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AW: Beleidigung?



Anscheinend sind Diskussionen dieser Art keine Seltenheit mehr:

Zu dieser Diskussion ist ein interessanter Beitrag in der Wirtschaftswoche (2002, 35 S. 85) erschienen:


Mit freundlichen Grüßen
Anita Wursthorn

-> Zitat aus der Homepage
http://www.wiwo.de/wiwowwwangebot/fn/ww/SH/0/sfn/buildww/cn/cn_artikel/id/62612!178447/layout/58327/depot/0/index.html


Brennende Post 

E-Mails haben den Austausch von Informationen beschleunigt - aber auch die Eskalation von Konflikten. 

  
 
  E-Mail    
  
  E-Mails auf Englisch: Wieso mailt der Koch?    
 E-Mail: Schweigen als Strategie   
 Ian McMasters E-Mail-Tipps   
 Die drei verschiedenen E-Mail-Typen   
  
Das Manuskript des Beitrages lag vor. Doch der Herausgeber der Fachzeitschrift verlangte Änderungen. Und mit denen war Ray Friedman, der Autor, gar nicht einverstanden. Dreimal schossen E-Mails hin und her, der Wortlaut wurde jedes Mal aggressiver - bis der Herausgeber die Reißleine zog: In einer finalen Mail verkündete er, dass "die Zusammenarbeit beendet" sei. 

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Friedman, Managementprofessor an der Vanderbilt-Universität im amerikanischen Nashville, gab sich damit nicht zufrieden und suchte nach den Ursachen: Wie konnte es kommen, dass ein kleiner Disput derart außer Kontrolle geriet? Gemeinsam mit seinem Kollegen Steven Currall von der Rice-Universität in Houston machte sich der Experte für Konflikt- und Verhandlungsma-nagement auf die Suche. Das Kernergebnis ihrer jetzt veröffentlichten Studie: "Die Besonderheiten von E-Mails machen es im Vergleich zu Telefonaten oder Vier-Augen-Gesprächen wahrscheinlicher, dass Streits eskalieren." Ein wesentlicher Grund: Die E-Mail ersetzt in aller Regel nicht Briefe, sondern Telefonate und Vier-Augen-Gespräche. Die aber lassen sich nicht eins zu eins in Schriftform bringen, weil wichtige Signale wie Gestik und Tonfall fehlen. Bei geschätzten zehn Milliarden Mails, die täglich über das World Wide Web verschickt werden, sind Missverständnisse vorprogrammiert. In den USA ist die Ernüchterung über das Kommunikationsmedium E-Mail bereits messbar. Umfragen der Pew Foundation ergaben: Im März 2000 sagten noch 45 Prozent der Internetnutzer, E-Mail habe die Beziehungen zu Familienmitgliedern verbessert; ein Jahr später war der Anteil auf 31 Prozent geschrumpft. Experten empfehlen inzwischen, beim Verfassen von E-Mail auf die "Netikette" zu achten - Verhaltensregeln, mit denen sich Konflikte im Netz verhindern oder zumindest begrenzen lassen. 

Weniger Information - mehr Streit, so lautet die einfache Gleichung beim E-Mail-Disput. "Die E-Mail ist ein kaltes Medium", sagt Nancy Flynn, die als Geschäftsführerin des amerikanischen E-Policy Institute Unternehmen beim Management elektronischer Kommunikation berät, "Tonfall, Gesichtsausdrücke und Gestik können nicht wahrgenommen werden." Die Folge: "Mit einer E-Mail kommt weniger Information beim Empfänger an als am Telefon oder unter vier Augen", sagt Lee Rainie, Direktor des "Internet & American Life Project" der Pew Foundation. "Man muss sich seinen Teil denken." 




Listeninformationen unter http://www.inetbib.de.