deutschen Bibliotheksinstituts' mit der Erstellung
eines solchen Konzepts beauftragt worden und hat dieses mit Datum
vom 6. April 1998 vorgelegt. Das Konzept, einzusehen unter der URL:
<http://www.dbi-berlin.de/dbi_inf/archiv/dbi-konz.htm>
bietet (unter Punkt 2.4.2) zwei Alternativen an:
A: Die rechtlich selbstaendige eigenstaendige Einrichtung
B: An-Institut bzw. Angliederung an bestehende Einrichtung
mit der ausdruecklicken Empfehlung fuer die Alternative A.
Fuer die Alternative B, die Anbindung an bestehende Einmrichtungen,
spraechen gewisse Vorteile etwa durch Nutzung vorhandener
"Verwaltungs- und ggf. auch Finanzierungsstrukturen", doch heisst
es dazu sehr kritisch wie folgt:
" Die gegenueber diesen ungewissen Synergieeffekten weitaus
schwerwiegenderen Nachteile bestehen darin, daß wesentliche Teile
der unter 2.4.1. dargelegten Aspekte weitgehend unberuecksichtigt
bleiben, insbesondere die interessenmaessige Unabhaengigkeit des
Aufgabenbereichs oder An-Instituts permanenten Zweifeln unterlaege,
der Aufgabenbereich bzw. das An-Institut finanziell und
organisatorisch weniger unabhaengig und daher im Falle von
unabweisbaren Prioritaetensetzungen Pressionen ausgesetzt
waere und
die spartenuebergreifende Zustaendigkeit auf Dauer gefaehrdet
waere, da nur eine große wissenschaftliche Bibliothek für die
Uebernahme der gebuendelten unverzichtbaren Serviceleistungen
in Betracht kaeme.
Ich bringe dies mit voller Absicht woertlich zitiert, weil mit
grosser Wahrscheinlichkeit anzunehmen ist, dass die allerwenigsten
Kolleginnen und Kollegen Gelegenheit gehabt haben, das Konzept naeher
einzusehen, insbesondere mit Sicherheit kaum solche aus den kleineren
Bibliotheken, die doch die ueberwiegende Mehrzahl der vom DBV zu
vertretenen Mitgliedsbibliotheken darstellen. Das "Konzept" spricht
sich - im uebrigen konsequent angesichts der eben gemachten
Feststellung - aber durchgehend immer wieder explizit fuer eine
_spartenuebergreifende_ Zustaendigkeit der Nachfolgeinstitution aus,
wozu es etwa unter Punkt 2.2 einleitend heisst:
" Die Arbeitsgruppe teilt die Auffassung der Experten, dass der
aktuelle und umfassende Informationsfluss nicht nur fuer Kontakte
und Kooperationen des deutschen Bibliothekswesens mit dem Ausland
eine unverzichtbare Basis ist, sondern gerade auch fuer
Bibliotheken aller Sparten auf der nationalen Ebene. "
Es ist voellig evident, dass das jetzt verhandelte "An-Institut"
an die Stiftung Preussischer Kulturbesitz, entsprechend der oben
genannten Alternative B und mit einem Personalstand von 12 (!)
festen Stellen und einigen zusaetzlichen Werkvertraeglern, einem
solchen Auftrag niemals wuerde nachkommen und die zu fordernde
_spartenuebergreifende_ Wahrnehmung der 'unverzichtbaren
ueberregionalen bibliothekarischen Serviceaufgaben' auch nicht
annaeherungsweise im notwendigen Umfang erfuellen koennen.
Gerade die Erbringung dieser _spartenuebergreifenden_ Leistungen aber
waren, wie erwaehnt, den Experten als besonders wichtig erschienen,
wie ein Zitat aus Punkt 2.4.1 deutlich macht:
" Fuer eine spartenuebergreifende Wahrnehmung der unverzichtbaren
ueberregionalen bibliothekarischen Serviceaufgaben spricht:
. Die immer staerker in den Vordergrund tretenden
endnutzerorientierten Dienstleistungen und die damit verbundene
Kundenorientierung der Bibliotheken heben die traditionelle
Spartentrennung weitgehend auf. Sie fuehrt vielmehr zu einer
weitgehend funktionalen Arbeitsteilung.
. Die Sparten des deutschen Bibliothekswesens stehen zunehmend vor
aehnlichen Herausforderungen (Veraenderungsmanagement, gemeinsamer
Einsatz moderner IuK-Technik, Zugang zur Datenautobahn,
gemeinsamer Einkauf von Onlineangeboten, etc.) und identischen
Problemen (z.B. oekonomischer Einsatz der vorhandenen Mittel).
. Beide Sparten weisen jeweils spezifische Entwicklungsfortschritte
auf, von denen die andere profitieren kann.
. Das Ausland kennt die strikte deutsche Trennung in oeffentliches
und wissenschaftliches Bibliothekswesen nicht.
Eine nach den historisch bedingten Sparten getrennte Wahrnehmung der
unverzichtbaren ueberregionalen bibliothekarischen Aufgaben wuerde
bei den Unterhaltstraegern (hier insbesondere den Laendern und
Kommunen) zu einem Mehraufwand in finanzieller und personeller
Hinsicht fuehren oder zu einer ungleichgewichtigen Entwicklung
insbesondere zu Lasten des oeffentlichen Bibliothekswesens fuehren."
Die Grundempfehlung der "Ad-hoc-AG" lautete daher:
" Die Arbeitsgruppe empfiehlt somit, kuenftig eine zentrale,
spartenuebergreifende und gesonderte Einrichtung mit dem
Profil einer Informations- und Serviceagentur fuer das
deutsche Bibliothekswesens zu schaffen und zu diesem Zweck
die Alternative A, also die Errichtung einer rechtlich
selbstaendigen Institution, zu betreiben. "
Dem kann von uns aus gesehen nur uneingeschraenkt zugestimmt werden,
denn _was_ in der Bundesrepublik Deutschland benoetigt wird und was
auch fuer uns uebrige deutschsprachige Laender von der allergroessten
Bedeutung ist, ist eine leistungsfaehige Nachfolgeinstitution, die
zwar die so wichtigen internationalen Kontakte nicht nur nicht ausser
Acht laesst, sondern moeglichst effizient pflegt und erweitert, die
aber vor allem als ein
_nationales_ Zentrum der vielfaeltigsten Hilfestellung
fuer _alle_ Sparten des Bibliothekswesens
agiert, wie es ja in der vorzitierten Einleitung zu Punkt 2.2.2 des
Konzepts vom 6. April 1998 ausdruecklich verlangt wird.
Zur ueberraschenden Kehrtwendung um 180 Grad:
Was alles sich hinter den Kulissen abgespielt haben mag, ist verborgen
geblieben. Von ungefaehr kann es aber jedenfalls nicht gekommen sein,
dass dem vorerwaehnten _ersten_ Konzept mit Datum vom 3. August 1999
ein zweites, Schlussbericht genannt, gefolgt ist, URL:
<http://www.dbi-berlin.de/dbi_inf/archiv/konzept.htm>.
Dem Konzept vom April 1998 und dessen Empfehlung fuer "Alternative A"
voellig kontraer, wird hier die im ersten Konzept zwar aufgefuehrte,
aber nicht empfohlene Loesung eines "An-Institus" vorgeschlagen:
" Nach intensiver Prüfung verschiedener Optionen (u.a. Neugruendung
als Koerperschaft, Anbindung an eine Bibliothek oder die
Einkaufszentrale fuer Bibliotheken GmbH) wird die Anbindung der
unverzichtbaren ueberregionalen bibliothekarischen Serviceleistungen
an die bundesunmittelbare Stiftung Preußischer Kulturbesitz
vorgeschlagen. "
Dass hier etwas nicht stimmen kann, muss wohl jedem klar werden, der
die wohlbegruendeten Ausfuehrungen des Konzeptes vom 6. April 1998
gelesen hat. Ich habe deshalb vorhin etwas ausfuehrlicher zitiert, um
Ihnen, liebe Kolleginnen und Kollegen, die Moeglichkeit zu bieten,
sich selbst ein klareres und somit besseres Bild machen zu koennen. Es
sind ja immerhin _Experten_ gewesen, die an der Erstellung des Konzepts
beteiligt waren, und wie wohl anzunehmen ist, _ausgewiesene_ Experten,
auch wenn deren Namen nicht aufscheinen, was aberbeim zweiten Konzept
nicht weniger der Fall ist.
Was also jetzt in Leipzig zu klaeren waere, ist, _wessen_ Wege die
Verbaende waehrend der langen Zeitspanne, in der _ueberhaupt_ nichts
zu hoeren war, gegangen sind: waren es vor allem beim DBV die Wege des
_uebergrosssen_ Teils seiner Mitgliedsbibliotheken oder aber die
Wege des Praesidenten der Stiftung Preussischer Kulturbesitz, dessen
Begehrlichkeit nach einem An-Institut ja wohl kaum jemand hat entgehen
koennen, nicht zuletzt im Hinblick auf die IFLA-Tagung 2003 in Berlin.
Vordringlichst erscheint nach all dem obenstehend Gesagten, dass
allfaellige zugunsten eines "An-Instituts" getroffene Vereinbarungen
revidiert werden und danach der Staendigen Konferenz der
Kultusminister in der Bundesrepublik Deutschland eine
Gegendarstellung
zur "Schlussbericht"-Fassung vom 3. August 1999 des Konzepts der
Ad-hoc-AG "Zukunft des Deutschen Bibliotheksinstituts"
vorgelegt wird, verbunden mit der Aufforderung an die KMK, ihren
Beschluss vom 16./17.09.1999 zu revidieren.
Danach waeren alle Kraefte fuer die Verwirklichung der Alternative A
einzusetzen.
Mit freundlichen kollegialen Gruessen und besten Wuenschen
fuer einen erfolgreichen Abschluss des Leipziger Kongresses!
Hans Wagner
Bibliotheksdirektor a. D., Staats- und Universitaetsbibliothek Bremen
ehem. Vorsitzender des sztg. VDB-Landesverbandes Bremen
Listeninformationen unter http://www.inetbib.de.