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Re: Vorsicht, Laien !
- Date: Tue, 07 Mar 2000 12:23:56 +0100
- From: Allers Heinrich <allers _at__ goethe.de>
- Subject: Re: Vorsicht, Laien !
Kollege Thun [thun _at__ dbi-berlin.de] stellt es klar:
> .... Das
> Internet ist kein Ersatz fuer bibliothekarische
> Fachinformation, sondern
> ein "Add-on".
Tatsächlich ist es aber dabei, sich im öffentlichen Bewußtsein zu einem
"Stattdessen" zu mausern, dafür sorgt der Bundeskanzler, die Telekom bis
hin zum allabendlichen Moderator der flotten internetbezugdurchtränkten
Hörfunksendungen für die jungen Leute (zumindest hier in Bayerns Radio
III).
Beispiel: Auf einer regelmäßig von Schülern für Schüler gemachten Seite
der Süddeutschen Zeitung (19./20. Januar 2000) gibt es einen längeren
Artikel unter der Überschrift "Bin ich jetzt schon drin, oder was?
Gymnasiasten aus Burglengenfeld lernen die große weite Bücherwelt am PC
kennen". Dazu gibt es ein Bild, auf der man junge Leute in einem
_bücherlosen_ Schulraum auf mehrere Bildschirme starren und im
Hintergrund eine Mitarbeiterin der Amazon.de GmbH in die Bücherwelt
(oder in das ihrer Firma die Kasse klingen lassende
Bestellklickverfahren?) einführen sieht.
Was auch immer Bibliothekare hier und da verschlafen haben mögen - man
kann Ihnen nicht vorwerfen, daß sie ihre Bibliotheken so
heruntergekommen lassen haben, daß nicht ein Besuch auch in einer noch
so knapp ausgestatteten Bibliothek eine _bessere_ Einführung in die
Bücherwelt darstellt als die hier genannte seltsame Präsentation, die ja
nicht irgendwo stattfand, sondern in einer Institution mit einem ganz
besonderen öffentlichen Auftrag.
Vor diesem Hintergrund fand ich den frühmorgendlichen Hörfunkbeitrag,
bei dem sich Herr Thun neulich beinahe beim Rasieren geschnitten hätte:
http://www.dradio.de/cgi-bin/user/fm1004/es/neu-feuilleton/602.html
eigentlich ganz anregend, weil gegen nicht mehr hinterfragte Hauptströme
andenkend.
> Einen schoenen Karnevalsdienstag,
Den Wünschen schließt sich an, von hier, wo
das Wetter wirklich etwas dazu tut, daß 's
ein schöner Tag wird:
Heinrich Allers (Kinderlos, in Schulfragen also nicht informiert und
engagiert, aber Internet-Fan)
Goethe-Institut, Postfach 19 04 19, D-80604 München
Tel. ++89 / 15921 471; Telefax: ++89 / 15921 435
allers _at__ goethe.de; http://home.t-online.de/home/allers
Listeninformationen unter http://www.inetbib.de.