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Re: AW: Bibliothekssysteme, Register u.ae.
On 29 Oct 02, at 12:23, Kai.Skalweit _at__ fhv.Verwalt-Berlin.de wrote:
>
> > angesiedelt. Natürlich können selbst hier Fehler auftreten, aber worüber
> > ärgert der Benutzer sich mehr: Über zwei falsche Treffer neben drei die
> > genau das sind, was er sucht, obwohl er nicht den genau auftretenden
> > Begriff
> > verwendet hat, oder über Null Treffer?
> >
> [Skalweit, Kai]
> Ueber Null Treffer - rhetorische Frage.
> Ich sehe ebenfalls ein Problem im Overkill, wenn
> zuviele Treffer zurueckgeliefert werden, weil die
> Maschine es nach den Nulltreffern zu "gut" meint.
>
1. ist das Wort "Treffer" in diesem Zusammenhang nicht woertlich im
umgangssprachlichen Sinne zu nehmen, sondern es ist eine Metapher. Aus
Nutzersicht kann es sich um eine Niete handeln. Daher plaediere ich seit langem
fuer "Ergebnisse" statt "Treffer".
2. ist das "Null-Treffer-Problem" eigentlich kein Problem, sondern es stoesst den
Nutzer auf die Notwendigkeit, nochmal nachzudenken. Das kann nicht schaden, aber
OK, viele machen das dann nicht sondern gehen weg. Dann sollen sie lieber
irgendwas vorgesetzt kriegen. (Aber dann fangen sie erst recht nicht an zu
denken!)
3. koennte ein Registereinblick dem Nutzer zeigen, dass es "Treffer" gibt, aber
nicht unter dem eingegebenen Wort.
4. ist jede Art von KI-Methodik, die nicht ganz genau das und nur das sucht, was
der Nutzer eingegeben hat, prinzipiell unscharf - denn die Sprache ist unscharf
und das eingegebene Wortmaterial inkonsistent. OPAC-Datenbanken zeichnen sich
durch eine gewisse Verlaesslichkeit und Nachvollziehbarkeit aus, weil das
Material einer Kontrolle durch ein Regelwerk unterliegt. Diesen Boden verlaesst
man mit KI-Methoden. Wenn dies eine zusaetzliche Sache ist, die verlaesslichen
Kriterien also erhalten bleiben und nicht alles unscharf wird, dann ist es den
Versuch wert. Nutzer wundern sich heute nicht mehr, wenn Ergebnisse auch Nieten
enthalten, solange ein paar anscheinend relevante Dinge dabei sind.
So gesehen ist das grosse Problem (siehe 2.) bei "hilfreichen" Datenbanken nicht
das Null-Treffer, sondern das 50-Treffer-Problem: man hat eine ueberschaubare
Menge und arbeitet diese ab (und das braucht Zeit), und weil meistens irgendwas
dabei ist, denkt man nicht mehr nach, ob durch andere Eingaben auch noch was
besseres haette herauskommen koennen. Kataloge haben im bisherigen Verstaendnis
aber nicht die Zielsetzung, dass man moeglichst immer *irgendwas* findet, sondern
die Ziele sind ganz anders definiert und sollten dabei nicht aus dem Blick
geraten, sondern muessen bleiben bis zum Beweis, dass man sie nicht mehr braucht.
Skalweits "Overkill"-Problem ist nicht das schlimmste, denn auch Faelle mit allzu
grossen Ergebnismengen geben dem Nutzer einen Anreiz, nochmal nachzudenken
Listeninformationen unter http://www.inetbib.de.