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Makedonischer Bibliothekar muesste man sein!
- Date: Thu, 23 Dec 1999 00:42:32 +0100
- From: Hans Wagner <hans.wagner _at__ teleweb.at>
- Subject: Makedonischer Bibliothekar muesste man sein!
(Zum jetzigen weihnachtsfriedlichen Zeitpunkt wird bei
Doppelempfang auf Vergebung gehofft)
Das feine Fingerspitzengefuehl der Regie im BDB zum Jahresausklang
haben wir Internet-Surfer ja schon vor Wochen auskosten koennen,
mit der Veroeffentlichung in Heft 12 des BD gelangen nun auch die
minores gentium, die noch keinen W3-Zugang haben, in den Genuss,
beim Neuesten dabei sein zu koennen:
da war und ist naemlich als Wichtigstes und Erstes unter
"Aktuell Dezember"
in <http://www.bdbverband.de/bdbdez/bdbdez.htm>
und jetzt also auch auf S. 2027 des Dezemberheftes des BD ueber
"Aus- und Weiterbildung für Bibliotheken und Bibliothekare in
Makedonien"
zu lesen, und wie den in Skopje im Hotel "Continental" logierenden
auslaendischen Experten dies
"ein geeigneter Ort [war], um ueber die demokratiestiftende
Wirkung von Bibliotheken im naechsten Jahrtausend nachzudenken",
wofuer das bunte Gemisch an uebrigen Gaesten Anlass gab. Bei der
Erwaehnung von "Protagonisten dunkler Nachkriegsgeschaefte" kommt
einem, der die Entwicklung im _bundesdeutschen_ Bibliothekswesen
verfolgt hat, ungesucht der Gedanke an die ebenso rege wie streng
verschwiegene Hintergrundtaetigkeit der Protagonisten dunkler
anderer, _uns_ sehr direkt betreffender Geschaefte (vgl. hiezu
die untenstehende Anmerkung).
Was die makedonischen Kolleginnen und Kollegen anlangt, wird die
"demokratiestiftende Wirkung" sicherlich demnaechst in einen
Spendenaufruf zur Unterstuetzung fuer deren Aus-und Weiterbildung
muenden, und wer wird sich dem dann auch entziehen wollen!
Sollte jemand ganz zufaellig bei der Erwaehnung der Wichtigkeit
von Aus- und Weiterbildung bibliothekarischer Mitarbeiter an die
ehemals 140 Kolleginnen und Kollegen aus dem DBI zu denken kommen,
die zum zumindest weitaus ueberwiegendsten Teil sehr gut aus- und
weitergebildet gewesen waren/sind, braucht er/sie sich den
Weihnachtsfrieden aber keineswegs rauben lassen. Der verbliebene
Rest der Mitarbeiter wird nicht den Ku'damm entlang mit
aufgehaltener Hand stehen muessen, um den noch ausstehenden Teil
ihres Lebens fristen zu koennen, es hat vielmehr, wie gleich
anschliessend an Makedonien im Kurzbericht ueber die Abgabe
weiterer Agenden des Gerade-Noch-DBI beruhigend zu lesen steht,
das Abgeordnetenhaus von Berlin beschlossen,
dass sich
"alle Mitarbeiter des DBI ab dem 1.1.2000 auf der
Personalueberhangliste des Landes Berlin"
befinden und
"moeglichst umgehend zu anderen Dienststellen vermittelt
werden"
sollen. Ist doch prima, nicht wahr, wenn zu Neujahr etwa fuenf
Stellen bei den Berliner Verkehrsbetrieben nachbesetzt werden und
- kann der Zufall ja so wollen - es Leute sein muessten, die Lesen
und Schreiben koennen sollen: gleich waeren also schon einmal fuenf
Berufskolleginnen/kollegen entsorgt, und so koennte es dann zuegig
weitergehen. Auch bei der Muellabfuhr etwa braucht es ja nicht
bloss starker Maenner, bisschen Verwaltungsarbeit wird es da auch
geben und schon koennten vielleicht auch da ein, zwei (zunaechst
zwar nur bibliothekarisch gut aus- und weitergebildete) Kolleginnen
untergebracht werden, ist doch Flexibilitaet ohnehin die Forderung
unserer Tage. Der Weihnachtsmann ist ja uebrigens auch flexibel,
wie Kaestner so schoen schrieb: "Morgen kommt der Weihnachtsmann,
allerdings nur nebenan".
Schoene Feiertagsgruesse allen Kolleginnen und Kollegen!
Hans Wagner, Wien
Anm.:
Wobei sich die Verschwiegenheit nicht bloss auf die Vergangenheit
bezieht, wie aus Herrn Hilgemanns Mail in der VDB-LIST vom 7. ds.
<http://www.unibw-hamburg.de/cgi-bin/bin/wa?A2=ind9912&L=vdb-list&O=T&F=lf&P=168>
erhellt:
> Die BDB und ihre Mitgliedsvereine haben auch jetzt bereits
> intensive Ueberlegungen darueber angestellt, welche Aufgaben
> das Nachfolgeinstitut des DBI uebernehmen muss und welche
> anderen Aufgaben durch die BDB, den DBV, den VDB, den VdDB,
> den vba wahrgenommen werden koennen. Auch hier sind bereits
> intensive Gespraeche mit der Berliner Senatsverwaltung und der
> Stiftung Preußischer Kulturbesitz gefuehrt worden. Ergebnisse
> gibt es, sind aber noch nicht veroeffentlichungsreif.
Das Fussvolk darf sich also schon darauf freuen, wieder einmal
vor vollendete Tatsachen gestellt zu werden.
Listeninformationen unter http://www.inetbib.de.