Multimedia-PCs/CD-ROM-Angebote in Lesesaelen

[Mario Kowalak <kowalak _at__ ub.fu-berlin.de>]

Liebe Liste,
Anfang des Jahres hatte ich hier in der selbigen versprochen, eine kurze
Zusammenfassung der eingegangenen Beitraege zu o.g. Thematik zu liefern.
Zahlreiche dringende dienstliche Aufgaben verhinderten bislang diesen
Beitrag; nun will ich endlich meiner Bringschuld nachkommen... ;-)
Um es gleich vorwegzunehmen: Aufgrund der leider geringen Zahl an
Stellungnahmen (11) und der gleichzeitig sehr heterogenen
bibliothekarischen Umfelder (von OPL bis UB) ist eine
Zusammenfassung/Bewertung praktisch kaum moeglich bzw. kaum
aussagekraeftig. Versuchen will ich es aber doch...

Das wenige, was sich verallgemeinern laesst, ist, dass sich offenbar
viele Bibliotheken mit dem Thema auseinandersetzen (mehrere Schreiben
baten um Zusammenfassungen oder Weiterleitung der eingegangenen Post),
aber kaum irgendwo eine modellhafte Loesung in Sicht ist.

Die meisten der beschriebenen Bibliotheken bieten zumindest kombinierte
OPAC/CD-ROM-Recherche-Plaetze an, wobei die eingesetzten Rechner sehr
unterschiedlich sind (als Betriebssystem wird durchgaengig Windows - ab
3.11 aufwaerts alle moeglichen! - eingesetzt). Haeufig gibt es auch
(ergaenzend) eine Trennung der Angebote (Internet, CD-ROM) an
gesonderten PCs. Office-Anwendungen sind insgesamt die Ausnahme. Wenn,
dann wird eigentlich nur Textverarbeitung angeboten. Einige
Stellungnahmen verwiesen fuer Office-Anwendungen auf die jew.
(Hochschul-)Rechenzentren, wo entsprechende Rechner bereitstuenden.
Alles in allem wird Multimedia eher etwas konservativ interpretiert und
eingesetzt.

Ein wesentlicher Gesichtspunkt unseres Interesses war weiterhin die
Betreuung der entsprechenden Rechner. Auch hier waren die Aussagen
ziemlich vielschichtig. Installation und technische Wartung obliegt aber
in den allermeisten Faellen der hauseigenen EDV-Abteilung bzw. dem
lokalen (Hochschul-)Rechenzentrum. Die bibliothekarischen Aufgaben
beschraenken sich hier zumeist auf das Melden von Stoerungen und das
Beheben kleinerer Anwendungspannen an der Hardware. Z.T. wird aber auch
installiert (vor allem CD-ROMs), gewartet (<Zitat>"... je nach Schwere
des Fehlers"</Zitat>) und in den meisten Faellen Benutzerbetreuung am
Rechner angeboten. Ausnahmen bestaetigen diese Regel: <Zitat>"... Die
Installation und Betreuung wird ausschliesslich von mir (Dipl.-Bibl.)
durchgefuehrt, unterstuetzt durch 1 Hiwi - ich bin gewissermassen unsere
EDV-Abteilung (mit ca. 60 % meiner Arbeitszeit)."</Zitat>

Die Benutzerbetreuung faellt offenbar generell sehr unterschiedlich aus
und wird vielfach als der "wunde Punkt" gesehen: <Zitat> "Die
Beratungsmoeglichkeiten sind bei uns aber sehr stark davon abhaengig,
wer gerade an der Information Dienst hat. (Personalbedingt sind das bei
uns sehr viele, sehr unterschiedlich PC-versierte Kolleginnen und
Kollegen.)..."</Zitat>

Der Umfang der fuer solcherlei technischen Support bereitgestellten
Arbeitskraefte ist durchweg sehr niedrig (wird jedenfalls durchgehend so
wahrgenommen) und stammt zumeist aus der EDV-Abt. oder dem zustaendigen
Rechenzentrum. Nur ein Beispiel: <Zitat>"Die Betreuung der gesamten
Technik der Hochschulbibliothek, einschließlich dem bei uns eingesetzten
...-System, erfolgt über eine Mitarbeiterin des Rechenzentrums."</Zitat>
Vielfach haben diese KollegInnen anteilig zusaetzliche Aufgaben oder die
Rechner werden so gut es geht von eifrigen Admins "mitgepflegt".
Kein Wunder, dass die meisten Bibliotheken auf moeglichst wartungsfreie
Systeme setzen oder solche anzuschaffen gedenken (genannt wurden u.a.:
Ghost/Symantec, HDD-Sheriff).

Alles in allem bleibt aus meiner Sicht wohl noch viel zu tun:

- Erhoehung des Stellenanteils fuer die Einrichtung, Wartung u.
Betreuung von funktionstuechtigen, gut ausgebauten
Multimedia-Benutzerplaetzen;
- (noch) mehr bibliothekarisches Interesse an der Uebernahme solcher
Aufgaben;
- Verbesserung/Modernisierung der technischen Ausstattung;
- mehr Phantasie bei der kunderorientierten Ausgestaltung solcher
Angebote


Nochmals allen Beitraegern zur Diskussion meinen herzlichen Dank!

 Gruss aus Berlin-Dahlem
 Mario Kowalak

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Mario Kowalak
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