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(Fwd) Re: Projekt "Umstieg auf internationale Formate und Rege
- Date: Mon, 2 Sep 2002 08:40:54 +0200
- From: "Bernhard Eversberg" <ev _at__ buch.biblio.etc.tu-bs.de>
- Subject: (Fwd) Re: Projekt "Umstieg auf internationale Formate und Rege
T. Hilberer schrieb zur angekuendigten AACR-Uebersetzung:
> ein wirklich interessanter Aspekt!
Es entstehen nur zu leicht Missverstaendnisse.
Deshalb hier die wichtigen Dinge nochmals KLIPP und KLAR:
ZWAR wird bei Saur eine Uebersetzung der AACR2 erscheinen.
ABER: Diese Uebersetzung wird KEIN ANWENDBARES REGELWERK sein!!!
Es handelt sich um eine getreue Uebersetzung OHNE jede Anpassung fuer den Einsatz
bei uns. Die Beispiele sind z.B. alle in Englisch unveraendert und unkommentiert
belassen. Der StA hat mit dieser Uebersetzung nichts zu tun, sie geht auf eine
"grassroots"-Initiative deutscher und amerikanischer BibliothekarInnen zurueck.
Kaufen sollte sich diese Ausgabe NUR der-/diejenige, der/die sich ein Bild machen
moechte von der Katalogisierung im AACR-Land. Die Uebersetzung ist eine Hilfe zum
Verstaendnis des Urtextes, mehr eigentlich nicht. Wertvoll kann dies z.B. auch sein
fuer KollegInnen, die in AACR-Gebiete auswandern oder dort ein Praktikum o.a. machen.
Klar, dass die FH-Ausbildung diesen Text gebrauchen kann.
Ein prophylaktischer Kauf, weil man annimmt, bald muesse man umsteigen und müsse
es dann haben, ist nicht sinnvoll.
Fuer einen Umstieg, falls die Studie diesen denn nahelegt UND eine endgueltige
Entscheidung fallen sollte, wird man mehr und anderes brauchen:
1. Eine angepasste Uebersetzung, in der
a) die zahlreichen Alternativen und Kann-Regeln praezisiert werden
b) entsprechende Beispiele eingefuegt sind
2. Eine Uebersetzung und Anpassung der "LC Rule Interpretations" (das sind
zwei Aktenordner), soweit sie relevant sind. Darin steht die Anwendungs-
praxis der LC, die von den meisten Bibliotheken uebernommen wird.
Erst wenn diese Dinge herauskommen UND der eigene Verbund bzw. das eigene Haus
sich fuer den Umstieg entscheidet, erst dann wird man die Geldboerse zuecken bzw.
den Erwerbungsetat belasten muessen.
Im Uebrigen zur Information: wer sich mit AACR-AnwenderInnen unterhalten moechte,
muss mehr tun als die AACR im Urtext gruendlich lesen und verstehen: dazu muss
man auch die MARC-Nummern und Subfield-Codes kennen, denn jede Unterhaltung ist
davon durchsetzt, weil alle MARC21 einsetzen. Das bedeutet allerdings NICHT, dass
bei einem Umstieg unbedingt auch ueberall MARC eingefuehrt werden muss, denn die
REGELN enthalten keinerlei Hinweise auf die MARC-Nummern. Umgekehrt wird man sehr
wohl MARC21 als Austauschformat (nicht Internformat) einfuehren koennen, OHNE die
AACR einzufuehren, d.h. also man wird auf MAB2 verzichten koennen, ohne im
Regelwerk umzusteigen.
Ausserdem: die schweizerische AACR-Uebersetzung kann allenfalls ein wenig Hilfe
zur Erstellung einer eigenen Anwendungsfassung liefern, denn sie wurde mit der
Ausgangssituation der betroffenen Bibliotheken der Deutschschweiz koordiniert und
mit den Gegebenheiten einer bestimmten Systemumgebung. Beides ist bei uns anders
gelagert.
MfG B.E.
Bernhard Eversberg
Universitaetsbibliothek, Postf. 3329,
D-38023 Braunschweig, Germany
Tel. +49 531 391-5026 , -5011 , FAX -5836
e-mail B.Eversberg _at__ tu-bs.de
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