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Re: Internetadressen von Hosts



Liebe Kolleginnen und Kollegen,
Karl Dietz schrieb in der letzten Woche 
>>nachfolgend einige Angaben zu Datenbankanbietern im Internet.
>> Wie werden diese Angebote, die in der Regel ja 
>> gebuehrenpflichtig sind, in Bibliotheken genutzt?

Und Thomas Hapke antwortete u.a.
>Mit Verbesserung der Rechercheoberflaechen, 
>aussserdem vorausgesetzt, dass die Leitungen im Internet 
>weiterhin einigermassen schnelle Antwortzeiten erlauben, werden 
>vermutlich auf lange Sicht auch die CD-ROM-Datenbanken immer mehr 
>durch Internet-basierte Loesungen mit Lizenzvertrag abgeloest werden,

Zum Thema Hostzugang per WWW gibt es in der aktuellen Ausgabe der
Zeitschrift PASSWORD (10/97, S. 16f) einen schoenen Uebersichtsartikel, der
die z.T. unterschiedlichen Kosten der verschiedenen Zugaenge auflistet. 

Ob WWW oder DATEX-P der bessere Recherchezugang ist, mag fuer uns
Auftrags-Rechercheure sicher eine zu diskutierende Frage sein. Interessanter
scheint mir aber (und ich glaube, auch Herrn Dietz) auf laengere Sicht die
Frage des Endnutzerzugangs zu bezahlten Quellen im Web zu sein. Und dies
betrifft nicht nur die klassischen Datenbanken, die sich ja mittels solcher
Web-Schnittstellen erstmals direkt an Otto Endnutzer wenden, sondern alle
Angebote, bei denen nutzungsabhaengige Entgelte berechnet werden. 

Ein Lizenzvertrag ist fuer bestimmte Netz-Datenbanken oder elektronische
Zeitschriften sicher denkbar, analog der CD-ROM-Abos. Bald wird jedoch die
direkte elektronische Ueberweisung von Kleinbetraegen fuer abgerufene
Informationen moeglich sein. Verlage, die bisher nur Teaser oder die jeweils
aktuelle Ausgabe einer Zeitschrift im Netz anbieten, werden dann ihre
Archive oeffnen und eine Vielzahl von Infos bis hin zu ganzen "Buechern"
ueber das Web verkaufen. 

Berechnet wird pro Nutzung bzw. Abruf. Wie wird die Bibliothek das
berechnen? Wovon bezahlen? Wie (bei allgemeinen Passwoertern) verhindern,
dass sich jemand auf Bibliothekskosten Hunderte von Dokumenten beschafft?
Oder muss jeder Nutzer ein eigenes (privates) Passwort beantragen oder seine
eigenen "Cyberdollars" mitbringen? Wofuer braeuchte er dann noch die
Bibliothek? 
Muss in Zukunft, wenn die interessanteren Teile des Webs zu
"Dokumentenhandlungen" geworden sind, jede noch so kleine Kurzrecherche wie
schon bei den klassischen Online-Recherchen ueber Bibliothekspersonal
laufen, sobald ein Entgelt faellig wird? Oder wird ein Nutzer bei der
Bibliothek gegen Schutzgebuehr verbilligte Transaktionsnummern erwerben
koennen (vgl. das Verfahren von FirstSearch)?
    
Fragen ueber Fragen - vielleicht hat ja schon jemand eine Loesung...
 
Herzliche Gruesse
Frank Daniel

 


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Frank Daniel
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