Koerperschaften im WWW

[Karsten.Wilkens _at__ uni-konstanz.de (Karsten Wilkens)]

Liebe Kolleginnen und Kollegen,
verzeihen Sie bitte, wenn ich "nur mal so" einen Gedanken aeussere: Mir
scheint, im Vergleich zum Buchmarkt, wo noch der persoenliche Verfasser
dominiert, spielen im Internet die Koerperschaften (bibliothekarisch
gesprochen) eine ungleich groessere Rolle. Ueber die Homepages
wissenschaftlicher Gesellschaften und Institutionen findet man nun eventuell
- und zwar offenbar oft - nicht nur ihre Adresse und "Ansetzung", sondern
auch Informationen ueber die Gegenstaende, mit denen sich die Gesellschaft
etc. befasst, einschliesslich weiterfuehrender Links, vielleicht auch Texte,
Editionen, Bibliographien etc. Hier ist alles im Fluss, dauernd kann
geaendert, hinzugefuegt, vielleicht auch geloescht werden usw. Einigermassen
stabil ist nur die Homepage selbst. Aber die dortigen Menuepunkte geben
Aufschluss und fuehren zu den verschiedenen sachlichen Aspekten. Ich meine
nun, wichtiger als die einzelnen Internet-Publikationen der Gesellschaft
formalzuerschliessen, waere eine sachliche Erschliessung dieser thematischen
Aspekte. D. h. die "Katalogisierung" von  Koerperschaften, die bisher
lediglich die Funktion der Normierung fuer die Formalerschliessung hatte,
muesste auf der Basis der Homepages angereichert werden um geeignete Formen
der Sacherschliessung. Eine neue Aufgabe fuer die GKD? Um ein Beispiel zu
geben: Von der Homepage der Mauthner-Gesellschaft (Penzberg) aus kann man
verschiedene "Angebote" zur Biographie dieses Sprachkritikers erreichen, die
sich gegenseitig ergaenzen moegen. Muss man sie einzeln katalogisieren? M.
E. wuerde es ausreichen, der Homepage eine ´"Schlagwortkette": p.Mauthner,
Fritz / f.Biographie zuzuordnen, um so diese - im OPAC zusammen mit
entsprechenden Buechern - finden zu koennen und von ihr aus die einzelnen
"Titel" anzuklicken. Im Prinzip also nicht titel-, sondern
koerperschaftsbezogene Sacherschliessung. Ich katalogisiere dann die
Aktivitaeten der Gesellschaft, nicht deren Ergebnisse, weil ich davon
ausgehen kann, dass ich die Ergebnisse mindestens z. T. im Internet schon
finden werde, und zwar auch in der Zukunft, wenn weitere outputs dazukommen,
die aber denselben Intentionen und Aktivitaeten entspringen.
Wie gesagt, nur so ein Gedanke ...
Karsten Wilkens
Universitaetsbibliothek Konstanz