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Re: "Benutzungsordnung" fuer Internetbenutzung
Liebe Inetbibler,
imho sollte man nicht zu restriktiv an die Sache herangehen.
Internet-Dienste zu wissenschaftlichen Zwecken ja, aber es darf keinen
Spass machen - das sollte nicht unser Motto sein. Grosser Andrang laesst
sich ueber ein Zeitlimit regeln. Abgesehen von der Sperre der Mailfunktion
im Browser als Massnahme gegen anonyme E-Mails sehe ich aber keine Chance,
bestimmte Dienste zu unterbinden.Wenn man das Diskettenlaufwerk nicht
sperrt, kann der Benutzer seine eigenen Programme, z.B. Mailclients von
dort aus starten. Da eine solche Massnahme aber kontraproduktiv ist (was zu
Hause gelesen wird, blockiert den PC nicht fuer andere), rate ich davon ab.
Vielleicht lohnt es sich sogar, in die Offensive zu gehen und einen PC
"exklusiv" fuer E-Mails per Telnet einzurichten. Kommt auch auf die
Gesamtzahl der aufgestellen Geraete an. Da meines Wissens jeder Student
einer deutschen Hochschule beim Rechenzentrum einen Account erhalten kann,
sehe ich in diesem Bereich eher Bedarf als Aerger. Man bedenke auch die
fachlichen Diskussionsforen, die ueber E-Mail laufen und wissenschaftlicher
sind, als manch buntbebilderte Seite im WWW.
Die Erziehung der Studenten zum "richtigen" Umgang mit dem Internet halte
ich jedenfalls fuer keine bibliothekarische Aufgabe. Praktische Regeln, die
eine halbwegs gerechte Verteilung der Ressourcen auf alle Interessenten
gewaehrleisten, sollten als Steuerungsinstrument reichen. DieVerwendung
eines Programms wie "Net Nanny" zur Filterung pornographischer Inhalte ist
sicher auch sinnvoll.
Darueberhinausgehende Kontrolle passt nicht zum Geist des Internet, obwohl
es ja angeblich Bibliotheken geben soll, an denen der Zugang zur E-Mail
sogar gegen die Mitarbeiter verteidigt wird.
Man verzeihe einem werdenen Bibliothekar diese benutzerorientierte Sicht.
Uebrigens waere es interessant, die Benutzer zu derartigen Massnahmen zu
befragen (vor deren Einfuehrung!), um sich darauf einstellen zu koennen -
und vielleicht einige Probleme im Vorfeld auszuschalten.
Hat jemand das schon einmal getan?
Gruesse aus dem lernfreudigen Koeln (Regen) von
Listeninformationen unter http://www.inetbib.de.