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Vorstellungen vom Netz (oder Internet), Zsmfsg.



Hallo zusammen, 
  
*Donald Barclay* [web4lib] 

hat einige Vorstellungen (Irrtuemer ?) ueber das Web gesammelt,
die das Bild wiedergeben sollen, das die Medien vom Web zeichnen. 
Ich habe sie unten auf deutsch angehaengt. Es sind auch 
ein paar URLs und Zss.artikel dabei.
Moeglicherweise fuehlt sich ja die eine oder der andere 
bestaetigt, oder es geht uns besser...

viele Gruesse
hbk :-)
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                                               bork _at__ plb.de

----------------------- Forwarded message --------------------------
Date: Fri, 12 Sep 1997 12:00:25 -0700
From: Donald Barclay <dbarclay _at__ Bayou.UH.EDU>
To: Multiple recipients of list <web4lib _at__ library.berkeley.edu>
Subject: Summary: Popular Notions about the Web (or Internet)

Ende August fragte ich die Listenteilnehmer [web4lib] nach haeufig
gehoerten Vorstellungen ueber das Web (oder Internet), 
besonders nach solchen, die von den Massenmedien 
(Film, Fernsehen, Presse/Illustrierte) verbreitet werden. 
Eine Reihe Teilnehmer antworteten und unten folgt die
Zusammenfassung. Ich habe auch einiges einbezogen, 
was ich in meiner urspruenglichen Frage geschrieben hatte.
Dank an: Miguel Acosta, Kurt W. Wagner, Dean C. Rowan, Anne Tourney, Meg
Atwater, Ken Fesser, Elisabeth Roche, and Gretchen Witney 
(Ich hoffe, ich habe niemand vergessen.)

----------------------------Artikel und Websites------------------------
Einige nannten Artikel oder Websites:

Doran, K. (1995). "The Internot: helping library patrons understand what
the Internet is not (yet)". Computers in Libraries 15(6). p22(3).

The Netizen: What Have They Been Smoking?--Since The New York Times woke
up to the Internet as a news story, the Gray Lady's been doing its
damnedest to blame cyberspace for the evils that roam the earth. (1997).
Wired 5 (9) pp. 53.

"Ten Things the Internet is Not." Internet Searching Tutorial-Training
http://www.gti.net/kwagner/training/internet.html

Internet Missverstaendnisse:
http://funnelweb.utcc.utk.edu/~gwhitney/567_misconceptions.html


-------------------- Zusammenfassung ---------------------------

Im Web findet man alles (wenn man nur Freaks [hacker] genug ist).

Das Web ist der schnellste Weg, Informationen zu finden, 
kein Problem, alles auszudrucken oder herunterzuladen.

Ueber das Web kann man 
direkt mit fuehrenden Experten 
aller Fachgebiete Kontakt aufnehmen.

Im Web kann man an Insiderinformationen kommen, 
die man sonst nirgendwo bekommt. 

Es gibt "jemand", der fuer das Web verantwortlich ist.

Alle Buecher, Zeitschriften, Zeitungen usw. gibt's 
entweder schon "irgendwo" im Web, 
oder sie werden jedenfalls demnaechst drin sein.

Wenn man etwas [information] sucht, 
faengt man am besten immer mit dem Web an.

Wenn man etwas finden will, braucht man nur das Web. 
[to do any research]

Wenn man etwas im Film mit dem Computer kann,  
geht das auch in Wirklichkeit.

Um reich zu werden, braucht man nur irgendetwas 
im Web anzubieten. [starting a business; 
'Web-Laden' gibt's ja noch nicht]

Man tippt nur ein paar Woerter ein 
und schon kann man das ganze Web durchsuchen.
(a.k.a. the "just punch it up on the computer" 
school of information retrieval.)

Man kann einfach ohne zu ueberlegen 
etwas (information) im Web suchen. 
Und ueber das, was man da findet, 
braucht man sich auch keinen Gedanken zu machen, 
das stimmt dann schon.

Filtersoftware macht das Web kindersicher.

Bibliotheken (oder wenigstens Buecher) sind ueberfluessig,
seit es das Web gibt.

Im Web gibt's nichts als Pornografie.

Das Web ist voll von Kreditkarten und anderem Schwindel [scams].

Wenn man sich im Web umtut, koennen die Leute 
Informationen ueber einen sammeln.

Mit dem Web koennen nur Computergenies umgehen.

Im Web gibt's bloss Werbung fuer die Multis [corporates].

Das Web hat sich die Regierung (die Multis [corporates])
ausgedacht. [conspiracy]

Im Web gibt's nur Verrueckte, Radikale, Perverse und Kinder.
[crackpots, extremists, deviants, and children]

Immer, wenn du ins Web willst, 
funktioniert wieder nichts.

Das Web macht aus uns 
einen Haufen sabbernde/sabbelnde Analphabeten.
(bunch of drooling illiterates)

Informationen im Web taugen ueberhaupt nichts. 

Das Web hat in Bibliotheken ueberhaupt nichts zu suchen.

Das Web ist das Internet.

Das Web ist Netscape.

Das Web ist AOL.

Das Web ist Email.

Das Web ist eine Einkaufszentrale fuer Informationen.

Eine Website anzulegen, ist leicht.

Eine Website anzulegen, ist kompliziert.

Eine Homepage ist eine Website.

Die Informationen, die man im Web sieht,
sind / sind nicht 
auf dem eigenen Computer.

Eine gute Website / verlaessliche Informationen 
erkennt man an Schickimicki-Grafiken / superneuer Webtechnik.

Jeder kann eine Website anlegen (oder: warum Geld fuer's
Webdesign ausgeben, wenn's mein Kid fuer umme tut ?)
{das hatten wir schon}

Im Internet (oder Web) ist alles gratis. 

Das Web ist eine Revolution. Es wird unser Leben grundsaetzlich aendern.

Die Web-Technik "befreit" die Information, ist das Ende aller Zensur, usw. 

"Information muss frei sein." (wants to be)

Das Web ist Neuland voller Chancen fuer die, 
die es beackern wollen (oder ausbeuten [strip mine, log-abholzen ], 
jedem seine Metafer). Ich [Ken Fraser] meine, 
die Neuland-Metafer trifft es am besten: 
es ist nicht nur ein Ort, an dem man Geld verdienen kann, 
sondern ein Freiraum, in dem es Chancengleichheit gibt,
wo man glaubt, dass die Multis [corporations] 
nicht das Sagen haben [don't have the upper hand].

Kinder ist es geradezu angeboren, sich im Web zu bewegen 
[to work the web], Erwachsene koennen das nicht. 

Ken Fraser's Theorie von der Internet-Nachrichten(news story)-Synergie:
Man nehme irgendeine Nachricht, 
fuege ein Quaentchen Internet hinzu
und schon ist die Nachricht das Doppelte wert.

Eine Suchmaschine ist dasselbe wie ein Browser.

Suchmaschinen durchsuchen das Web im selben Augenblick (real time).

Im Internet braucht man seinen Computer nur anzudrehen,
und schon hat man auf jede Frage eine Antwort.
(and the information is there)

----------------------- Ende der Zusammenfassung ------------------

Nebenbei: Ein Beitrag wies darauf hin, dass einige meiner
Beispiel-Irrtuemer in der ersten Email nur deswegen 
nicht stimmten, weil die so absolut formuliert waren, 
z.B. "Im Web gibt es nur Pornografie." Diese Kritik stimmt.
Ich glaube, ich habe manche Saetze so pointiert formuliert, 
weil ich so viele Leute kenne, die ueber das Web 
so ein absolutes Urteil faellen. 
Ein Grund dafuer koennte sein, dass die Medien dazu tendieren, 
das Web so darzustellen. Wenn man 30 Sekunden fuer 
einen Werbespot oder zwei Minuten fuer einen Fernsehbeitrag hat, 
in dem das Web vorkommen soll, dann bleibt keine Zeit fuer Zwischentoene.  
Es gibt seit ueber 30 Jahren Farbfernsehen, aber das meiste, 
was da kommt, ist immer noch Schwarz-Weiss: 
Immer nur Held oder Schurke, Erloeser oder Antichrist, Erfolg oder
Versagen, da wird nur sehr selten etwas dem Durchschnittlichen 
gewidmet, das den groessten Teil unseres wirklichen 
Alltags [existence] ausmacht. 


Donald A. Barclay
Coordinator of Electronic Services    always the beautiful answer
University of Houston Libraries       who asks a more beautiful question
dbarclay _at__ uh.edu                               --e.e. cummings
www.uh.edu/~dbarclay








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