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Beschluss des STA vom 27.11.02



Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen,

anscheinend gibt es Unklarheiten, was der Standardisierungsausschuss beschlossen hat. Zur Klärung füge ich die drei mit großer Mehrheit akzeptierten Anträge hier an: die Anträge des GBV, der BSB (und des BVB) sowie den Beschluss der KMK, der als inhaltlich identisch bezeichnet wurde.

Bei letzterem handelt es sich um die Formulierung des Antrags für die KMK. Das Protokoll liegt dazu noch nicht vor.

Das Fazit ist eindeutig: unverzüglich weiterarbeiten.

Mit freundlichen Grüßen
F. Geisselmann


Antrag an den Standardisierungsausschuss
Die Verbundleitung des Gemeinsamen Bibliotheksverbundes stellt nach § 12, Absatz 1 der Geschäftsordnung des Standardisierungsausschusses den folgenden Antrag:
Der Standardisierungsausschuss möge seinen Beschluss vom 06.12.2001 (TOP 4) modifizieren und den Satz "Die Weiterentwicklung der RAK sollte in diesem Zusammenhang nur noch unter unabdingbar notwendigen und internationalen Entwicklungen nicht zuwiderlaufenden Modifikationen verfolgt und spätestens zum Jahresende 2003 eingestellt werden" durch den folgenden Absatz ersetzen:
Die Weiterentwicklung der RAK soll unverzüglich wieder aufgenommen und bis zum Abschluss der Studie in Angleichung an internationale Regelwerke fortgesetzt werden. Die dabei erzielten Ergebnisse sind bei der endgültigen Entscheidung über das weitere Vorgehen zu berücksichtigen.
Begründung:
Ein Zurückfahren oder gar ein vollständiger Abbruch der Arbeit an den RAK wäre für das deutsche (und vermutlich auch das österreichische) Bibliothekswesen in mehrfacher Hinsicht schädlich:
1.	Zu den erklärten Zielen der Weiterentwicklung der RAK gehört neben weiteren wichtigen Aspekten (Anpassung an die Online-Welt, Vereinfachung des Regelwerks, Vereinheitlichung von RAK und RSWK, verstärkte Berücksichtigung wirtschaftlicher Aspekte) auch die Anpassung an internationale Regelungen. Dabei sind bereits beachtliche Ergebnisse erreicht worden (z. B. Verfasser, Titel) und man war dem Ziel einer Neuausgabe schon sehr nahe; auch für eine weitergehende Annäherung gibt es konkrete Pläne. Die Bibliotheken im GBV halten die Weiterentwicklung der RAK daher für einen erfolgversprechenden Weg, um schnell bessere internationale Kompatibilität zu erreichen, und ein solcher Weg sollte nicht kurz vor dem Ziel einfach verlassen werden.
2.	Bei den anstehenden IFLA-Konferenzen zur Katalogisierung bestünde die Chance, unsere Lösungen * von denen einige durchaus Modell für ein zukünftiges gemeinsames Vorgehen sein könnten * auf internationaler Ebene einzubringen. Ein 'Einfrieren' der Weiterentwicklung vermittelt den Eindruck, dass Deutschland keine Regelwerksarbeit mehr betreiben will. Die Möglichkeiten für unser selbstbewusstes Auftreten und aktives Mitgestalten der zukünftigen Entwicklung würden dadurch massiv geschmälert.
3.	Das 'Einfrieren' der Weiterentwicklung präjudiziert zudem eine Entscheidung für den Voll-Umstieg. Die endgültige Entscheidung soll jedoch laut Protokoll der Sitzung vom 06.12.2001 erst nach Vorliegen der Ergebnisse aus der Studie fallen. Aus dieser könnte sich * wie der Vorsitzende des Standardisierungsausschusses in Augsburg ausführte * aber durchaus auch ergeben, dass ein Umstieg auf die angloamerikanischen Standards nach einer Kosten-Nutzen-Abwägung nicht sinnvoll ist Für diesen Fall wären die weiter entwickelten RAK die notwendige und einzig denkbare Alternative und sollten deshalb zügig fertiggestellt werden. Würde man die Arbeit daran erst 2004 wieder aufnehmen, wären mindestens zwei volle Jahre verloren.
4.	Aber auch falls der Standardisierungsausschuss nach Abschluss der Studie für den Voll-Umstieg votiert und dies von der KMK bestätigt wird, ist keineswegs sicher, dass tatsächlich alle Bibliotheken umsteigen werden bzw. können. Insbesondere bei den Öffentlichen und den Spezialbibliotheken ist damit zu rechnen, dass sich viele Unterhaltsträger verweigern werden. Die betroffenen Bibliotheken benötigen unter diesen Umständen die RAK als moderne und online-fähige Alternative. Die Verantwortung dafür, dass eine solche verfügbar ist, liegt beim Standardisierungsausschuss.
5.	Aufgrund der Stagnation der Regelwerksentwicklung entstehen zunehmend Probleme in der Alltagsarbeit und es besteht die Gefahr, dass sich die Praktiken der Verbünde weiter auseinanderentwickeln, etwa im Bereich Kongresse. Dies vermindert weiter die realen Chancen einer Vereinheitlichung im Innern und vergrößert die Probleme der internationalen Harmonisierung.


GBV-Fachbeirat, 6.9.2002					Weiterentwicklung rak.doc



Antrag an den Standardisierungsausschuss


Die Bayerische Staatsbibliothek stellt nach § 12, Absatz 1 der Geschäftsordnung des Standardisierungsausschusses den folgenden Antrag:

Der Standardisierungssausschuss möge seinen Beschluss vom 06.12.2001 (TOP 4) modifizieren und den Satz *Die Weiterentwicklung der RAK sollte in diesem Zusammenhang nur noch unter unabdingbar notwendigen und internationalen Entwicklungen nicht zuwiderlaufenden Modifikationen verfolgt und spätestens zum Jahresende 2003 eingestellt werden" durch den folgenden Absatz ersetzen:

Die Weiterentwicklung der RAK soll unverzüglich wieder aufgenommen und bis zum Abschluss der Studie in Angleichung an internationale Regelwerke fortgesetzt werden. Die dabei erzielten Ergebnisse sind bei der Entscheidung über das weitere Vorgehen zu berücksichtigen.

Begründung:

1.	Die ursprüngliche Zeitplanung ging davon aus, dass die Studie Ende 2003 beendet sein wird. Weil sich die Genehmigung des Projekts und der Projektanfang verzögert haben, erweist sich der feste Endtermin als nicht haltbar.

2.	Es muss sichergestellt sein, dass die Entscheidungsfreiheit in beide Richtungen erhalten bleibt. Daher dürfen keine Entwicklungen angestoßen oder fortgesetzt werden, die internationalen Entwicklungen entgegen laufen. Ein Einfrieren der RAK ist zu vermeiden, damit die Option einer Beibehaltung nicht auf ein veraltetes Regelwerk trifft.

3.	Zu den erklärten Zielen der Weiterentwicklung der RAK gehört neben weiteren wichtigen Aspekten (Anpassung an die Online-Welt, Vereinfachung des Regelwerks, Vereinheitlichung von RAK und RSWK, verstärkte Berücksichtigung wirtschaftlicher Aspekte) auch die Anpassung an internationale Regelungen. Dabei sind bereits beachtliche Ergebnisse erreicht worden und man war dem Ziel einer Neuausgabe schon sehr nahe; auch für eine weitergehende Annäherung gibt es konkrete Pläne. 

4.	Es ist eine verstärkte internationale Abstimmung über Regelwerksentwicklungen notwendig, auch im Hinblick auf eine konsequente Umsetzung der *Functional Requirements for Bibliographic Records". Bei den anstehenden IFLA-Konferenzen zur Katalogisierung besteht die Chance, unsere Lösungen auf internationaler Ebene einzubringen. Ein Einfrieren der Weiterentwicklung liefe dem zuwider.

5.	Ein Einbeziehen des jeweils aktuellen Entwicklungsstandes der RAK2 in die Studie ist zu empfehlen. Mitglieder aus der Expertengruppe Formalerschließung könnten bei der Studie unterstützend mitwirken, da bei der Erarbeitung der RAK2 die AACR laufend mitbenutzt wurden und damit AACR-Kenntnisse vorhanden sind. 


Dr. Griebel									22. November 2002




Antrag an die KMK AG Bibliotheken


Die AG Bibliotheken möge beschließen, die Arbeitsstelle für Standardisierung zu bitten, dafür Sorge zu tragen, dass bis zum Abschluss der Studie auch die *RAK 2" vorliegen.

Beschlossen.    05.11.2002


Dr. Friedrich Geißelmann
Universitätsbibliothek
D 93042 Regensburg
Tel.0941/943-3900 Fax -3285



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