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Der Bibliophile und der Computer-Fan
> Nur eine ganz kleine Anmerkung: Es waere sehr wohl moeglich - und
> wurde in der Geschichte der Menschheit lange so praktiziert - Buecher
> ohne elektrische Energie herzustellen.
Sicher, doch waeren sie dann um ein vielfaches teurer, als sie heute
sind, was heisst, dass wir wieder in der Verbreitung der Buecher um
einige Jahrzehnte, wenn nicht gar Jahrhunderte zurueckgeworfen wuerden.
Und noch eines:
Beim Lesen eines Buches werden verschiedene Sinne benoetigt:
zunaechst einmal werden die Augen benoetigt (das braucht man beim Lesen
eines Textes am Computer auch), danach der Tastsinn, wenn man
umblaettern will (beim Computer waere dies das beim Klicken mit der
Maus der Fall), schliesslich das Gehoer, wenn die Seite beim umblaettern
rascheln (das Klicken der Maus liefert hier moeglicherweise einen
aehnlichen Effekt) und viertens, zumindest bei aelteren Buechern ist
dies der Fall, den Geruchssinn, da aeltere Buecher einen gewissen Duft
ausstroemen. Auch wenn eine Datei auf dem Computer 100 Jahre alt waere,
wenn sie jemals so alt wird, so wird sie doch nicht riechen.
Kurz gesagt: ein Bibliophiler, wie ich es bin, fuer den ist es ein
Hochgenuss, in einem Buch zu blaettern, schliesslich hat man dabei, im
wahrsten Sinne des Wortes, etwas "in der Hand" und schiebt keine Maus
hin und her. Das Lesen bildet dann ein Gesamterlebnis, das in dieser
Weise von keinem Computer ersetzt werden kann - und ich habe schon
Texte mit 50 und mehr Seiten auf dem Computer gelesen. Fuer mich also
wird der Computer eine gern gesehene Ergaenzung zum Buch bleiben,
ersetzen wird er es jedoch nie.
Vielleicht wird irgendwann einmal das passieren, aber ich persoenlich
glaube nicht daran.
Aus dem sonnigen Stuttgart wuensche ich allen Teilnehmern an dieser
Mailing-Liste ein schoenes Wochenende.
Manfred Hoss
WB Student University for
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Stuttgart Stuttgart
Listeninformationen unter http://www.inetbib.de.