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RE: Zukuenftiger Name des Berufsverbandes (bisher VdDB und vba)
- Date: Mon, 20 Dec 1999 14:28:57 +0000
- From: "DBI / Christoph Albers" <albers _at__ dbi-berlin.de>
- Subject: RE: Zukuenftiger Name des Berufsverbandes (bisher VdDB und vba)
> From: susanne.oehlschlaeger _at__ koeln.netsurf.de (Susanne Oehlschlaeger)
> Date: Fri, 10 Dec 1999 20:32:38 +0100
> Subject: Ergebnisse der Fusion
...
> Name des Vereins:
> Der neue Verein soll Forum Bibliothek und Information lauten, abgekuerzt
> ForumBI.
> Mit diesem Namen bringen wir unsere Offenheit fuer Bereiche ausserhalb der
> Bibliothek im engeren Sinne zum Ausdruck und koennen die Verwendung von
> weibl./maennl. Namensformen, die einen Namen immer sehr "holprig" klingen
> lassen, vermeiden.
...
Liebe Frau Oehlschlaeger,
liebe Leser von FUSION und INETBIB,
vom aktuellen Stand der Fusionsverhandlungen zwischen VdDB und vba habe ich
erst heute (20.12.99) durch eine von Frau Ingrid Bechtold an InetBib weitergeleitete
Mail erfahren. Ich weiss nicht, ob ich als Vereinsmitglied Gelegenheit hatte, frueher
davon zu erfahren. Die Fristsetzung fuer Kommentare bis zum 15. Januar 2000
halte ich aber in jedem Fall fuer eine Zumutung. Nachdem schon so unendlich lange
die Spitzen beider Verbaende ueber die Fusionierung gestritten und verhandelt haben,
soll nun ganz offensichtlich das ganze Paket ueber die Weihnachtsfeiertage, weitgehend
unbemerkt von der grossen Vereinsoeffentlichkeit, durch die Instanzen gepeitscht
werden.
Bei der Aushandlung der Details fuer die Satzung des neuen Vereins muss ich mich
schon auf die Sachkenntnis der Verhandlungsfuehrer verlassen. Anders bei der
Namensgebung, hier halte ich es fuer dringend geboten, die Meinung der Mitglieder
staerker mit einzubeziehen und zu beruecksichtigen.
Den nun ausgehandelten Namen "Forum Bibliothek und Information" lehne ich aus
mehreren Gruenden ab:
1. Ein "Verein" ist auch ein "Forum", aber ein "Forum" nicht unbedingt immer
auch ein "Verein". Der Vereinscharakter geht m.E. mit dieser Bezeichnung
verloren. Fuer Aussenstehende wird nicht klar, dass es sich hierbei um den
mitgliederstaerksten Personalverein der Bibliothekarinnen und Bibliothekare
in Deutschland handelt.
2. Die Abkuerzung "ForumBi" bestaerkt meine Befuerchtung, dass hier (ob gewollt
oder nicht gewollt) eine verbale Gleichstellung mit der Diskussionsliste
"ForumOEB" stattfindet. Der Verein degeneriert zu einem der voelligen Beliebigkeit
unterliegendem Diskussionsforum, das bald von niemandem mehr Ernst genommen
wird. Ist dies beabsichtigt, so kuendige ich schon jetzt meinen Austritt aus dem
VdDB an, damit spare ich mir den Mitgliedsbeitrag und kann dennoch an dem "fuer
alle offen stehenden Forum" teilnehmen.
3. Die Offenheit fuer Bereiche ausserhalb der Bibliothek werden m.E. nicht durch das Wort
"Forum" sondern durch den Zusatz "Information" im Namen des neuen Vereins deutlich.
Bleibt man bei der Wortwahl "Verein" oder "Gesellschaft", was ich ausdruecklich be-
fuerworte, so ergibt sich allerdings ein neues Problem: naemlich die Namensaehnlichkeit
mit der erst kuerzlich umbenannten "Gesellschaft fuer Informationswissenschaft und
Informationspraxis (DGI)".
Hier wird ein grundsaetzliches Dilemma aller drei Vereine (VdDB, vba, DGI) deutlich: Denn
obwohl alle drei ein individuelles und unverwechselbares Profil fuer sich beanspruchen,
versuchen sie doch alle, Mitglieder aus ALLEN Informationsbereichen zu gewinnen. Die
Mitgliederstatistik dieser Vereine spiegelt das auch wieder: in allen drei gibt es
Bibliothekare, Dokumentare, Informationswissenschaftler usw. Das Wort "Information"
wird von allen gleichermassen geschaetzt und verwendet, mit dem Effekt, das zwar
die Mitglieder-Basis stark verbreitert wird, ebenso aber die Unterschiede zwischen den
Vereinen, Aussenstehenden und eintrittswilligen Interessenten nicht mehr hinreichend
vermittelt werden kann.
Vielleicht kommt die Loesung wirklich erst mit einer weiteren Fusionierung, dann mit der DGI.
Mit den besten Wuenschen zu Weihnachten und zum neuen Jahr:-( tausend ;-)
Christoph Albers
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CHRISTOPH ALBERS, Deutsches Bibliotheksinstitut
- Europaeische Bibliotheksangelegenheiten -
Kurt-Schumacher-Damm 12-16, D-13405 BERLIN
Tel.: 030-41034-464 Fax: 030-41034-100
E-Mail: albers _at__ dbi-berlin.de
Listeninformationen unter http://www.inetbib.de.