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Re: Public Private Partnership für Bibliotheken



Werte Frau Knop,
ein Studienobjekt wäre die Stadtbibliothek Riesa, die Teil einer städtischen
GmbH ist oder die Stadtbibliothek Großenhain (Preußker-Bibliothek), die von
einem Verein getragen wird. Von Vereinen werden mehrere Bibliotheken
getragen, z.B. flächendeckend im Land Schleswig-Holstein oder auch eine
Fahrbibliothek, wenn ich mich recht erinnere in Mecklenburg. Die "größte"
Bibliothek dieser Art dürften die Hamburger Öffentlichen Bücherhallen sein,
die von einer Stiftung getragen werden. Wenn Sie das "Jahrbuch der
öffentlichen Bibliotheken" Bock + Herchen - Verlag durchsehen, finden Sie ab
und an Hinweise zur Trägerschaft. Bis zur "Privatisierung" der Zeiss-Werke
in Jena nach der Wende ca. 1991 wurde die Stadtbibliothek Jena von der
Carl-Zeiss-Stiftung getragen. Solche Stiftungsmodelle könnten in den
Industrieregionen an Rhein und Ruhr überlebt haben.
Neben den Kirchen gibt es eine Vielzahl von Vereinen, die Träger von
Bibliotheken sind, auch Privatleute, insbesondere Adlige, unterhalten mehr
oder weniger öffentlich zugängliche Bibliotheken usw.Sehen Sie das "Jahrbuch
der Deutschen Bibliotheken" durch - auch dort sind sehr oft die Träger
genannt, z.B. in AURICH, Landschaftsbilbiothek als tTräger "Ostfries.
Landschaft" oder BERLIN, Bibliothek des DZI für soziale Fragen, Träger:
"Stiftung des priv. Rechts" usw.usf.
Das Problem der Ebbe in den öffentlichen Kassen greift zu kurz. Leider haben
wir im Deutschland der Kriegs- und Nachkriegszeiten, mit der Ausplünderung
und Tötung der jüdischen Mitbürger und der Zerstörung der Gesellschaftsmoral
sowie der Folgen der Besetzung und  Spaltung Deutschlands und des Kalten
Krieges eine Vielzahl von Vermögen und Stiftungen verloren,.Aber  noch
bedenklicher ist, dass der Inhalt des Artikels 14 der Grundgesetzes:
"...EIGENTUM VERPFLICHTET. SEIN GEBRAUCH SOLL ZUGLEICH DEM WOHLE DER
ALLGEMEINHEIT DIENEN:::"  noch längst nicht zu einer Grundprämisse geworden
ist, d.h. gemessen am Privatvermögen gibt es in Deutschland viel zu wenige
und vor allem viel zu arme Stiftungen.  Kennen Sie  außer Herrn Mohn einen
deutschen Milliardär, der über eine Stiftung (oder direkt) die Bibliothek
seiner Heimatstadt finanziert??? Leider ist das Beispiel der
Bertelsmann-Stiftung nicht so stark aufgegriffen worden, dass es sich als
öffentliche Norm  auch unter den Millionären verbreitet....
MfG Dietmar Kummer
----- Original Message -----
From: Wiebke Knop <knowie _at__ web.de>
To: InternetinBibliotheken <INETBIB _at__ ub.uni-dortmund.de>
Sent: Monday, February 17, 2003 4:26 PM
Subject: Public Private Partnership für Bibliotheken


> Sehr geehrte Damen und Herren,
>
> vor dem Hintergrund der allgemein schlechten Finanzlage von Bibliotheken
ist es notwendig nach alternativen Finanzierungskonzepten zu suchen, so z.B.
die Public Private Partnership.
>
> Im Rahmen meiner Diplomarbeit zu diesem Thema suche nach Projekten, bei
denen sich Bibliotheken mit Non-Profit-Organisationen oder Trägern aus der
Wirtschaft o. ä. für die Gewährleistung ihrer Ziele und Dienstleistungen
zusammengeschlossen haben.
> In der Literatur bekannte Beispiele hierfür sind:
> - Stadtbibliothek Gütersloh GmbH (Kooperation mit der
Bertelsmann-Stiftung)
> - Stadtbibliothek Schriesheim GmbH (Kooperation mit der ekz)
> - Johannes a Lasco Bibliothek Emden (Stiftung)
>
> Ich bin daran interessiert mit denjenigen in Kontakt zu treten, die
bereits Erfahrungen aus einer bestehenden Partnerschaft mitbringen oder
darüber nachdenken eine Kooperation einzugehen.
>
> Für Hinweise jeglicher Art wäre ich Ihnen sehr dankbar.
>
> Mit freundlichem Gruß
>
> Wiebke Knop
> (Studentin der Fachhochschule Potsdam)
>
>
>
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