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Re: MediaLab und Negropontes Medientraeume
- Date: Wed, 16 Apr 1997 13:53:25 -0100
- From: "\"Manfred \"Mr. Cool\" Hoss\"" <HOSS _at__ hbi-stuttgart.de>
- Subject: Re: MediaLab und Negropontes Medientraeume
> Und das heisst, dass das Buch durch seine Raeumlichkeit Oerter fuer Texte
> schafft: man kann wissen, wo was steht, und dieses Wo ist genau
> lokalisierbar. Daher ist ueberall dort, wo reflektiert wird, das Buch das
> optimale Medium.
Einen Text in einem Textverarbeitungsprogramm vorliegen zu haben
heisst, die einzelnen Woerter zu finden. Den Vorteil davon durfte ich
oft genug erfahren. Einen einmal gelesenen Satz im Buch zu
lokalisieren sorgt hingegen des oefteren fuer Probleme.
> 2) Bildschirme dagegen sind flach. Ihre Zweidimensionalitaet schafft keinen
> Raum. Die Hypertextverfahren sind deshalb nichts anderes als der amuesante
> Versuch, die Raeumlichkeit des dreidimensionalen Buches auf ein
> zweidimensionales Medium zu uebertragen, was natuerlich unmoeglich ist.
Wenn Sie dieses in orthodoxer Weise ernst meinen, dann duerften sie
noch nicht einmal die Mails lesen, geschweige denn welche abschicken.
Damit unterstuetzen sie geradezu die Ausbreitung zweidimensional
dargebotener Texte. Zudem besteht ein Buch aus Blaettern und diese
sind auch zweidimensional. Erst die Aneinanderreihung ergibt ein
kuenstlich geschaffene Dreidimensionalitaet.
> Das Ergebnis ist, dass im Grunde niemand laengere Texte auf dem Bildschirm
> lesen will/kann, weil sie sich dort nur schwer beherrschen lassen. Deshalb der
> steigende Papierverbrauch dank PCs: Erst der Papierausdruck und damit die
> Ueberfuehrung des zweidimensionalen Bildschirmtextes in die
> Dreidimensionalitaet schafft wieder Lesbarkeit.
Ich tue dies, wenn ich, da ich keinen unbegrenzten Zugang zum
Computer habe, nur, wenn ich den Text wegen Dringlichkeit in der
computerfernen Zeit lesen will. Ansonsten wird, zumindest bei mir, an
Papier gespart.
Mit freundlichen Gruessen und der Hoffnung, die interessante Diskussion
in Gang zu halten
Manfred Hoss
Manfred Hoss
WB Student
Hochschule fuer Bibliotheks- und
Informationswesen Stuttgart
University for librarian
and information
studies
Stuttgart
Listeninformationen unter http://www.inetbib.de.