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Filtersoftware Zusammenfassung



Liebe INETBIB-TeilnehmerInnen,

wie vereinbart, will ich die Ergebnisse der Anfrage zur Filtersoftware 
(27.5. in dieser Liste) kurz zusammenfassen. Mit nur 8 Antworten war die Resonanz
allerdings recht gering - eventuell wegen des unguenstigen Fragezeitpunkts (Feiertag
und Schulferien in Teilen Deutschlands), moeglicherweise auch, weil das Thema
Internet-Zugriffsbeschraenkung mancherorts noch tabuisiert wird. Andererseits bekundeten
fast alle Antwortenden, dass die missbraeuchliche Nutzung der Internet-Zugaenge in ihrem Haus
ein Problem darstellt.

Unter den Antworten war keine Bibliothek vertreten, die bereits Filtersoftware einsetzt
(dass es solche auch schon in Deutschland gibt, ist zuverlaessig bekannt).
Praktische Erfahrungen mit konkreten Produkten koennen daher nicht mitgeteilt  werden.

Diejenigen Bibliotheken, die den Einsatz von Filtersoftware erwogen, aber verworfen haben,
gaben u.a. folgende Gruende an:
- zu hoher Pflegeaufwand fuer die bisher gaengige Software
- starke Abweichung zwischen amerikanischen und europaeischen
  Bewertungsmassstaeben. Die ueberwiegend in den USA entwickelten Systeme
  tragen europaeischen Vorstellungen zu wenig Rechnung
- Furcht vor Protesten der NutzerInnen bzw. der universitaeren Gremien

An der Verbesserung der bisher ueblichen Filtermethoden wird momentan 
emsig gearbeitet. Mit der ,Platform for Internet Content Selection" (PICS) steht seit kurzem
ein Modell des WWW-Consortiums zur Verfuegung, das ueber das Negativlisten-Verfahren
hinausgeht.
Eine gute Uebersicht ueber die derzeit gaengigen Produkte bietet:
http://www.bluehighways.com/tifap/index.htm
Eine Typologie des gegenwaertigen Angebots an Filtersoftware und eine Einfuehrung in PICS
enthaelt eine Mitteilung der Europaeischen Kommission an das Europaparlament 
(,Illegale und schaedigende Inhalte im Internet"):
http://www2.echo.lu/legal/de/internet/content/communic.html
Weitere Informationen zu PICS finden Sie unter:
http://www.w3.org/pub/WWW/PICS

Als Alternativen zur Filtersoftware wurden von den Antwortenden u.a.
folgende Massnahmen genannt:
- konsequente Registrierung der BenutzerInnen. Diese muessen sich vor Nutzung der
  Internet-PCs in eine Liste eintragen und akzeptieren damit auch eine
  Benutzungsordnung fuer die Geraete
- Aufstellung der Geraete an moeglichst freien, von allen Seiten gut
  einsehbaren Plaetzen, womit eine gewisse soziale Kontrolle beguenstigt wird

Das Thema wird uns sicher noch weiter beschaeftigen. Allen Antwortenden meinen herzlichen Dank,

Achim Bonte
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Dr. Achim Bonte
Fachreferent fuer Germanistik
Universitaetsbibliothek Heidelberg
Postfach 10 57 49
69047 Heidelberg
Tel.: 06221/54-2579
Germanistik-Home Page: 
http://www.ub.uni-heidelberg.de/helios/fachinfo/fachref/german/welcome.htm
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