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AW: Wie effizient sind Diskussionslisten?
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
die Mail von Herrn Heinisch habe ich nur ueberflogen, vor allem die ganzen Zahlen (kostet weniger Zeit), aber hierzu ein paar Anmerkungen.
Meineserachtens kann man die Mails in Inetbib grob auf drei Kategorien veteilen.
Erstens, die Diskussionsmails. Hier geht es um Meinungen, wo vielleicht ein Forum auf einer WWW-Site effizienter sein mag. Immerhin erhalten dann Personen, die nicht an einem Thema interessiert sind, nicht jede Meinungsaeusserung ueber die Liste ins E-mail-Postfach geliefert.
Zweitens Anfragen und deren Antworten. Hier moechte jemand moeglichst schnell eine Antwort auf eine Frage, ein Problem etc. haben, hierzu ist eine Liste dann doch effizienter. Man koennte natuerlich, um hier das Mailaufkommen zu verringern, folgende formale Regelung treffen, was jedoch gleichzeitig wieder etwas aufwendiger ist: Der/die Fragesteller bekommt alleinig die Antworten zugeschickt, erklaert sich dann aber auch im Gegenzug bereit, eine Zusammenfassung der Antworten an die Liste zu senden, damit Mitinteressenten auch die Antworten kennen. Also doch lieber mehrere Antwortmails auf eine Fragemail lesen.
Drittens Ankuendigungen wie z.B. Stellenanzeigen. Es ist natuerlich sehr bequem diese Ankuendigungen gleich auf den Tisch geliefert zu bekommen, anstatt mehrere Websites durchsehen zu muessen.
Hier wird INETBIB als Diskussionsliste bezeichnet, als Beispiel wird jedoch eine nach meiner obigen Aufschluesselung ganz andere Kategorie von Mails herangezogen. Es sind zwar meineserachtens beides Schuhe, aber doch zwei verschiedene Paare.
Viel wichtiger ist:
Man sollte keinesfalls den kommunikativen Effekt dieser Liste vergessen, besonders fuer OPL-Bibliothekare/Innen, die ausser dieser Liste und den monatlichen Fachzeitschriften kaum breitere fachliche Kontakte im Alltag haben. Man kann sich natuerlich alleine in seiner Bibliothek einsperren und alles, was draussen im Bibliothekswesen passiert, als nicht fuer sich relevant einstufen, solange der eigene Laden einigermassen laeuft.
Und was die Kosten angeht: Wieviel Zeit kostet den Arbeitgeber der eintaegige Jahresausflug oder eine kleine Ruhestands-Abschiedsfeier fuer einen verdienten Kollegen waehrend der eigentlichen Arbeitszeit und wieviel gewinnt die Bibliothek, oder auch die privatwirtschaftliche Firma, an Menschlichkeit und Zusammengehoerigkeitsgefuehl durch solche Begebenheiten. Das sollte man nicht unterschaetzen. Das gilt in diesem Sinne auch fuer die "deutschsprachige Bibliotheksgemeinde" durch Teilnahme an INETBIB-Diskussionen, sei es aktiv oder passiv. Wenn dies hier keine Rolle spielen wuerde, dann wuerde auch niemand zur INETBIB-Tagung kommen. Aber, ueberspitzt formuliert, manche Arbeitgeber haben ja lieber eine externe Beratungsfirma im Hause, die ihnen dann auch nur sagt, wo sie Geld einsparen koennen, damit die Dienste der Beratungsfirma bezahlt werden koennen. Da bleibt dann auch viel Menschlichkeit auf der Strecke.
Der Link zum "Ende des Internets" beispielsweise mag zwar aus Sicht vieler eine Quatsch-Antwort gewesen sein, fuer viele aber auch eine kleine amuesante Bereicherung des Arbeitsalltags. Es "menschelt" hier auf INETBIB und das ist richtig so, denn wir sind keine Maschinen.
Schoene Gruesse aus Bern
Bernd Martin Rohde
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Bernd Martin Rohde, Dipl.-Bibl. (FH)
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