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Re: Fehler beim WEB-Einstieg
Dr. Klaus Junkes-Kirchen schrieb:
> Lieber Herr Marloth, liebe Liste ,
> zum Design von W3-Seiten gehoert neben
> dem technischen Verstaendnis ohne Zweifel auch ein gewisses
> aesthetisches Empfinden fuer Design - und das Wissen um die
> Moeglichkeiten, die neue Verfahren eroeffnen. Hierzu empfehle ich:
> http://www.killersites.com von David Siegel
> > wenn jemandem entsprechend sachverstaendige und gehaltvolle
> > arbeiten aus bibliothekarischer feder (aber nur wirklich gehaltvolle
> > bitte!!!)
> > bekannt sind, so waere deren nennung in INETBIB sicher von nutzen.
> Fuer die Gestaltung von W3-Seiten gibt es meiner Meinung nach keine
> speziellen 'bibliothekarischen' Regeln. Hier gelten die gleichen Regeln
> wie fuer jede andere Institution, die sich im Web praesentiert und
> vermarktet.
> Mit freundlichen Gruessen
> Klaus Junkes-Kirchen
> **********************************************************
> Dr.Klaus Junkes-Kirchen
> Fachbereichsbibliothek Wirtschaftswissenschaften
> Johann Wolfgang Goethe-Universitaet Frankfurt am Main
> Tel.: ++49 (+)69 798 22217
> WWW: http://www.wiwi.uni-frankfurt.de/FBB/FBBhome.html
> ***********************************************************
Lieber Herr Junkes-Kirchen,
vielen dank für ihre mail und den hinweis auf www.killersites. ich habe mir das
ganze mit höchstem vergnügen angeschaut. jedoch muß ich ihnen widersprechen, wenn
sie sagen, dass "ein gewisses aesthetisches empfinden fuer design" zum gestalten
von web-seiten erforderlich ist. erforderlich ist wesentlich mehr als nur das.
text-design erfordert darueberhinaus solide handwerkliche grundkenntnisse ueber
das, was man "fleckverteilung" nennt, sowie profunde kenntnisse in wahrnehmungs-
psychologie, kognitionspsychologie und andere basiswissenschaften, die perfekte
designer entweder in den fingerspitzen verfuegbar oder waehrend einer laengeren
soliden ausbildung gelernt haben. bei diesem "lernen" spielen sich prozesse ab,
die durch das lesen von noch so vielen urls nicht ersetzt werden koennen.
ein von mir gern zitiertes beispiel ist die grafische uebersicht des dbi
"bestand/entleihungen wissenschaftliche und oeffentliche bibliotheken"
url: http://www.dbi-berlin.de/bib_wes/zdf/st/st_ueber/st_05.htm (03/13/97):
da tauchen in der abszisse u.a. die angaben 200000000, 250000000, 300000000,
350000000 und 400000000
und in der ordinate die angaben 308800000, 137300000, 69500000 und 235400000
auf.
aesthetisch sind die zahlen nicht zu beanstanden, kognitionell sind sie ein
schwerstverbrechen. bei serioeser arbeit des dbi auch in kleinigkeiten wuerden
die benutzerfreundlichen zahlen naemlich lauten:
200 000 000, 250 000 000, 300 000 000, 350 000 000 und 400 000 000 sowie
308 800 000, 137 300 000, 69 500 000, und 235 400 000.
die beispiele fuer stuemperhaftes arbeiten liessen sich fortsetzen. dazu brauchte
man nicht einmal nach berlin zu gehen. aus anderem blickwinkel reicht hierzu ein
gang in die stub ffm.
aesthetisch sind auch die meisten mails von INETBIB-fans nicht zu beanstanden.
aber wenn man sieht, dass fünf bis 10 zeilen nuetzlicher text mit einer signature
von bis zu 20 zeilen abgeschlossen werden, dann greift man sich zuweilen doch an
den kopf und erinnert sich an goethe, der einmal gesagt hat: "dass ihr doch nie
die rechten masse kennt!"
ihrer auffassung, dass es keine speziellen w3-regeln fuer bibliothekare gibt,
stimme ich voll zu. es entspricht jedoch der allgemeinen lebenserfahrung, dass
bibliothekarInnen neues am liebsten nur dann aufnehmen, wenn es in der aufmachung
"xyz für bibliothekare" dargeboten wird, "xyz" ohne zusatz reicht da oft nicht
aus. das hat mentale gruende.
Mit freundlichen Gruessen
Geinz Marloth und sein Tamagotchi
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Heinz Marloth, Seehofstraße 15, D-60594 Frankfurt, Germany
Tel. 069 61 23 94 eMail marloth _at__ t-online.de
Listeninformationen unter http://www.inetbib.de.