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Rép. : Re: Lund University Establishes Directory Of Open Access Journals
- Date: Tue, 18 Feb 2003 09:44:22 +0100
- From: "Joachim SCHOPFEL" <Schopfel _at__ inist.fr>
- Subject: Rép. : Re: Lund University Establishes Directory Of Open Access Journals
Herr Kämper hat recht, die EZB wird tatsächlich ausserhalb Deutschlands wahrgenommen. Als Beweis : wir im INIST-CNRS (Nancy, Frankreich) verwenden regelmässig die Angaben und Daten der EZB. Eine Frage an die Regensburger : ist eine frz. Oberfläche geplant oder wünschenswert ?
>>> <kaemper _at__ ub.uni-stuttgart.de> 17/02/03 20.12 >>>
Es stimmt nicht, daß die EZB außerhalb Deutschlands so gut wie nicht
wahrgenommen würde. Ich kann das bezeugen, weil ich mir aus
professionellem Interesse viele hunderte E-journals-Listen aus aller
Welt angesehen habe und dabei immer wieder über Links zur EZB gestolpert
bin, und das schon zu Zeiten, wo es noch keine englische Fassung gab. Es
waren nicht zuletzt die wiederholten Anfragen aus dem Ausland, die zur
Entscheidung geführt haben, eine englische Oberfläche bereitzustellen,
ganz abgesehen von Gastwissenschaftlern und ausländischen Studenten, die
eine solche Oberfläche erwarten.
Die EZB wird auf solchen Seiten immer wieder als Quelle für frei
verfügbare E-Journals empfohlen (das liegt nahe, da das lizenzierte
Angebot ja von den Bibliotheken anderweitig abgedeckt werden muß).
Andererseits muß gesehen werden, daß die Zielrichtung der DOAJ nicht
eine rein pragmatische ist (wie bei der EZB), sondern vor allem eine
politische. Die DOAJ wird keine Zeitschriften erfassen, die nur
übergangsweise (z.B. im ersten Jahr) frei zugänglich sind, ebensowenig
Zeitschriften wie die von HighWire Press, wo die back issues nach einer
gewissen Zeit frei zugänglich werden. Viele freie Angebote auf
Verlagsservern und viele sonstige "grüne" Titel der EZB würden
jedenfalls nicht in die DOAJ gehören. Es geht um referierte oder
anderweitig qualitätskontrollierte wissenschaftliche Zeitschriften, die
dem "Open Access"-Kriterium genügen:
"We define open access journals as journals that use a funding
model that does not charge readers or their institutions for access.
>From the BOAI definition [1] of "open access" we take the right of
"users to read, download, copy, distribute, print, search, or link to
the full texts of these articles" as mandatory for a journal to be
included in the directory." (http://www.doaj.org/aim.html)
wobei schon wieder interessant ist, was von der BOAI-Definition,
http://www.earlham.edu/%7Epeters/fos/boaifaq.htm#openaccess,
auf die Bezug genommen wurde, weggelassen wurde, nämlich
"... crawl them for indexing, pass them as data to software, or use them
for any other lawful purpose, without financial, legal, or technical
barriers other than those inseparable from gaining access to the
internet itself. The only constraint on reproduction and distribution,
and the only role for copyright in this domain, should be to give
authors control over the integrity of their work and the right to be
properly acknowledged and cited."
Man wird die Betreiber fragen müssen, wie sie es mit der Anwendung
dieser weitergehenden Kriterien halten. Die Registrierung einer
Zeitschrift bei DOAJ ist eigentlich ein politisches Statement der
Herausgeber der Zeitschrift.
Open access ist natürlich auch die Voraussetzung für die
Durchführbarkeit der zweiten Phase des Projekts, nämlich eines
umfassenden zeitschriftenübergreifenden, intelligenten (?) (Volltext-)
Suchsystems auf Artikelebene.
Das bisher vorgesehene formularbasierte Meldeverfahren für die erste
Projektphase scheint mir dem vertretenen Anspruch allerdings nicht ganz
gerecht zu werden. M.E. können Nominierungen für Open Access Journals
nur von den Herausgebern kommen, die damit ggf. eindeutige Festlegungen
für die zukünftige Zugangspolitik ihrer Zeitschriften machen und sich
auch kritischen Rückfragen stellen müssten.
Mit freundlichen Grüßen,
Bernd-Christoph Kämper
--
Bernd-Christoph Kaemper, Dipl.-Physiker, Bibl.-Rat
Fachreferent für Physik und Koordination elektronischer Ressourcen
Universitätsbibliothek Stuttgart, Postfach 104941, 70043 Stuttgart
Tel +49 711 685-4780, Fax +49 711 685-3502, kaemper _at__ ub.uni-stuttgart.de
Marcel Brannemann wrote:
>
> Liebe InetBibGemeinde,
>
> gerade aus den Pressemitteilungen gefischt:
>
> ################################################
> Lund University Establishes Directory Of Open Access Journals
>
> Open Society Institute and SPARC Support Far-Reaching Library Project
>
> The Information Program of the Open Society
> Institute, along with SPARC (The Scholarly Publishing and Academic
> Resources Coalition) and Lund University Libraries, Sweden, today
> announced the establishment of the Directory of Open Access Journals
> (DOAJ, http://www.doaj.org). The project will create a directory of
> open access journals and will be completed in late spring 2003.
>
> The Directory of Open Access Journals aims to increase the visibility
> and ease of use of open access scientific journals, thereby promoting
> their increased usage and impact. The Directory will comprehensively
> cover all open access scientific journals that use an appropriate
> quality control system, and it will not be limited to particular
> languages or subject areas.
>
> The DOAJ will be implemented in two phases. During the first half,
> the Directory itself will be established. The second phase involves
> developing a comprehensive search system for article-level content.
> Phase two will begin in late spring 2003.
> [...]
> [Rest unter
> http://www.alphagalileo.org/index.cfm?fuseaction=readRelease&Releaseid=12623
> hier muss man sich allerdings vorher (einmalig) anmelden]
>
> ######################################################
>
> Tja, da reibt man sich verwundert die Augen und fragt sich:
>
> Haben die noch nie etwas von "unserer" wunderbaren "Elektronischen
> Zeitschriftenbibliothek" in Regensburg bei
> http://www.bibliothek.uni-regensburg.de/ezeit/
> gehört?
>
> Das ist schon möglich. Ein Grund, warum das von der DFG gesponserte
> Projekt in Regensburg außerhalb Deutschlands so gut wie nicht
> wahrgenommen wird, ist sicherlich, dass es hier immer noch keine
> englischsprachige Oberfläche gibt; abgesehen von der 'griffigen' URL.
> Auf so etwas wie http://www.doaj.org hätte man doch auch kommen können.
> Wie wärs mit ejger.org (e-journals in Germany) ;-)
> Nix für ungut liebe Regensburger: Ihr habt ein wirklich gutes Werkzeug
> entwickelt, ABER
> ein wenig mehr Internationalität, ein wenig Pressewirbel, wenigstens in
> AlphaGalileo, könnte nicht schaden...
>
> Marcel Brannemann
> --
> ___________________________AWI_________________________
> Marcel Brannemann - mbrannemann _at__ awi-bremerhaven.de
> - Bibliotheksleitung -
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> fuer Polar- und Meeresforschung
> P.B. 120161, D-27515 Bremerhaven, Germany
>
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