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Re: AW: Raubmord in Berlin oder Das Ende des DBI



Werter Herr Rohde, Sie stellen die Frage, wer denn zuständig sei für die
Bewahrung der DBI-Speicher und  verweisen auf die Deutsche Bibliothek.
Tatsächlich hatte die Deutsche Bücherei in Leipzig immer das
Sondersammelgebiet Buch- und Bibliothekswesen inne, weil an dieser
Einrichtung die größte Anzahl von Fachkollegen tätig waren und von diesen
natürlich bibliothekswissenschaftlicher Sachverstand gefordert wurde. Dazu
gehörte neben der inländischen Literatur (Pflichtexemplar, Belegexemplar)
natürlich auch ausländische buch- und bibliothekswissenschaftliche
Fachliteratur und Fachzeitschriften. Benutzer waren auch die Studenten der
Leipziger Fachschulen für das öffentliche und für das wissenschaftliche
Bibliothekswesen...
Nach der Vereinigung der DB mit der DB wurde dieser Sammelauftrag
gestrichen, obwohl der Ausbildungsstandort Leipzig auf  Fachhochschulebene
fortgeführt wird und die Mitarbeiter de DB doch internationale
bibliothekskundliche Fachliteratur und Fachzeitschriften für ihre Arbeit
benötigen müßten!?

Nach wie vor ist das Sondersammelgebiet 24,1 Informations-, Buch- u.
Bibliothekswesen bei der SUB Göttingen angesiedelt. Früher gab es in
Göttingen das Evangelische Bibliothekar-Lehrinstitut, was aber leider schon
lange geschlossen worden ist. Es liegt auf der Hand, dass dieses SSG an
einem der zahlreichen Ausbildungsstandorte angesiedelt sein sollte (Berlin,
Hamburg, Hannover, Köln, Leipzig, München, Potsdam, Stuttgart), aber das ist
ein weites Feld.
Wenn nun aber die Daten des DBI verlorenzugehen drohen, dann sollte sich vor
allem die SSG-Bibliothek verantwortlich fühlen und zuständig sein. Die
Mail-Adresse von Prof. Mittler, Leitender Direktor der Niedersächsischen
Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen,  ist:
sub _at__ sub.uni-goettingen.de  MfG Dietmar Kummer
----- Original Message -----
From: Oliver Schneider <oliver.schneider _at__ fh-pforzheim.de>
To: Internet in Bibliotheken <INETBIB _at__ ub.uni-dortmund.de>
Sent: Friday, June 20, 2003 2:40 PM
Subject: AW: AW: Raubmord in Berlin oder Das Ende des DBI


>
>
> -----Ursprüngliche Nachricht-----
> Von: Rohde Bernd [mailto:Bernd.Rohde _at__ stub.unibe.ch]
> Gesendet: Freitag, 20. Juni 2003 14:21
>
>
> > Liebe Liste,
> >
> >> [...]
> >
> >> Wär's denn wirklich zuviel verlangt gewesen von den einstigen
> >> EDBI-Leuten, dies ein wenig früher zu posten?
> > Die Kolleginnen und Kollegen im EDBI hatten sicherlich in den letzten
Jahren andere Sorgen und sind wahrscheinlich jetzt
> > selbst sehr ueberrascht ueber das hohe Interesse an ihrer Website.
>
> Da haben Sie natürlich vollkommen Recht, und damit wollte ich auch
keinesfalls den einst dort Beschäftigten nachträglich noch eine
"reinwürgen". Dennoch bleibt aber festzuhalten, daß meines Wissens nach wie
vor nur auf dieser Website die Jahrgänge 1996 - 2000 des elektronischen
"Bibliotheksdienstes" lagern, und da hätte man sich doch sicherlich
rechtzeitig Gedanken machen müssen bzw. sollen, ob die nicht rechtzeitig an
einen sichereren Ort, z.B zur Berliner ZLB, umziehen könnten ... (Aber
vielleicht tun sie das ja doch noch?).
>
>
> > Was soll jetzt mit den Daten passieren? Mein Vorschlag: Als quasi
virtuelle DBI-Gedenkstaette im WWW koennte doch eine
> > bibliothekarische Institution diese Daten auf ihren Server uebernehmen.
Neben der Gedenk- und auch Warnfunktion ist sie
> > aber natuerlich auch ein sehr interesantes Zeitdokument fuer das
deutsche Bibliothekswesen zu Beginn des 21. Jh. Diese
> > Website wird nicht weiterentwickelt werden, das ist wohl irgendwie klar,
und die Angebote dort werden eines Tages nur noch
> > Bibliothekshistoriker interessieren.
> > Das alles bringt uns zwar das DBI nicht wieder oder verhindert in
letzter Sekunde sein verschwinden, es bleibt aber damit
> > mehr uebrig als Erinnerungen und die DBI-Materialien etc. in unseren
Bibliotheken.
> >
> > Herzliche Gruesse
> > Bernd Martin Rohde
>
> Wäre das nicht eine Aufgabe für die Kollegen der Deutschen Bibliothek in
Frankfurt? Immerhin zählt zu ihren Aufgaben ja nun dankenswerterweise auch
die "Sammlung, Verzeichnung und Archivierung von Netzpublikationen", und das
nicht nur kurzzeitig, sondern mit der besonderen Betonung auf der
Langzeitarchivierung.
>
> Mit diesen Anregungen grüßt nochmals aus Pforzheim
>
> Oliver Schneider
>
> Hochschulbibliothek Pforzheim
> Tiefenbronner Strasse 65
> 75175 Pforzheim
> mailto:oliver.schneider _at__ fh-pforzheim.de
>




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