[Date Prev][Date Next][Thread Prev][Thread Next][Date Index][Thread Index]

Re: AW: Ein einziges Eingabefeld



Hallo Herr Eversberg, liebe Inetbibler,

Sie schrieben:

Aber nochmal: Nutzer sieht eine Eingabezeile, die ihn entfernt an Google erinnert.

Und da Google ein sehr positives Image hat, erfreut den Nutzer das schon mal.


Noch schlimmer ist, wenn er dann wirklich, trotz des falschen Schlusses, ein
(wenn auch nur vermeintliches) Erfolgserlebnis hat. Dann wird er boese, wenn er irgendwie merkt, dass bei Katalogen doch wohl nicht alles so ist, wie bei Suchmaschinen. Und sieht ueberhaupt nicht ein, warum das wohl so sein sollte, und

Und da hat der Nutzer völlig recht. Warum soll ein Bibliothekskatalog nicht so einfach funktionieren wie eine Suchmaschine?
Warum muss denn z.B. der Autorenname in der Form "Nachname-Komma-Leerzeichen-Vorname" eingegeben werden?
Warum sind manche Publikationen nur zu finden, wenn man den Namen des Herausgebers im Feld "Körperschaft" (dieses Wort sagt dem Durchschnittsnutzer sowieso nichts) einträgt?
Warum ist der Katalog so "dumm" und findet nur Bücher, bei denen die Suchbegriffe im Titel vorkommen (um das zu vermeiden muss man nämlich ggf. das Feld "Schlagwort" benutzen, was beim normalen Benutzer auch eher Achselzucken auslöst).


Dank einzeiliger Suchmasken ist für viele Nutzer die Suche im Katalog einfacher geworden. Welcher Durchschnittsnutzer kennt schon den Unterschied zwischen Schlagwort und Stichwort, zwischen Verfasser und Körperschaft. Und ich glaube, es gibt auch wichtigeres im Leben, als diese Unterschiede lernen zu müssen.

Sicher haben einzeilige Suchmasken ein paar Nachteile, doch die Vorteile überwiegen aus meiner Sicht ganz eindeutig. Für die Experten sollte daher weiterhin eine Suchmaske mit mehreren Eingabefeldern zur Verfügung stehen. Während meines Auskunftsdienstes nutze ich für Recherchen in unserem Katalog zu 90% die einzeilige Suchmaske. Nur in Ausnahmefällen gehe ich noch zur erweiterten Suchmaske.

weder ihm selber noch uns. Das muss von vornherein vermieden werden, und das geht nur durch ein konsequent eigenes, selbstbewusstes, nicht nachaeffendes, der Sache angemessenes Erscheinungsbild. Der unausgesprochene, unbewusste Fehlschluss "na das kenn ich doch" kann nur so vielleicht vermieden werden.

Ich kann diese Aussage leider nicht nachvollziehen. Warum soll und darf ein so erfolgreiches Konzept, wie das von Google, nicht kopiert werden?
Das waren früher noch schöne Zeiten, als der Nutzer mit Begriffen wie AK, SyKa oder SWK beglückt wurde und in den Zettelkatalogen herrliche Einträge wie "siehe auch unter der herausgebenden Körperschaft" fand.
Im Vergleich zu diesen Zuständen sind die heutigen Methoden der Informationsrecherche schon sehr viel einfacher geworden und hier dürfen sich die Bibliothekare auch mal selbst beglückwünschen (wenn's schon kein Nutzer tut :-)
Doch ich denke, dass der Weg zu einfacheren Suchmasken und intelligenteren Interfaces weitergehen muss.
Nicht (nur) die Nutzer, sondern (vor allem) die Suchmaschinen müssen in Zukunft intelligenter werden.


Nichtsdestotrotz muss eigentlich den Studierenden schon im Grundstudium so etwas wie Recherchekompetenz vermittelt werden und zwar im Rahmen des Curriculums.

Es ist wohl kaum zu erwarten, dass die Nutzer dadurch "intelligent" werden, in dem sie sozusagen gezwungen werden Hilfetexte lesen zu müssen (die häufig viel zu lang und unverständlich sind), nur um eine erfolgreiche Suche im Katalog durchführen zu können.

Eigentlich sollten wir doch bemüht sein, dem Nutzer die Recherche - zumindest in unseren Beständen - so einfach wie möglich zu machen. Leider scheinen aber viele Bibliothekare noch anderer Meinung zu sein, was ich nicht nachvollziehen kann.

Viele Grüße

Sebastian Wolf

--
-----------------------------------------
- Sebastian Wolf                        -
- Universitätsbibliothek Bielefeld      -
- Internet-Gruppe                       -
- Tel.: 0521 / 106-4044                 -
- E-Mail: wolf _at__ ub.uni-bielefeld.de      -
-----------------------------------------



Listeninformationen unter http://www.inetbib.de.