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"Hinter dem breiten Ruecken der BDB" Teil 1 (Anmerkungen folgen a



Liebe Kolleginnen und Kollegen!

Zu Herrn Hilgemanns Mail vom 17.03.2000 (Anm. 1), URL:
<http://www.unibw-hamburg.de/cgi-bin/bin/wa?A2=ind0003&L=vdb-list&F=lf&S=&P=842>
in der er sich gegen einen angeblichen Vorwurf an die Verbaende 
des Inhalts "Ihr habt ja nichts zum Erhalt des DBI getan!" 
verwahrt, darf ich als einer derer, die sich seit laengerer Zeit 
in den Mails zur Problematik geaeussert haben, sehr deutlich 
darauf hinweisen, dass jedenfalls mir keine einzige Mail (oder 
zitierbare Stelle aus Fachzeitschriften) bekannt ist, in der ein 
solcher Vorwurf erhoben wird. Das muss hier an erster Stelle stehen, 
um einer moeglichen Taktik des Vernebelns zu begegnen. Der Verdacht 
liegt nahe, dass hier versucht wird, durch eine solche ihnen frei 
erfunden in den Mund gelegte Falschdarstellung diejenigen 
Kolleginnen und Kollegen, die sich kritisch gegenueber den 
Verbaenden aeussern, zugleich mit ihren berechtigten Anliegen 
zu diskreditieren.

_Was_ den leitenden Funktionaeren der Verbaende und Vereine von 
mehrerer Seite zum Vorwurf gemacht wurde und wird und was auch 
meinem Eindruck voll entspricht, ist, dass nicht mit dem noetigen 
Nachdruck, nicht professionell, an die Sache herangegangen wurde. 
Bei kritischer Betrachtung muss man den Eindruck gewinnen, dass 
man sich bei den, wie es immer so schwuelstig wie unklar hiess, 
"unzaehligen" diversen einzelnen Aktionen viel zu sehr verzettelt 
hatte. Eine blosse  _Unzahl_  von Aktionen, das muss ganz deutlich  
gesagt werden, hat noch _keine_ Aussicht auf Erfolg, wenn sie nicht 
sinnvoll geplant und als  _konzertierte_  Aktionen durchgefuehrt 
werden, etwas, was von jedem PR-Berater leicht zu erfahren gewesen 
waere. Wann aber hatte es _solche_ Aktionen, vor allem bundesweit 
durchgefuehrt gegeben? Ueberhaupt nie!

Es waere doch etwas vom Selbstverstaendlichsten gewesen, dass der 
DBV in einer Grossaktion allen seinen Mitgliedsbibliotheken 
gut gemachte Plakate zugeschickt haette, die dann gleichzeitig 
im ganzen Bundesgebiet haetten affichiert werden koennen, unterstuetzt 
z. B. durch eine Protestaktion, wie sie in anderen gesellschaftlichen 
Bereichen (als Beispiel: Gewerkschaften) durchgefuehrt werden, 
also etwa eine eintaegige Schliessung der Bibliotheken, aber bei 
Anwesenheit jeweils einiger Mitarbeiter zur Aufklaerung nachfragender 
Benutzer. Herr Nowak, Kollege aus dem vba, hatte Aehnliches in seinem 
Leserbrief in BuB angesprochen (Anm. 2), etwa Grossanzeigen in 
ueberregionalen Zeitungen zur Situation des DBI, Protestmaersche etc. 

_Nichts_ dergleichen aber hat stattgefunden, es war die Aussage 
der Frau Sprecherin der BDB im Schlusswort ihres Statements 
"Bibliotheksmanagement im Dritten Jahrtausend" (Anm. 3)
   "Nur politisch agierende Bibliothekarinnen und 
    Bibliothekare werden ihre Antworten mitgestalten"
demnach die blosse rhetorische Phrase geblieben, als die man sie 
angesichts der Entwicklung in Sachen DBI und DBI-Nachfolge ohnehin 
hatte sehen muessen. Denn wenn auch Herr Hilgemann am 07.12.1999 
(s. Anm. 4) im Zusammenhang mit den "unzaehligen" Gespraechen 
zur Taktik der Verhandlung vermerkt:

> Häufig sind auch keine Informationen weitergegeben worden, weil 
> das (erhoffte) Ergebnis eines Gesprächs, einer Entscheidung nicht 
> unnötig im Vorfeld gefährdet werden sollte.

sind vielmehr gute eineinhalb Jahre hindurch ja schon ueberhaupt 
keine Informationen mehr weitergegeben worden und hat man also nur 
im Nachhinein das erbaermliche Versagen der Beauftragten erkennen
koennen, denen die Vereine (im "gemeinsamen Schulterschluss", wie 
die vielbemuehte Floskel lautet) uebertragen hatten,
         "in aller Namen um das DBI zu kaempfen" 
(Hilgemann in Anm. 4), dann naemlich, als der Beschluss des 
Berliner Abgeordnetenhauses zum Gesetz ueber die Aufloesung des 
DBI per 01.01.2000 auf dem Tisch lag.

Noch viel erbaermlicher aber war und ist das bisherige Versagen
in Sachen einer _effizienten_ DBI-Nachfolgeinstitution.

Voellig sinnlos naemlich sind die bloss rueckwaertsgewandten 
larmoyanten Klagen ueber die "tragische" Schliessung des DBI,
es ist ein Beklagen ueber "spilled milk" (um den von Herrn Pfeil 
in seiner so lesenswerten Mail vom 19.01.2000 gebrachten 
Ausspruch des zustaendigen Abteilungsleiters in der Berliner 
Senatsverwaltung fuer Wissenschaft, Forschung und Kultur zu 
verwenden, s. Anm. 5). Das DBI ist tot, das wusste man im Herbst
des Vorjahres, alles hatte/haette sich laengst um eben die 
effiziente Nachfolgeinstitution zu drehen gehabt. _Was_ sich 
dabei aber wirklich getan hat, zeigt sich jetzt auch fuer die 
Ahnungslosen, denen nicht schon frueher aufgegangen war, was  
- mit, wie es nun wohl jeder empfinden wird, gezinkten Karten -  
hinter den Kulissen gespielt worden ist.

Die Unverfrorenheit, mit der in der Mitteilung vom 14.01.2000
(Anm. 6) der Verbaende von den begonnenen Verhandlungen ueber 
ein "An-Institut" bei der Stiftung Preussischer Kulturbesitz 
berichtet und dies als "Erfolg" gewertet wird, verschlaegt
einem den Atem.  Zur beleidigend-primitiven _Diktion_ der 
Mitteilung, aus der hervorgeht, auf welchem intellektuellen 
Niveau stehend die Funktionaere die Mitglieder ihrer Verbaende 
einschaetzen, haben Kollege Pfeil (s. Anm. 5) und ich (Anm. 7) 
deutliche Worte gesagt. Zur Sache selbst, der als gefallene 
Entscheidung bezeichneten Errichtung eines An-Instituts an die 
SPK, sind aber noch viel deutlichere Worte notwendig. Diese
koennen passend schon am folgenden Text anknuepfen, der als
juengste Nachricht zeigt, wie stark die Verbaende sich schon
bedenkenlos in dieses An-Institut einbringen.

Dem Beitrag Herrn Flemmings, des Vorsitzenden des DBV, im 
neuesten Heft von BuB (H. 3, Maerz 2000) auf S. 164 unter dem
Titel "DBV-Aktivitaeten im Veraenderungsprozess der zentralen
Bibliotheksdienstleistungen" muss schaerfstens entgegnet
werden. Herr Flemming geht, wie es ja auch der vorerwaehnten
Mitteilung in den Listen ("BDB und DBI ; Stellungnahme der
BDB-Mitgliedsverbaende) zu entnehmen war, ganz offenbar von 
einer gelaufenen Sache aus. Alles paletti also, bis auf ein
paar Punkte, deren wichtigsten er auch gleich anspricht:

  " Die Hauptschwierigkeit besteht zurzeit in der 
    Absicherung der Auslandsarbeit ..."

Man meint, nicht recht zu sehen. Die  _Hauptschwierigkeit_  soll
die Absicherung der  _Auslandsarbeit_  sein??  Wenn im letzten 
Satz seines Beitrags das Mandat angesprochen wird, aufgrund 
dessen der DBV handelt, das Mandat seiner Mitgliedsbibliotheken,
muss es sich dabei wohl um einen Blankoscheck gehandelt haben. 
Dass ein solcher aber eine desto hoehere Verantwortung bedeutet, 
duerfte, so will es scheinen, dem Herrn Vorsitzenden im Taumel 
eines IMHO sehr wenig begruendeten Erfolgsgefuehls nicht so 
recht bewusst geworden sein!

Die _Auslandsarbeit_ als vordringlichstes Problem des DBV, von
dessen Mitgliedern der allerueberwiegendste Teil kleinere
Bibliotheken sind, Stadtbibliotheken/buechereien wie etwa die 
von Frau Brenner in Ratingen oder die von Herrn Nowak in 
Roedermark (dessen Buecherei noch nicht einmal Anschluss ans 
Internet hat und ueberhaupt nur dadurch erfahren kann, was sich 
in der grossen Welt tut, weil Kollege Nowak privat einen Zugang 
zum W3 hat). Dazu die wissenschaftlichen Spezialbibliotheken, 
auf jeden Fall schon einmal deren jene, die OPLs sind, aber wohl 
auch insgesamt die meisten, wie aus der engagierten Mail Frau
Schapers, fuer den Vorstand der AKMB am 07.02.2000 in INETBIB
gebracht (Anm. 8), geschlossen werden kann, aus deren Text ich 
im uebrigen den Betreff meiner heutigen Mail entlehnt habe: 
> In Sachen DBI verschwand die ASpB hinter dem breiten - in dieser 
> Sache allerdings wirkungslosen Ruecken des BDB.
(Vielen Dank nach Frankfurt am Main!)


Dass hier zurueckgegangen und neu angefangen werden muss, ist wohl
evident. Es liegt ein Konzept fuer eine rechtlich selbstaendige 
"Informations- und Serviceagentur fuer das deutsche Bibliothekswesen"
vor, die, mit einem Personalstand von 40 - 60 Personen ausgestattet,
nach Aufloesung des EDBI den groessten Teil der zuvor vom DBI 
gebotenen "unverzichtbaren ueberregionalen bibliothekarischen
Dienstleistungen" zu erbringen haette; wobei schon eingerechnet war,
dass eine Reihe der seinerzeitigen Aufgaben des DBI von anderen
Institutionen uebernommen zu werden haette. Von der "Staendigen 
Konferenz der Kultusminister in der Bundesrepublik Deutschland" war
angesichts der zu erwartenden Schliessung des DBI eine "Ad-hoc-AG 
'Zukunft des Deutschen Bibliotheksinstituts' mit der Erstellung 
eines solchen Konzepts beauftragt worden und hat dieses mit Datum
vom 6. April 1998 vorgelegt. Das Konzept, einzusehen unter der URL:
<http://www.dbi-berlin.de/dbi_inf/archiv/dbi-konz.htm>
bietet (unter Punkt 2.4.2) zwei Alternativen an:

A: Die rechtlich selbstaendige eigenstaendige Einrichtung
B: An-Institut bzw. Angliederung an bestehende Einrichtung

mit der ausdruecklicken Empfehlung fuer die Alternative A.

Fuer die Alternative B, die Anbindung an bestehende Einmrichtungen,
spraechen gewisse Vorteile etwa durch Nutzung vorhandener 
"Verwaltungs- und ggf. auch Finanzierungsstrukturen", doch heisst 
es dazu sehr kritisch wie folgt:
 
" Die gegenueber diesen ungewissen Synergieeffekten weitaus 
  schwerwiegenderen Nachteile bestehen darin, daß wesentliche Teile 
  der unter 2.4.1. dargelegten Aspekte weitgehend unberuecksichtigt 
  bleiben, insbesondere die interessenmaessige Unabhaengigkeit des 
  Aufgabenbereichs oder An-Instituts permanenten Zweifeln unterlaege,

  der Aufgabenbereich bzw. das An-Institut finanziell und 
  organisatorisch weniger unabhaengig und daher im Falle von 
  unabweisbaren Prioritaetensetzungen Pressionen ausgesetzt 
  waere und

  die spartenuebergreifende Zustaendigkeit auf Dauer gefaehrdet 
  waere, da nur eine große wissenschaftliche Bibliothek für die 
  Uebernahme der gebuendelten unverzichtbaren Serviceleistungen 
  in Betracht kaeme.


Ich bringe dies mit voller Absicht woertlich zitiert, weil mit 
grosser Wahrscheinlichkeit anzunehmen ist, dass die allerwenigsten
Kolleginnen und Kollegen Gelegenheit gehabt haben, das Konzept naeher
einzusehen, insbesondere mit Sicherheit kaum solche aus den kleineren
Bibliotheken, die doch die ueberwiegende Mehrzahl der vom DBV zu
vertretenen Mitgliedsbibliotheken darstellen. Das "Konzept" spricht 
sich  - im uebrigen konsequent angesichts der eben gemachten 
Feststellung -  aber durchgehend immer wieder explizit fuer eine 
_spartenuebergreifende_  Zustaendigkeit der Nachfolgeinstitution aus,
wozu es etwa unter Punkt 2.2 einleitend heisst:

" Die Arbeitsgruppe teilt die Auffassung der Experten, dass der 
  aktuelle und umfassende Informationsfluss nicht nur fuer Kontakte 
  und Kooperationen des deutschen Bibliothekswesens mit dem Ausland 
  eine unverzichtbare Basis ist, sondern gerade auch fuer 
  Bibliotheken aller Sparten auf der nationalen Ebene. "

Es ist voellig evident, dass das jetzt verhandelte "An-Institut" 
an die Stiftung Preussischer Kulturbesitz, entsprechend der oben
genannten Alternative B und mit einem Personalstand von 12 (!) 
festen Stellen und einigen zusaetzlichen Werkvertraeglern, einem 
solchen Auftrag niemals wuerde nachkommen und die zu fordernde
_spartenuebergreifende_ Wahrnehmung der 'unverzichtbaren 
ueberregionalen bibliothekarischen Serviceaufgaben' auch nicht
annaeherungsweise im notwendigen Umfang erfuellen koennen.

Gerade die Erbringung dieser _spartenuebergreifenden_ Leistungen aber
waren, wie erwaehnt, den Experten als besonders wichtig erschienen, 
wie ein Zitat aus Punkt 2.4.1 deutlich macht:

" Fuer eine spartenuebergreifende Wahrnehmung der unverzichtbaren 
  ueberregionalen bibliothekarischen Serviceaufgaben spricht: 

  . Die immer staerker in den Vordergrund tretenden 
    endnutzerorientierten Dienstleistungen und die damit verbundene 
    Kundenorientierung der Bibliotheken heben die traditionelle 
    Spartentrennung weitgehend auf. Sie fuehrt vielmehr zu einer 
    weitgehend funktionalen Arbeitsteilung. 

  . Die Sparten des deutschen Bibliothekswesens stehen zunehmend vor 
    aehnlichen Herausforderungen (Veraenderungsmanagement, gemeinsamer 
    Einsatz moderner IuK-Technik, Zugang zur Datenautobahn, 
    gemeinsamer Einkauf von Onlineangeboten, etc.) und identischen 
    Problemen (z.B. oekonomischer Einsatz der vorhandenen Mittel).

  . Beide Sparten weisen jeweils spezifische Entwicklungsfortschritte 
    auf, von denen die andere profitieren kann.

  . Das Ausland kennt die strikte deutsche Trennung in oeffentliches 
    und wissenschaftliches Bibliothekswesen nicht. 

  Eine nach den historisch bedingten Sparten getrennte Wahrnehmung der 
  unverzichtbaren ueberregionalen bibliothekarischen Aufgaben wuerde 
  bei den Unterhaltstraegern (hier insbesondere den Laendern und 
  Kommunen) zu einem Mehraufwand in finanzieller und personeller 
  Hinsicht fuehren oder zu einer ungleichgewichtigen Entwicklung 
  insbesondere zu Lasten des oeffentlichen Bibliothekswesens fuehren."

Die Grundempfehlung der "Ad-hoc-AG" lautete daher:

" Die Arbeitsgruppe empfiehlt somit, kuenftig eine zentrale, 
  spartenuebergreifende und gesonderte Einrichtung mit dem 
  Profil einer Informations- und Serviceagentur fuer das 
  deutsche Bibliothekswesens zu schaffen und zu diesem Zweck 
  die Alternative A, also die Errichtung einer rechtlich 
  selbstaendigen Institution, zu betreiben. "

Dem kann von uns aus gesehen nur uneingeschraenkt zugestimmt werden,
denn  _was_  in der Bundesrepublik Deutschland benoetigt wird und was
auch fuer uns uebrige deutschsprachige Laender von der allergroessten
Bedeutung ist, ist eine leistungsfaehige Nachfolgeinstitution, die 
zwar die so wichtigen internationalen Kontakte nicht nur nicht ausser 
Acht laesst, sondern moeglichst effizient pflegt und erweitert, die 
aber vor allem als ein

       _nationales_ Zentrum der vielfaeltigsten Hilfestellung
       fuer _alle_  Sparten des Bibliothekswesens

agiert, wie es ja in der vorzitierten Einleitung zu Punkt 2.2.2 des
Konzepts vom 6. April 1998 ausdruecklich verlangt wird.

Zur ueberraschenden Kehrtwendung um 180 Grad:
 
Was alles sich hinter den Kulissen abgespielt haben mag, ist verborgen
geblieben. Von ungefaehr kann es aber jedenfalls nicht gekommen sein,
dass dem vorerwaehnten _ersten_ Konzept mit Datum vom 3. August 1999
ein zweites, Schlussbericht genannt, gefolgt ist, URL:
<http://www.dbi-berlin.de/dbi_inf/archiv/konzept.htm>. 

Dem Konzept vom April 1998 und dessen Empfehlung fuer "Alternative A"
voellig kontraer, wird hier die im ersten Konzept zwar aufgefuehrte, 
aber nicht empfohlene Loesung eines "An-Institus" vorgeschlagen:

" Nach intensiver Prüfung verschiedener Optionen (u.a. Neugruendung 
  als Koerperschaft, Anbindung an eine Bibliothek oder die 
  Einkaufszentrale fuer Bibliotheken GmbH) wird die Anbindung der 
  unverzichtbaren ueberregionalen bibliothekarischen Serviceleistungen 
  an die bundesunmittelbare Stiftung Preußischer Kulturbesitz 
  vorgeschlagen. "

Dass hier etwas nicht stimmen kann, muss wohl jedem klar werden, der
die wohlbegruendeten Ausfuehrungen des Konzeptes vom 6. April 1998
gelesen hat. Ich habe deshalb vorhin etwas ausfuehrlicher zitiert, um
Ihnen, liebe Kolleginnen und Kollegen, die Moeglichkeit zu bieten, 
sich selbst ein klareres und somit besseres Bild machen zu koennen. Es 
sind ja immerhin _Experten_ gewesen, die an der Erstellung des Konzepts 
beteiligt waren, und wie wohl anzunehmen ist, _ausgewiesene_ Experten,
auch wenn deren Namen nicht aufscheinen, was aberbeim zweiten Konzept
nicht weniger der Fall ist.

Was also jetzt in Leipzig zu klaeren waere, ist, _wessen_ Wege die 
Verbaende waehrend der langen Zeitspanne, in der _ueberhaupt_ nichts
zu hoeren war, gegangen sind: waren es vor allem beim DBV die Wege des 
_uebergrosssen_ Teils seiner Mitgliedsbibliotheken oder aber die 
Wege des Praesidenten der Stiftung Preussischer Kulturbesitz, dessen
Begehrlichkeit nach einem An-Institut ja wohl kaum jemand hat entgehen
koennen, nicht zuletzt im Hinblick auf die IFLA-Tagung 2003 in Berlin.
 
Vordringlichst erscheint nach all dem obenstehend Gesagten, dass 
allfaellige zugunsten eines "An-Instituts" getroffene Vereinbarungen
revidiert werden und danach der Staendigen Konferenz der 
Kultusminister in der Bundesrepublik Deutschland eine
                        Gegendarstellung
zur "Schlussbericht"-Fassung vom 3. August 1999 des Konzepts der
Ad-hoc-AG "Zukunft des Deutschen Bibliotheksinstituts" 
vorgelegt wird, verbunden mit der Aufforderung an die KMK, ihren
Beschluss vom 16./17.09.1999 zu revidieren.

Danach waeren alle Kraefte fuer die Verwirklichung der Alternative A 
einzusetzen.

Mit freundlichen kollegialen Gruessen und besten Wuenschen 
fuer einen erfolgreichen Abschluss des Leipziger Kongresses!

Hans Wagner
Bibliotheksdirektor a. D., Staats- und Universitaetsbibliothek Bremen
ehem. Vorsitzender des sztg. VDB-Landesverbandes Bremen


Listeninformationen unter http://www.inetbib.de.