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Jenseits von Gut und Böse
What a man ! Harrison Ford hat schon immer
Helden gespielt, und meistens haben wir
ihm das auch abgenommen. Gerade weil seine
Helden immer etwas bruechiges, verbittertes
hatten, keine plumpe Heldenhaftigkeit. Auch
in "Air Force One" laeuft Harrison Ford
zumindest mit einem Gesichtsausdruck durch
die Gegend, als habe er Magenweh, und muesse
sich gleich uebergeben. Der Film ist ein
simpel gestricktes Action-Spektakel aus den
Haenden des Deutschen Wolfgang Petersen. Im
Unterschied zu anderen Hollywood-Outsidern
(wie etwa John Woo) glaenzt Petersen aber
nicht mit Subtilitaeten, sondern will offenbar
ein noch besserer Amerikaner sein, als es
schon Roland Emmerich im letzten Jahr war.
Warum muessen deutsche Regisseure bloss immer
US-Patriotismus mit einer Penetranz verfilmen,
die sich Amerikaner nie erlauben wuerden ? (Wie
man aus zuverlaessiger Quelle hoert, plant Petersen
jetzt ein Projekt: "Die Kanzlermaschiene", das
puenktlich zum Wahlkampf herauskommen soll. Da
geht es um Helmut Kohl, der Deutschland vor den
SPIEGEL-Journalisten und Gregor Gysi rettet.
Hauptrolle: Mario Adorf als Kohl, Heiner
Lauterbach als Gysi und Heike Makatsch als
Kanzlertochter). Gaebe es nicht Harrison Ford,
hielte man soviel Tugend und Gradlinigkeit nicht
aus. Im real life wuerde er nie Praesident werden.
Aber wir wuerden ihn waehlen.
* Jenseits von Gut und Boese:
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