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(Weitergel.) Erneute Zusendung meines Leserbriefes aus BUB
- Date: Mon, 13 Dec 1999 10:07:24 +0200
- From: "DBI / Ingrid Strauch" <strauch _at__ dbi-berlin.de>
- Subject: (Weitergel.) Erneute Zusendung meines Leserbriefes aus BUB
Weitergeleitet aus FORUMOEB als einen weiteren Beitrag
zum Themenkomplex Aufloesung des DBI/Schaffung einer
zentralen Informations- und Serviceagentur als
Nachfolgeeinrichtung.
Gruesse aus Berlin,
Ingrid Strauch
------- Weitergeleitete Nachricht folgt -------
From: BNowak8673 _at__ aol.com
To: "Forum oeffentliche Bibliotheken" <FORUMOEB _at__ hbz-nrw.de>
Subject: Erneute Zusendung meines Leserbriefes aus BUB wegen E-Mail-Proble
Date: Sun, 12 Dec 1999 15:46:22 EST
Sehr geehrte Damen und Herren,
da ich Probleme mit dem Server hatte (2 E-Mails wurden mir als unlieferbar
zurueckgesandt und dann erschien mein Beitrag im Forum 3 x im Forum) und
offenbar mein E-Mail-Provider nicht den MIME-Standard unterstuetzt, werde ich
auf der Bitte eines Kollegen nachkommen, meine E-Mail erneut an ForumOEB zu
senden.
Mein diesbezueglicher offener Leserbrief an BUB (publiziert in BUB Heft 12/99,
S. 679) hatte folgenden Inhalt:
"Zur Situation des DBI frage ich mich, ob die bibliothekarischen Verbaende
wirklich alles getan haben, um die Aufloesung dieses "Herzinstitutes" fuer das
Bibliothekswesen zu verhindern. Meine kritischen Anmerkungen hierzu beziehe
ich auf die Oeffentlichkeitsarbeit unmittelbar vor der Entscheidung des
Berliner Abgeordnetenhauses. Jeder wusste, dass am 10. Oktober ein neues
Abgeordnetenhaus gewaehlt wird. Dennoch beschliesst die Berliner
Volksvertretung am 23. September mit Mehrheit die Aufloesung des DBI.
Natuerlich habe ich den Artikel dazu in BuB Heft 1/98 (Seite 4) gelesen.
Allerdings hat Martina Brenner mit ihrer Kritik in BuB Heft 3/98 (Seite 159)
meiner Meinung nach voellig Recht. Auch ich vermisste den Aufschrei in der
Berufswelt. "In BuB wird nur trocken recherchiert und nuechtern aufgelistet,
wie die Ereignisse bisher gelaufen sind". Voellig richtig ! Wo waren die
Grossanzeigen in ueberregionalen Zeitungen zur Situation des DBI ? Wie kommt
es, dass "normale" Leute ueber den drohenden Wegfall der Buchpreisbindung
diskutieren und darueber einigermassen informiert sind ? Weil die
Buchhaendler - so kritisch muss ich dies sehen - eine bessere
Oeffentlichkeitsarbeit gemacht haben. Es nuetzt doch nichts, sich in den
bibliothekarischen "Elfenbeinturm" zurueckzuziehen, wenn - wie Martina Brenner
korrekt schreibt - der "Wegfall" einer so zentralen bibliothekarischen
Institution droht ! Wo waren Protestmaersche der Bibliothekare, die
vielleicht mal in Berlin oder noch Bonn demonstriert haetten ? Wo waren
Beitraege in den Medien ? Druck kann doch nur entstehen, wenn eine
entsprechende Oeffentlichkeitsarbeit gmacht wird ! Reines internes Jammern
oder - noch so gut gemeinte - BDB-Resolutionen nuetzen nichts, wenn ein
oeffentlich vernehmbarer Druck nicht entsteht. Dass das Berliner
Abgeordnetenhaus vor der Wahl eine solch gravierende Entscheidung trifft,
sagt fuer mich leider alles ueber das Versagen unseres - hier bin ich ganz
selbstkritisch und beziehe mich mit ein - Berufsverbandes.
Ueberhaupt muss ich mir in diesem Zusammenhang etwas anderes von der Seele
schreiben, naemlich zur Form der innerverbandlichen Auseinandersetzung. Ich
bin immer fuer konstruktive und sachliche Kritik. Wenn allerdings der
Vorsitzende des (damaligen) VBB von "Volksbespassung" reden kann, so faellt
er - auch wenn dies sicherlich von ihm nicht gewollt und als Anregung in der
Debatte gemeint war - den betroffenen Kolleginnen und Kollegen doch in den
Ruecken, die taeglich um ihre Mittel und ihre Existenz kaempfen muessen. Aber
nein, unsere Fachzeitschrift ist sich nicht zu schade, anstatt solchen
Diskussionen mehr Raum zu geben und mehr ueber derart zentrale und fuer
unsere Existenz wichtige Themen zu berichten, einen anonymen Leserbrief zu
veroeffentlichen, der seine Anonymitaet nicht dazu gebraucht, sich zu
schuetzen, sondern andere Kolleginnen und Kollegen (in diesem Falle noch eine
Berufsanfaengerin) in uebelster Weise zu beschimpfen. Ich bin Ruediger Pfeil
sehr dankbar dafuer, dass er diese "Maulkorbpraktiken" bei BuB in Heft 9/99
(Seite 537) deutlich beim Namen genannt hat. Denn in der Tat: Pseudonyme sind
dann gerechtfertigt, wenn in totalitaeren Systemen die Veroeffentlichung der
Meinung mit Lebensgefahr fuer den Autor verbunden ist oder ihm - in unserem
Staate - berufliche Nachteile drohen. Ein Pseudonym aber zu benutzen, um eine
andere Kollegin fuer ihren Standpunkt als rassistisch zu beschimpfen, dafuer
sollte sich unsere Fachzeitschrift, die doch sonst imer qualitativ gute und
hochwertige Beitraege liefert, zu schade sein. Und dann sollte sie auch die
Souveranitaet haben, die Debatte nicht einfach abzuwuergen und auch die
restlichen Leserbriefe abzudrucken. Es waere souveraen gewesen, die noch
anfallenden Briefe abzudrucken und danach zu erklaeren, dass eine weitere
Debatte nichts mehr bringt. Anderenfalls sieht es fuer mich wirklich so aus,
als solle einer Debatte ein "Maulkorb" verpasst werden. Im Uebrigen ist es
auch beschaemend, dass die "Giraffe", die hervorragende neue Zeitschrift fuer
Kinderbibliotheksarbeit des DBI, im Vorwort ihrer neuen Ausgabe schreiben
muss: "Leserbriefe und Diskussionen sind uns ebenfalls willkommen - aber
bitte seien Sie so lieb und schreiben Ihren (richtigen) Namen darunter!"
Bernhard Nowak
Ich danke der Redation von BUB ausdruecklich fuer die Veroeffentlichung
meines Leserbriefes.
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Diskussion: WAS KOMMT NACH DEM DBI?
http://www.dbi-berlin.de/dbi_ber/dobi/dobinet/schnell.htm#eigen
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Deutsches Bibliotheksinstitut
Dokumentationsdienst Bibliothekswesen DOBI
Ingrid Strauch
Tel.: (030) 4 10 34-459, E-Mail: strauch _at__ dbi-berlin.de
Kurt-Schumacher-Damm 12-16, 13405 Berlin
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Listeninformationen unter http://www.inetbib.de.