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Re: "Online" - nein Danke! (Re: WWW-Zitieren)
Lieber Herr Borg,
Ihre Mail fand ich toll! Endlich mal einer, der diskutiert
> Zu diesen Wischi-Waschi-Woertern (WWW) gehoert auch "online".
und das mit sinnreichem Frohsinn ergaenzt.
Und das meine ich nicht nur humoristisch, sondern auch etwas ernst,
denn Ihre Meinung finde ich interessant und sie hat einiges
Wahres.
Nun zu "Online". Die Problematik liegt einfach in der Abgrenzung zu
normal "gedruckten" Buechern, Zeitschriften, CD-ROM und aehnlichem.
Ich habe 1994 eine Umfrage (450 Befragungen) an der Universitaet Mainz
zum Bekanntheitsgrad von Online-Diensten durchgefuehrt: Sage und
schreibe ca. 30% haben von Internet schon einmal etwas gehoert,
BTX kannten ca. 82% und CompuServe war das Schlusslicht mit 12
Prozent.
Ich weiss, was Sie jetzt mailen wollen, und Sie haben recht: Das sieht
heute anders aus (danken wir den Medien), aber es gibt noch genug
Menschen (ausserhalb der Uni auch), die zwar Internet kennen, aber es
sind nicht 100%, wie das Beispiel BTX zeigte. Ob
diese wenigen "Unwissenden" nun mit dem Begriff "Online" etwas mehr
anfangen koennen ist zwar nicht geklaert, zumindest koennte die
Verbindung "Online - BTX - Internet - CompuServe" doch den Stein ins
rollen bringen. Es weiss also jemand, dass BTX ein Online-Dienst ist,
dann kann er mit "Online in Internet" doch mehr anfangen.
Ob der Begriff "Online" jetzt das Nirwana der
Buchstabenkombinationen darstellt oder nicht, finde ich unwichtig.
Auch wenn der Begriff "Online" in vielerlei Gestalt "PC Onlinehilfe",
"sofort verfuegbar" in unserer Welt auftaucht, ich finde er passt einfach
zu einem Online-Dienst (auch wenn nicht alles Online ist, was glaenzt).
Es kommt mir auf die Abgrenzung von allen gedruckten Medien, CD-ROM... zu
Internet, CompuServe, BTX, Datenbanken und zukuenftigen fuer uns
vielleicht noch unbekannten Medien an.
Internet ist fuer uns alle ein relativ neues Medium und es gibt Menschen,
die es immer noch nicht kennen und vielleicht nie kennen lernen werden.
- Fluch oder Segen ? -
Die Wissenskluft zwischen den "Wissenden" und "Unwissenden" wird immer
groesser, desto wichtiger finde ich es moeglichst viele Informationen zu
geben, auch wenn dies auf den ersten Blick als unnoetig empfunden wird.
(Als Beispiel nenne ich nur a.k.a. was soviel heisst wie "also known as",
Dank an die zwei netten Menschen, die mir diesen Hinweis gaben.
Haetten Sie's gewusst? Der Autor hat mir uebrigens geantwortet und wird
dies in seinem WWW-Dokument in Zukunft erlaeutern.)
Nun aber zurueck zu "Online in Internet". Die Idee ist also, dass es auch
mit "Online in CompuServe" und "Online in BTX" funktioniert. Wem das
zu simpel ist, der kann es ja weglassen, (sofern der Student dies mit seinem
Professor oder Betreuer seiner Arbeit abgesprochen hat). Sofern die Arbeit
aber an die Oeffentlichkeit kommt, halte ich dies eher fuer sinnvoll.
Wir brauchen, wie Sie so schoen geschrieben haben, ja auch nicht
"Untertitel" explizit zu erwaehnen
oder vor die Seitenzahlen "Umfangsangabe" zu stellen. Wir brauchen das
nicht, weil wir es gewohnt sind. Wohl aber schreiben wir vor eine
Seitenzahl oft "S.". Das ist allgemein Anerkannt. Fragen Sie heute
einmal Professoren, was diese vom Zitieren im Internet wissen.
Dieses ist noch kein "Allgemeingut".
Wir koennten in das Philosophische abdriften und alles hat ja seine
Vor- und Nachteile.
So, jetzt habe ich genug geschrieben und warte einfach auf einen oder
mehrere handfeste Gruende, warum nicht "Online in Internet".
[Allerdings zaehlt der Grund "es ist kuerzer ohne Online" leider nicht.]
Viel Spass im Internet
Jens Bleuel
> Was waere denn bitte nicht online im Internet, abgesehen von Email ?
> Was bedeutet denn noch online, wenn selbst jeder Hilfstext auf
> dem PC schon Onlinehilfe ist ? (Und wo ist da die Line ?)
> Wer sich im Internet umtut, weiss schnell, das dieses
> online statt 'sofort verfuegbar' vielmehr "lange in der Leitung"
> meint.
>
> Nach nur zwei Stunden Beschaeftigen mit dem Internet,
> lesend oder - viel besser aktiv am lebenden Netz,
> koennen alle wissen, was es mit WWW, http und URL auf sich hat.
> Dies mit Woertern zu erklaeren, entspricht dem Versuch, das Wesen
> eines blinkenden Cursors mit Kreide an der Tafel zu erlaeutern.
> Man kann auf Floskeln wie "Online" im Internet gut verzichten.
>
> Eine ruhige gute Nacht
> wuenscht
> h.bork
>
>
>
>
> P.S. Im uebrigen sollte man sonst auch vor den Zusatz zum Titel (RAK)
> eine 'uebliche' Bezeichnung stellen wie "Untertitel:", vor die
> Seitenzahlen "Umfangsangabe:" usw.
> Man muss, meine ich, nicht alles und jedes kommentieren.
> [Und daher ende ich hier lieber ;-)]
>
>
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