[Date Prev][Date Next][Thread Prev][Thread Next][Date Index][Thread Index]

Tagungshinweis: Wege zum Wissen - die menschengerechte Information



Wege zum Wissen ? die menschengerechte Information
22. Oberhofer Kolloquium zur Praxis der Informationsvermittlung
26. ? 28. September 2002 in Gotha (Thueringen)
http://www.dgd.de/tagungen/Oberhof-2002/index.html

Das Leibniz-Institut fuer Neurobiologie (IfN) ist einer der Mitveranstalter dieser Tagung, die vom VDI Arbeitskreis Information Magdeburg, dem DGI Komitee Praxis der Informationsvermittlung, der Uni Erfurt und TU Ilmenau im Herbst dieses Jahres durchgefuehrt wird.
Die Themen der Tagung sind um den Kern ?Wissen? weit gefaechert: Von der neurobiologischen Informationsverarbeitung bis hin zur digitalen Praesentation von Texten in Bibliotheken und die Rolle des Bibliothekars bei der Vermittlung von Informationskompetenz. Wenn als Ehrengast Joseph Weizenbaum im Programm auffaellt, dann weiss der Eingeweihte, dass es um eine kritische Auseinandersetzung mit dem Computer geht.
Die Tagung wird seit zwei Jahren vorbereitet, also zu einer Zeit als das Wort PISA noch fuer ein beliebtes italienisches Reiseziel stand und die damit verbundene Schieflage nicht  aufschreckte. Wir konnten auch noch nicht von den Ergebnissen der am 13. Juni des vergangenen Jahres veroeffentlichten BMBF-Studie (s unten) zur Nutzung elektronischer Informationen an deutschen Hochschulen wissen. Aber schon lange war den Organisatoren klar, dass der so schoen gepraegte Begriff der Wissensgesellschaft  mehr sein muss als Computer in die Schulen bringen. Viel zu sehr wurde in den letzten Jahren Wissen und Wissensmanagement zu techniklastig gesehen (vgl. Weizenbaum: Die Macht der Computer und die Ohnmacht der Vernunft).

Das  Programm  vereint Bibliothekare, Informatiker, Informationspraktiker ... Neurobiologen in dem Bemuehen
- Wie wird Information sprachlich-inhaltlich vermittelt?
- Welche Prozesse laufen im Menschen bei der Aufnahme von Information ab (emotionale Komponenten der kognitiven Informationsverarbeitung)?
- Wie muss die Information fuer eine optimale Aufnahme durch den Leser aufbereitet sein.
- Sind die technischen Ausgabemedien der Arbeitsweise des menschlichen Gehirns angemessen?
- Entspricht die elektronische Welt dieser Struktur?

Wir sind uns darueber im Klaren, dass dies ein sehr weit gefaecherter Ansatz ist, aber als Leiter einer Spezialbibliothek moechte ich in der INETBIB-Liste fragen, ob Sie nicht viele ihrer ureigensten Anliegen wiederfinden und wenn ja, kann ich  Sie nur herzlich einladen an dieser Tagung teilzunehmen.
Da wegen des Workshop-Charakters ein Teilnehmerkreis ueber 130 Personen nicht sinnvoll ist, wird  eine rechtzeitige Anmeldung empfohlen (S. obige Web-Adresse).

Wolfgang Loew
Leibniz-Institut fuer Neurobiologie
Wiss. Inf. /Bibliothek
39118 Magdeburg
Loew _at__ ifn-magdeburg.de
 

PS. In der BMBF-Studie vom 13.6.2001 war zu lesen:
  ftp://ftp.bmbf.de/010612_zusfass.pdf
?Fast zwei Drittel der Studierenden suchen elektronische Fachinformationen mit Hilfe kommerzieller Internetsuchmaschinen ? zumeist allerdings mit geringem Erfolg. Fachspezifische Online-Datenbanken spielen nur eine untergeordnete Rolle, hier recherchieren nur 6%.
Obwohl Studierende und Lehrende der Auffassung sind, dass die Faehigkeit zur Informationsrecherche fuer das Studium sehr wichtig ist, foerdert dies lediglich ein Drittel aller befragten Hochschullehrenden im Rahmen eigener Lehrveranstaltungen. Informationskompetenz ist nur in 5% der Pruefungsordnungen und nur in 10% der Studienordnungen als zu erwerbende wissenschaftliche Qualifikation verankert.?
 
 


Listeninformationen unter http://www.inetbib.de.