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Re: Dissertationen
Sehr geehrte Frau Peterek, (Cc Liste)
noch gibt es keine umfassende oder abschliessende Antwort auf Ihre
Fragen, dennoch ein paar Punkte, die wir in einer Arbeitsgruppe in
Marburg fuer wichtig halten (wir machen uns ebenfalls Gedanken zu
diesem Thema; letztlich werden aber Loesungen hessenweit und
auch darueber hinaus angestrebt)
Ein paar Dinge halten wir als Bedingungen fuer unverzichtbar:
> - Wird der Wunsch generell abgelehnt?
Sollte nicht sein: Wir haben da wohl eine Verpflichtung
> - Wenn Diss'en so akzeptiert werden, gibt es Kriterien z.B. in Bezug auf die
> Textverarbeitung?
Wir wollen nur gewisse Standards akzeptieren, nicht nur wegen
unserer Folgebelastungen, sondern auch, damit z.B. ein Benutzer bei
Ihnen in Bremen, der nach einer Diss. aus Marburg fragt, nicht
irgendeine alte Version eines proprietaeren Textverarb.-Systems
ueber's Internet vorgesetz bekommt, mit der er /sie nichts weiter
anfangen kann. Schoen ist es dagegen, wenn im PC-Pool der UB dann
entsprechende Viewersoftware direkt vor Ort angeboten werden kann;
daraus folgt: Man nehme nur verbreitete (Quasi- )Standards. Wir
denken da im Moment an folgende, gewiss spaeter auch ergaenzbare /
ersetzbare Formate:
.html-Dokumente (waere wunderbar)
.pdf
.PostScript
.Bilddateien (GIF,TIF) (da gibt es noch Diskussionsbdarf, nicht wahr?)
> Muss gleichzeitig ein gedrucktes Exemplar zur Archivierung
> vorliegen?
Ja, auf JEDEN Fall, und dies aus konservatorischen Gruenden, aber
auch fuer spaetere Einscannungen bei verbesserter Technik. Wir wollen
allerdings gedrucktes Exemplar und Mikrofilm / Mikrofiche
gleichwertig behandeln (Vom Mikrofilm ist spaeter auch Erstellung
neuer Bilddateien immer moeglich). In der Arbeitsgruppe geht es uns
nicht in erster Linie darum, in Zukunft moeglichst nur elektronische
Diss. zu bekommen - vielmehr wollen wir Marburger Diss. dauerhaft
archivieren koennen, daneben ist jede zusaetzliche Moeglichkeit,
potentielle Fernleihen mittels digitaler Form der Diss. zu erledigen,
willkommen. Uebrigens ein ganz spannendes Argument, solchen
Promovenden, die AUCH in digitaler Form abgeben, die Pflichtabgabe
von nur noch vier oder fuenf gedruckten / verfilmten Ex. zu
gestatten. Denn: Solche Diss. muss man ja nun nicht unbedingt
ueberall hin tauschen - vorausgesetzt, das wird auf einem Server
vorgehalten. (s.u.)
> - Wird an einer Aenderung der Promotionsordnung gearbeitet? und
wenn ja, an > welchen Stellen wird WAS geaendert?
Es gibt darueber wohl Gespraeche. Wenn da wirklich mal was
entscheidendes geaendert wird, dann hoffentlich in Hinblick auf
Standards und Reduzierung der Pflichtexemplare. Man muss aber nicht
abwarten - eine solche Diskussionsliste bietet ja die Moeglichkeit,
dass alle Beteiligten sich mit diesem Problem beschaeftigen und so
die Entscheidungen auf hoeherer Ebene mitpraegen.
> - Dissertationen und Internet: welche Aktivitaeten werden hier unternommen,
> Diss'en im Internet aufzulegen - und wie wird es gehandhabt?
Dissen, die in einem der o.g. Formate bei uns eingehen, koennten ohne
zu grossen Aufwand auf einen FTP-Server (bzw. www-abrufbar) gelegt
werden - zum Abholen durch Benutzer, zum Ersatz des Diss-Tausches usw.
> - unter technischen Aspekten(Archivierung, Aufbereitung,
> Formatvereinheitlichung)
Aufbereitung:
Wir moechten natuerlich gerne auch Dissen als HTML-Dokumente im Web
anbieten. Nur: z.B. eine WinWorddatei oder LaTex oder was auch immer
entgegenzunehmen und dann im Haus zu konvertieren (man denke an die
Inhaltsverzeichnisse - links legen - oder an Fussnoten) waere gelinde
gesagt grausam. Oder uebersetzen wir z.B. ein russisches Buch, das
wir kaufen, ins Deutsche??
Formatvereinheitlichung:
Bleibt die Hoffnung, dass mehr und mehr Promovenden von vornherein
die Abfassung ihrer Diss in HTML (SGML) erwaegen - keine Abwegige
Vorstellung, insb. im Bereich Informatik etc., oder? Postscript-
Dateien oder pdf ueber Internet: Einfach fuer FTP anbieten (s.o.)
Archivierung:
Bleibt so, wie es kommt, auf dem Server. Spaetere (automatische!)
Konversionen sind umso eher machbar, wenn schon jetzt Standards
definiert und nur diese akzeptiert werden. Uebrigens: Wirklich auf
dem Server aufbewahren: Die Disketten oder CD-ROM kann man ja auch
aufheben, aber wer weiss, ob sowas in zehn Jahren nicht schon
zerfallen ist bzw. ob es noch lesbar ist (Abspielgeraete? Gleiches
Problem wie z.B. alte Schallplatten u.a.)
> - im Geschaeftsgang: wer realisiert die Erwerbung, Aufbereitung,
> Konvertierung ....
Zunaechst bei uns: Diss. - und Tauschstelle in Zus.-Arbeit mit der WWW-
Gruppe
> Fragen ueber Fragen - wir freuen uns ueber die Antworten.
Diese Ausfuehrungen sind nicht unbedingt die dann tatsaechlich
umzusetzende Politik der UB Marburg. Allzuviel muss da insbesondere
noch regional und ueberregional abgestimmt werden. Ich bitte meine
Ausfuehrungen daher als die eines beteiligten UB-Mitarbeiters
aufzunehmen, nicht als offizielles Statement der UB Marburg - das
waere nett!
> Vielen Dank im voraus.
Bitte sehr!
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* Dr. Stephan Fliedner *
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