RE: XML

["Ad kay" <heiligenhaus _at__ semantics.de>]

> In diesem Beispiel haetten wir ein Verhaeltnis 1:9 zwischen 
> Nutzdaten und 
> Verpackung. Lassen Sie sowas einfach so durchgehen? Wo sehen 
> Sie denn die 
> Schmerzgrenze? 

Diese Frage beruht m.E. auf einer Kategorienverwechslung. Es geht nicht
grundsätzlich um das Verhältnis von "Nutzdaten" und "Verpackung",
sondern um die Ziele, die man mit einer bestimmten DTD oder einem
bestimmten XML-Schema verfolgt. In bestimmten Anwendungsszenarien spielt
die Expressivität der Element- und Attributnamen eine entscheidende
Rolle (unter den Aspekten "selbsterklärende Strukturen", Wartbarkeit,
heterogener Anwenderkreis usw. usw.), in anderen geht es um Kompaktheit
(z.B. bei der Massenverarbeitung, hohen Datenvolumina usw. usw.). Zudem
müssen Sie bedenken, daß man auf der Basis einer bestimmten
Gesamtarchitektur jeweils sehr unterschiedliche Sichten auf die
konkreten Nutzdaten je nach Verwendungskontext erzeugen kann, sei es
durch Transformation unter Einsatz von XSLT, sei es unter Einsatz
anderer XML- oder DB-Verarbeitungsmechanismen.

> Wir sind hier ausserdem nicht in einem wissenschaftlichen 
> Diskurs, da muss man 
> schon mal Klartext reden duerfen und Verschwendung etc. beim 
> Namen nennen.

Ich bin auch in wissenschaftlichen Diskursen für Klartext. Nur - s.o. -
finde ich Argument und Beispiel kategorial nicht sonderlich klar. Dann
hilft auch die klare Formulierung nicht weiter.

> Wird 
> doch sonst zu trocken. Wenn Sie zufaellig der Erfinder von 
> XML sein sollten, 
> wuerde ich eine empfindliche Reaktion verstehen, sonst aber nicht.

Der "Erfinder" ist Noam Chomsky. Der "Vater" Charles Goldfarb. Ich bin
nichts weiter als seit 1998 mit dem Thema beschäftigt - und habe, neben
vielen anderen Basistechnologien, mit XML schon so einige Problem
systematisch lösen können. Auf die damit verbundenen Empfindlichkeit
brauchen Sie allerdings keine Rücksicht zu nehmen. Das tue ich in
Diskussion mit Kollegen der BTH Aachen in bezug auf Allegro auch nicht.
;-)

Beste Grüße,
Kay Heiligenhaus