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Re: Keine Solidaritaet mit Tschechien?
- Date: Tue, 03 Sep 2002 15:09:54 +0200
- From: Klaus Graf <graf _at__ uni-koblenz.de>
- Subject: Re: Keine Solidaritaet mit Tschechien?
Zu den Stellungnahmen von Herrn Geisselmann und Frau Schmolling stelle
ich fest:
Wie dem Log Netbib zu entnehmen ist, war mir sehr wohl bekannt, dass
solche Spendenaufrufe veroeffentlicht wurden. Ich selbst habe mich durch
eine Fuelle von Mails an Listen und privat sowie mit der Seite bei
historicum.net bemueht, virtuelle Vernetzungen herzustellen und auf die
Lage ALLER geschaedigten Kulturinstitutionen in BEIDEN hauptbetroffenen
Staaten aufmerksam zu machen. Dabei habe ich sehr viel Zeit investiert.
Angesichts der dramatischen Schaeden in Tschechien halte ich das
Veroeffentlichen von Spendenkonton und Hilfsaufrufen als offizielle
Stellungnahme von Bibliotheksverbaenden fuer absolut unzureichend - das
konnte ich auch selber tun und habe es getan (z.B. in INETBIB). Ich kann
den Verbaenden nicht vorschreiben, was genau sie tun sollen, aber ich
darf sehr wohl mein aeusserstes Befremden darueber aeussern, dass nicht
weitergehende Schritte erfolgt sind. Fuer mich hat diese auf mich kalt
und egoistisch wirkende Haltung nichts mit einer europaeischen Gesinnung
zu tun.
Genau das war es, was ich meinte, als ich schrieb: "Ich finde den
dadurch entstehenden Eindruck eines nationalen Egoismus ERBAERMLICH."
Das ist in der Tat eine sehr harte Formulierung, die man aber nicht
einfach oeberflaechlich auf die Verweigerung der Antwort an sich
beziehen darf: das Adjektiv bezieht sich eindeutig auf den Eindruck.
Wenn es wirklich mit dem wohlfeilen Verbreiten einiger Spendenaufrufe
sein Bewenden hat, so sehe ich darin ein eklatantes Versagen der
Verbaende, die - meines Erachtens - ERHEBLICH MEHR tun muessten. Mit
welchem Adjektiv ich dieses Versagen der Verbaende fuer mich bewerte,
duerfte klar sein.
Als ich meine Frage stellte, hatte ich bereits mehrfach in dieser Liste
die Probleme in Tschechien angesprochen. Es ist mein gutes Recht, die
angesichts der Sache nicht nachvollziehbare Verweigerung der Antwort
(die ja auch in privater Mail haette gegeben werden koennen) befremdlich
zu finden und diese Kommunikationsstoerung auf die Art und Weise zu
beziehen, wie die Verbaende mit dem Problem umgehen. Diese Art und Weise
verdiente - soweit ich das beurteilen kann - mit Blick auf die deutsche
Geschichte allerschaerfste Kritik. Aber die darf hier ja nicht im
Klartext geaeussert werden ...
Dr. Klaus Graf
Listeninformationen unter http://www.inetbib.de.